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Das Kartell

Teil zwei der Trilogie zum mexikanisch-amerikanischen Drogenkrieg. Roman
Buch
Broschiert, 736 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3426304295

ISBN-13: 

9783426304297

Erscheinungsdatum: 

01.06.2015

Preis: 

16,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 184.586
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3426304295

Beschreibung von Bücher.de: 

Als Don Winslows Meisterwerk gilt der monumentale Roman »Tage der Toten« über den Drogenkrieg in Mexiko, für den er sechs Jahre lang intensiv recherchierte. Nun ist Art Keller, der berühmte US-Drogenfahnder aus »Tage der Toten«, zurück. Mit großem Erfolg hat er sich darangemacht, in die Strukturen der mexikanischen Drogenmafia einzudringen. Mit so viel Erfolg, dass die Drogendepots aufflogen und die Narcotraficantes die Jagd auf ihn eröffneten. In »Das Kartell« wird Art Keller feststellen, dass das Drogen- und Waffengeschäft unfassbare Dimensionen angenommen hat und der Feind aus einer ganz unerwarteten Richtung kommt.

Kriminetz-Rezensionen

Zwischen Genie und Geheimdienst-Bericht

Endlich liegt sie vor. Die Fortsetzung des Welt-Bestsellers „Tage der Toten“. Don Winslow hat mit „Das Kartell“ ein Brett von über 800 Seiten vorgelegt. Und James Ellroy urteilt über das „Kartell“: „Der beste Roman von Don Winslow. Hochspannend, brutal, ungeheuer atmosphärisch, bis ins letzte Detail durchgeplant.“ Dem ist wenig hinzuzufügen. Und eigentlich gilt Ellroys Lob sich selber. Denn mit „Das Kartell“ nähert sich Winslow in einem bisher nicht dagewesenen Maß an Ellroy an. Während Ellroy – pointiert ausgedrückt – Romane über historische Begebenheiten von Weltbedeutung mit Krimi-Elementen schreibt, wird Winslow zum Chronisten der kontemporären Drogenkriege in Mexico und in den U.S.A. Auch stilistisch nähert sich Winslow Ellroy an und mitunter wirkt das „Kartell“ wie ein Geheimdienst-Bericht, während die starken Passagen einen Tiefgang der Protagonisten und eine charakterliche Authentizität hervorbringen, die zuletzt schmerzlich bei Winslow vermisst wurden.

DEA-Drogenfahnder Art Keller tritt erneut zum Kampf gegen seinen ehemaligen Freund und jetzigen Erzfeind Adan Barrera an, der das Sinaloa-Kartell beherrscht. In Mexico ist ein brutaler Krieg zwischen den Kartellen entbrannt, in dem es um Macht, Geld und Einflusssphären geht. Der Krieg mit epischen Ausmaßen erschüttert die mexikanische Gesellschaft und fordert Zentausende von Toten. Während die U.S.A. das Ganze als mexikanisches Problem abtun, sehen die Mexikaner das Problem im US-amerikanischen Markt, der nach immer mehr und immer stärkeren Drogen verlangt. Die Methoden der Kartelle sind nicht gerade zimperlich und wer glaubt, dass Enthauptungen nur zum Repertoire von islamistischen Terrorbewegungen gehört, sieht sich hier eines besseren belehrt, denn das brutalste aller Kartelle, die sogenannten Zetas, setzen auf physische und psychologische Kriegsführung. Schließlich kommt es im Dschungel von Guatemala zum Showdown zwischen Keller, Barrera und den Zetas. Unabhängig vom Ausgang dieser Showdowns ist aber klar, dass die Drogenproblematik beiderseits der Grenzen bestehen bleiben wird.

Winslows „Kartell“ ist ein Must-Read! Nicht nur für Genre- und Winslow-Fans, sondern für alle Liebhaber gehobener und anspruchsvoller Krimi- und Thriller-Kost. Dass Winslow hier auf jeglichen stilistischen Schnick-Schnack verzichtet, der einige seiner letzten Werke gerade noch lesenswert gemacht hat, ist wohl dem ernsten Inhalt geschuldet, der jegliche Ironisierung (auch auf stilistischer Ebene) von vornherein verbietet.

