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Die Schneelöwin

Der neunte Fall für Kommissar Patrik Hedström und Schriftstellerin Erica Falck. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 448 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3548288685

ISBN-13: 

9783548288680

Auflage: 

3 (18.11.2016)

Preis: 

10,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 95.606
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3548288685

Beschreibung von Bücher.de: 

»Die erfolgreichste Schriftstellerin Schwedens.« Brigitte

Ein junges Mädchen läuft schwer verletzt auf die Landstraße. Sie wird von einem Auto erfasst und stirbt wenig später im Krankenhaus. Ihr Körper zeigt Zeichen schwerster Misshandlungen. Einige Wochen zuvor war sie auf dem Heimweg vom Reitstall verschwunden. Und es werden weitere Mädchen in der Nähe von Fjällbacka vermisst. Auf der Suche nach dem Täter arbeitet Kommissar Patrik Hedström mit seiner Frau, der Schriftstellerin Erica Falck, zusammen. Erica schreibt an einem Buch über Gewalt in Familien. Die Suche nach den Mädchen verläuft dramatisch.Wird Patrik sie rechtzeitig finden?

Kriminetz-Rezensionen

Hat das Potenzial zum Klassiker

Camilla Läckberg ist eine renommierte Autorin, deren Bücher regelmäßig ganz vorne auf den Bestsellerlisten zu finden sind. In ihrem neuesten Buch sind wieder der Kommissar Patrick Hedström und seine Frau Erika, eine Schriftstellerin, involviert. Während Erika für ihren neuen Roman einen alten Kriminalfall recherchiert und eine Frau interviewt, deren Mann über Jahre die gemeinsame Tochter schwer misshandelte, bearbeitet Patrick einen Todesfall nach schwerer Folter an einen jungen Mädchen. Erika fühlt sofort Parallelen zu ihrem Fall und mischt sich in die Ermittlungen ein.

Ich bin kein regelmäßiger Leser von Camilla Läckberg und habe ihre früheren Fälle um Patrick und Erika Hedström nicht gelesen. Dadurch habe ich einen Nachteil gegenüber den Lesern, die die Bände in der Reihenfolge kennen, sie werden sicher schneller mit den vielen Personen und deren Vorgeschichten vertraut sein und vielleicht etwas schneller in Handlung kommen.

Wie bei vielen skandinavischen Krimis baut sich die Spannung vor allem durch die Schilderung und Charakterisierung der Täter und ihres Umfelds auf. Die menschlichen Abgründe, die krankhaften Grausamkeiten gegen die jungen Opfer, die beschrieben werden, verstörten mich sehr. Es scheint fast, als gäbe es keine normale Familien. Bei allen Personen gibt es Brüche, Geheimnisse und Verdachtsmomente.

Camilla Läckberg greift auch soziale Themen auf, die in der modernen skandinavischen Gesellschaft verankert sind, so wirkt das Buch auch wie eine aktuelle gesellschaftliche Bestandsaufnahme. Wohltuend sind dagegen die Abstecher ins turbulente Familienleben von Kommissar Hedström und Erika Falk, die fast wie eine Atempause wirken, die man wirklich nötig hat.

Mir sind ein paar Handlungstränge und Wendungen zu viel und auch die vielen Rückblenden unterbrachen meine Lesefluss. Die Lösung ist überraschend und lange tappte ich im Dunkeln bis es zur – wie ich meine, etwas überstürzten Auflösung kommt.

Insgesamt ist die „Schneelöwin“ ein fesselnder Krimi mit viel Hintergrund. Wenn man sich erst einmal eingelesen hat und mit den Personen vertraut wurde, steigert sich die Spannung kontinuierlich bis ins Finale.
Ich kannte bisher keinen der vorangegangen Bände, wahrscheinlich wäre ich dann noch schneller ins Buch gekommen. Aber auch so bleibt es ein ganz außergewöhnlicher Kriminalroman, der mir Lust auf die früheren Ausgaben macht.

Der 9. Fall für Erica und Patrik

Erica Falck hat sich ein neues Projekt vorgenommen. Sie recherchiert für ein Buch über Gewalt in Familien und hier speziell über Laila Kowalska. Laila hat ihren Mann Vladek umgebracht und sitzt deshalb im Gefängnis. In Rückblicken erfährt man bruchstückweise wie Laila Vladek kennen gelernt hat und die Geschichte ihrer Ehe. So wurde die gemeinsame Tochter Louise wie eine Gefangene in Ketten gehalten, weil sie anscheinend seit Geburt behindert war und wo sich Sohn Peter aufhält, ist derzeit nicht bekannt.

Patrik Hedström muss sich um die Aufklärung des Todes von Victoria kümmern. Sie wurde schon seit längerem vermisst, weil sie vom Reitstall nicht zu Hause gekommen war. Jetzt wurde sie von einem Auto angefahren. Allerdings war sie schon vor dem Unfall misshandelt worden, ihr fehlen beide Augen, die Zunge, die Ohren wurden durchstochen und in ihrem Blut wurde Ketamin festgestellt. Außerdem werden noch weitere vier Mädchen vermisst.

Besagter Reitstall gehört Marta. Ihr Mann Jonas hat eine Tierarztpraxis. Ausgerechnet dort wurde eingebrochen und Ketamin entwendet. Seine Eltern leben in der Nähe und führen eine problematische Ehe. Einar wurden beide Beine amputiert und er ist seither ein Pflegefall, der seine Frau Helga von früh bis spät wahrlich schikaniert.

Ein Durchbruch gelingt erst, als sich die zuständigen Polizeibeamten zusammensetzen, in deren Bezirk ein Mädchen verschwunden ist.

Die ganze Story wird in sehr kurzen Kapiteln erzählt, die immer mit einem Cliffhanger enden. Das hört sich zwar spannend an, ist mit der Zeit allerdings nervig, weil kein richtiger Lesefluss zustande kommt.

Es handelt sich mittlerweile um den 9. Fall von Erica Falck und Patrik Hedström und für mich ist eindeutig „die Luft raus“. In den ersten Bänden war die Zusammenarbeit noch neu, erfrischend und interessant. Das Privatleben der Ermittler, samt Schwester Anna ist m. E. auch erzählt und dreht sich nur noch im Kreis. Außerdem mischt sich Erica derart in die polizeiliche Ermittlungen ein, dass es einfach nur unrealistisch ist, vor allem auch deshalb, weil sie vor den Ermittlern die klügeren und richtigen Schlüsse zieht. Chef Mellberg besticht durch Einbildung, aber nicht durch fachliche Kompetenz.

Meine Meinung zu diesem Buch ist fast identisch mit der zum letzten Fall. Es gibt etliche Handlungsstränge, die zusammenlaufen und erst im letzten Drittel kristallisiert sich heraus, wie es tatsächlich war. Dann auf den letzten Seiten nochmals eine Wendung und Überraschung, aber diese konnte meine Meinung zum Buch auch nicht mehr zum Positiven wenden.

Alles in allem sollte die Autorin langsam ernsthaft ihr Konzept überdenken. Nur so als Anmerkung von mir: Es ist zwar nett, in die Vergangenheit abzudriften, aber nicht bei jedem Buch. Vom nächsten Buch werde ich erst mal Abstand nehmen!