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Böse Absichten

Kriminalroman
Buch
Broschiert, 255 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

360898027X

ISBN-13: 

9783608980271

Auflage: 

1 (23.05.2015)

Preis: 

14,95 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.689.776
Amazon Bestellnummer (ASIN): 360898027X

Beschreibung von Bücher.de: 

Am Tatort erkennt Kommissar Kyochiro Kaga den besten Freund des Ermordeten wieder. Vor vielen Jahren unterrichteten er und Nonoguchi gemeinsam an einer öffentlichen Schule. Kaga ging in den Polizeidienst, während Nonoguchi den Lehrerberuf an den Nagel hängte, um sich mit mäßigem Erfolg dem Schreiben zu widmen. Im Laufe der Ermittlungen findet Kaga Hinweise, dass die Beziehung der beiden Schriftsteller alles andere als freundschaftlich war. Doch die eigentliche Frage ist nicht wer oder wie, sondern warum. Wenn Kaga kein Motiv für den Mord nachweisen kann, wird die Wahrheit nie ans Licht kommen. In einem brillanten Katz-und-Maus-Spiel kämpfen der Kommissar und der Killer um die Vergangenheit und den tatsächlichen Tathergang.

Kriminetz-Rezensionen

Ein raffinierter Krimi und die große Frage WARUM

Am letzten Tag vor seiner Auswanderung nach Kanada wird der Bestsellerautor Kunihiko Hidaka in seinem Haus niedergeschlagen und mit einer Telefonschnur erwürgt. Er hatte an diesem Tag noch verschiedene Treffen und sein letzter Gast, sein Freund und Kollege Osamu Nonogucchi findet ihn tot. Die Ermittlungen leitet ein früherer Lehrerkollege von Osamu Nonogucchi, Kommissar Kaga.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Zuerst kommt Osamu Nonogucchi und seine akribisch genauen Aufzeichnungen zu Wort und dann wird gewechselt zu Kommissar Kagas Protokollen sowie zu seinen Überlegungen.

Es war für mich ein besonderer Krimi, der mich eintauchen ließ in die Mentalität und die Kultur Japans. Der Schreibstil ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber mir gefiel er sehr gut und ich konnte mir auch die Gesten und das Verhalten der Figuren bildlich vorstellen. Der Autor lässt den Leser miträtseln und führt ihn durch die wechselnden Perspektiven immer wieder in die Irre. Kaga gibt sich nicht mit dem Offensichtlichen zufrieden, er will die Freundschaft von Osamu und Hidaka genau beleuchten und befragt deshalb Schulfreunde, Nachbarn etc. die vor allem auch die unterschiedliche Herkunft der beiden beschreiben. Und obwohl sich der Täter schnell bzw. zu schnell zu seiner Tat bekennt, hat man als Leser Zweifel. Kann es wirklich so gewesen sein bzw. es stellt sich die alles entscheidende Frage nach dem WARUM.

Wer einen raffinierten Krimi sucht, wird von dem Buch begeistert sein. Ich werde mich jedenfalls nach weiteren Büchern dieses Autors umsehen.

Ein spannendes Katz und Maus Spiel

Kunihiko Hidaka wird am Vorabend seiner Abreise nach Kanada tot in seiner Wohnung aufgefunden. Seine Ehefrau und sein Jugendfreund und Schriftstellerkollege Nonoguchi finden die Leiche. Die Polizei steht vor einem Rätsel: Haustür und Arbeitszimmer waren von innen verschlossen, es gibt keine Zeichen eines Raubs oder gewaltsamen Eindringens. Der ermittelnde Kommissar ist auf die zwei Zeugen angewiesen, die zudem noch ein wasserdichtes Alibi haben.

Kommissar Kaga ist froh, dass er im Zeugen Nonoguchi einen früheren Kollegen wiedererkennt. Beide haben vor langer Zeit einige Jahre gemeinsam an einer Schule unterrichtet und dann den Lehrerberuf an den Nagel gehängt. Nonoguchi ist ein penibler Zeuge, als Schriftsteller ist er es gewohnt, sich Notizen zu machen und bietet seinem ehemaligen Kollegen an, ihm seine jeweiligen Eindrücke zukommen zu lassen.

Es scheint, das Hidaka kein so mustergültiger Zeitgenosse war, die Vergiftung der Nachbarskatze geht auf sein Konto und in einem seiner Bücher hat er einen ehemaligen Mitschüler ungünstig und ehrverletztend portraitiert. Die Suche nach dem Täter ist für Kaga eine diffiziele Angelegenheit, es gibt kaum Anhaltspunkte und nur wenige Aussagen, die aber immer wieder ein neues, völlig anderes Bild auf den Vorfall und die beteiligten Personen werfen. Vor allem die Aufzeichnungen Nonoguchis, die er weiterhin anfertigt, werfen neue Schlaglichter auf den Mord. Zwar ist Nonoguchi als Schriftsteller erfolglos, ja er war sogar auf die Hilfe und Empfehlungen von Hidaka angewiesen, aber als Beobachter und Taktiker ist er äußerst schlau.

Dieser Roman ist fast wie ein Kammerspiel aufgebaut. Es gibt nur wenige handelnde Personen, hauptsächlich beschränkt es sich auf die Aufzeichnungen Nonoguchis und die Ermittlungen Kagas. Aber wie in einem Labyrinth wird der Leser mit jeder Wendung, jeder Entdeckung wieder in die Irre geführt. Der Täter ist zwar sehr schnell erkannt, aber das Wie und vor allem das Warum stellen die Polizei und auch den Leser auf die Probe. Der Stil des Autors wirkt zurückgenommen und einfach, aber das ist nur auf den ersten flüchtigen Blick so. In dieser Einfachheit liegt die Raffinesse dieses Buchs. Erstaunlich ist, dass der Roman erst jetzt übersetzt wurde, er erschien in Japan bereits 2001. Da Computer und Telefon für die Handlung und das Alibi eine große Rolle spielen, wird dem Leser diese Zeitspanne allein durch die technische Entwicklung bewusst.

Higashino ist in Japan ein bekannter und populärer, mehrfach ausgezeichneter Schriftsteller, dem erst spät der Durchbruch gelang. Darin ähnelt er Kunihiko Hidaka, dem Opfer in diesem Kriminalroman. Dieser japanische Kriminalroman war eine erstaunliche Entdeckung für mich.