Nichts für schwache Nerven

Ich wurde auf den Autor durch das neu aufgelegte Buch LONDON UNDERCOVER aufmerksam. Den Vorgänger zu diesem Buch TAGE DER TOTEN habe ich nicht gelesen. Das war allerdings kein Problem.

Man merkt es dem Buch an, daß der Autor auf dem Gebiet der Drogenkriege in Mexiko-Amerika außerordentlich gut, gründlich und lange recherchiert hat. Vor allem ist das Thema gerade in den letzten Wochen sehr aktuell durch den Gefängsnisausbruch des mexikanischen Drogenbosses El Chapo.

Im Vordergrund stehen der Drogenfahnder Art Keller und der Drogenboss Adán Barrera. Keller will seinem früheren Freund und jetzt Rivalen Barrera das Handwerk legen. Nun wird der Leser mitgenommen in ein unglaubliches Verwirrspiel und in einem Krieg – wer ist gut, wer ist böse, wer wird von wem „unterstützt“ und wer verdient Vertrauen, ist eventuell sogar ehrlich? Auf den über 700 Seiten erlebt der Leser eine derartige Fülle von Leichen, Brutalität, Machtgier und Rache, die unglaublich sind. Dies ist zwar ein fiktiver Roman, könnte aber glatt als Sachbuch/Dokumentation durchgehen. Mir war es nicht möglich, dieses Buch in einem Zug zu lesen. Ich habe immer wieder zwischendurch tief Luft geholt und etwas „Friedfertigeres“ gelesen.

Alles in allem ein beeindruckendes Werk, das mit Sicherheit die Wahrheit der Drogenkartelle widerspiegelt. Wer sich für das Thema interessiert, sollte das Buch unbedingt lesen!

Das Kartell

Art Keller, ein ehemaliger Polizist, hatte sich in ein Kloster zurückgezogen und Bienen gezüchtet. Adan Barrera, der dank Keller in einem amerikanischen Hochsicherheitsgefängnis einsitzt, will den Drogenhandel wieder unter seine Kontrolle bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ihm jeder Weg recht, Gegner werden beseitigt, Schmiergelder gezahlt und Bündnisse eingegangen. Sogar in der Regierung hat Barrera seine Handlanger. In früheren Zeiten waren Art und Adan mal Freunde, inzwischen sind sie erbitterte Feinde. Als Barrera die Flucht gelingt, muss Keller um sein Leben fürchten und macht sich auf der Jagd nach Adan, um ihn seiner Strafe zuzuführen. Es entwickelt sich ein grauenhafter und gnadenloser Drogenkrieg ...

Die Story besticht durch raschen Szenenwechsel, was einen am Anfang etwas verwirrt, aber die Geschichte sehr spannend und actionreich macht. Da uns das Geschehen aus wechselnden Perspektiven erzählt wird, ergibt sich ein Überblick über die sehr komplexen Verflechtungen, die sogar vor Politikern und Polizisten nicht Halt machen.

Obwohl ich den Vorgängerband "Tage der Toten" nicht kenne, konnte ich mich in die Geschichte problemlos hineinfinden, denn alles ist sehr detailliert erzählt.

Die Strukturen und Verflechtungen der Kartelle sind sehr undurchschaubar, so dass es der Polizei fast unmöglich ist, mit legalen Mitteln diesem Sumpf beizukommen. Sowohl Art als auch Adan wollen ihr Ziel erreichen und gehen dabei über Leichen. Die Grenzen zwischen Gut und Böse werden merklich unscharf. Dabei werden die Protagonisten sehr vielschichtig geschildert. Winslow versteht es, einerseits die rücksichtslose und schreckliche Seite, andererseits aber die die zutiefst menschliche Seite der Protagonisten zu zeigen.

Detailgetreu werden in diesem Buch sogar die Brutalitäten geschildert und man muss schon starke Nerven haben, um das über 800 Seiten lang wegzustecken. Dieser Thriller ist düster, brutal und sehr realistisch und stimmt nachdenklich.

Spannend und fesselnd bis zum Schluss!