So ich dir
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Dem alten Mann bleiben sein Hund und ein Vierteljahr zu leben. Soll er nun einen sinnlosen Kampf gegen den Krebs aufnehmen? Jammern? Golf spielen? Er beschließt, seine Zeit für etwas wirklich Sinnvolles zu nutzen: den Mann zu töten, der seine Tochter auf dem Gewissen hat. Dass es sich dabei um den weißrussischen Diktator Aleksander Lukaschenko handelt, macht die Sache nicht einfacher. Doch der alte Mann hat Geld, Zeit, nichts zu verlieren – und bald einen Plan, der tatsächlich gelingen könnte. Es beginnt eine Reise in den Schmerz und den Haß, in seine eigene Vergangenheit und die über alle Maßen grausame Geschichte, die seit 100 Jahren Deutschland und Weißrußland verbindet. Eine entscheidende Rolle spielt in diesem vermeintlich aussichtslosen Kampf um Gerechtigkeit ausgerechnet die Jagd – genau die Leidenschaft, die schon so viel Unheil über den Mann und seine Familie gebracht hat, ist nun der einzige Weg zu seiner Erlösung.
Traurig, gewaltig, berührend, lustig, vor allem aber: spannend.
Selbstverlag – trotzdem gut, ich schwör’s.
Mörderischer Plan, maximale Kurzweil
Fabelhaftes Buch, was ich an drei Sachen festmache:
Erstens: Spannung. Ich nehme nur wenige Thriller oder Suspense in die Hand, habe mich aber - als Jeden-Tag-20-Seiten-im-Bett-Leser - allabendlich heftig aufs Weiterlesen gespitzt. Weil das Ziel des Protagonisten praktisch von Seite 1 an feststeht, ist das packendste Motiv vielleicht nicht einmal, ob er es tatsächlich erreicht, sondern: Wie zum Teufel kommt er nur ran an seinen Mann??
Zweitens: Die hochinteressanten medizinischen, die jagdlichen/waffentechnischen und schließlich auch die historischen Backgrounds, die die Story prägen. (So erfährt der Leser zum Beispiel, wie und warum die Jagd-Funktionäre des Dritten Reichs in der Nachkriegszeit unbehelligt und von keinerlei schlechtem Gewissen belastet ihren gewohnten Geschäften nachgehen konnten.) Dabei sind die hervorragend recherchierten Hintergründe sehr schlüssig und gewandt mit der Handlung verwoben.
Und drittens: Dafür, dass die Geschichte in ihren Hauptzutaten Humor kaum erwarten lässt, ist viel davon drin. Grimmiger Humor zumeist – und was will man mehr? Macht umso mehr Spaß, als der Crime-Leser in der Regel ja nicht viel zu lachen hat...
Just brillant!