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Verletzung

Der erste Fall für Hauptkommissarin Toni Stieglitz. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 352 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3548287476

ISBN-13: 

9783548287478

Erscheinungsdatum: 

12.02.2016

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 968.183
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3548287476

Beschreibung von Bücher.de: 

Sie will nicht gesehen werden. Sie will nicht gefunden werden. Hauptkommissarin Toni Stieglitz hat sich gerade von ihrem Freund Mike getrennt. Niemand darf wissen, wo sie jetzt wohnt. Denn Mike, selbst Polizist, schlägt sie. Ihre Kollegen sollen nichts davon erfahren. Zu sehr schämt Toni sich. Jetzt aber setzt sie sich endlich zur Wehr. Zur gleichen Zeit beginnt eine Mordserie in München. Mehrere Frauen werden brutal umgebracht. Toni jagt den Mörder, doch bald wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Wer ist der Schatten, der nachts immer wieder auftaucht und sie verfolgt? Der Mörder? Oder ihr Exfreund Mike?

Kriminetz-Rezensionen

Einblicke einer echten Polizeibeamtin

Zum Inhalt:
Die Kriminalbeamtin Toni kämpft nicht nur mit den Ermittlungen zu einer Serie von Frauenmorden, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen. Ihr Exfreund Mike – ebenfalls Polizist – wurde nach gegen sie angewendeter häuslicher Gewalt aus der gemeinsamen Wohnung verwiesen und scheint sie nach der Trennung zu verfolgen. Aus Angst vor Geringschätzung verheimlicht Toni dieses vor ihren Kollegen und fällt durch Unprofessionalität auf, welche sie fast den Fall und das Vertrauen ihres Teams kostet.

Mein Eindruck:
Mit ihrer Protagonistin Toni ist Frau Obermeier eine ambivalente Figur gelungen, der man die inneren Konflikte abnimmt. Beeindruckend auch die Schilderungen der Zickereien innerhalb des Teams und zwar nicht aus dem Grunde, das Zickereien wunderbar zu lesen und zu verstehen sind, sondern weil die daraus folgenden Selbstzweifel gut beschrieben werden. Hier ist eine Figur zu finden, die nicht eindimensional gut und richtig agiert, sondern menschlich, - jedoch mit der Fähigkeit zur Selbstreflektion. Der aus der folgenden Isoliertheit resultierende Alleingang erscheint dadurch folgerichtig und nicht nur der Spannung der Handlung geschuldet.

Des Weiteren gibt sich die Autorin viel Mühe mit der Beschreibung von Opfern und Täter und deren Lebensumständen. Insbesondere die Opfer tauchen in Kriminalfällen gerne nur als Nummern auf und es war eine Wohltat, etwas mehr zu ihnen zu erfahren.

Gelungen ist auch der Einfall mit einem Pathologen namens Mulder und dem zarten Pflänzchen einer möglichen Beziehung zu Toni. Diese leichte Komik weiß ebenso zu gefallen wie die Akribie und die glaubwürdige Darstellung der Teambesprechungen.

Für einen zweiten Teil würde ich mir ein paar gelöste Probleme wünschen (der Anfang ist gemacht) und einen Chef, der seinen Mitarbeitern auch dann zuhört, wenn er sich über alle Maßen geärgert hat.

Fazit:
Ein gut durchdachter Fall mit schöner Opfer- und Täterzeichnung, das Privatleben der Ermittler sollte etwas entrümpelt werden.

Gelungenes Debüt

Hauptkommissarin Toni Stieglitz aus München hat sich gerade von ihrem Freund Mike getrennt. Endlich hat sie kapiert, daß er sie unterdrückt, manipuliert und vor allem geschlagen hat. Das hat er so geschickt gemacht, daß die blauen Flecke immer durch Kleidung verdeckt wurden. Bei seinen Polizei-Kollegen ist er der Sunny Boy und niemand würde ihm so etwas zutrauen. Deshalb verschweigt sie in ihrem Kollegenkreis die Trennung und zeigt ihren Ex-Freund nicht an. Bis sie eine neue Wohnung gefunden hat, wohnt sie in einer Pension und diverse Umzugskartons fährt sie ständig im Auto spazieren.

Beruflich hat sie es gerade mit einem Serientäter zu tun. Er tötet Frauen und stellt sie anschließend zur Schau. Als Gemeinsamkeit bei den Opfern stellen die Ermittler fest, daß sie alle ein auffälliges knallrotes Kleidungsstück getragen haben. Entweder einen Mantel, eine Jacke oder einen Pullover. Weshalb fährt der Täter auf die Farbe rot ab, gibt es noch mehr Gemeinsamkeiten oder was könnte dahinter stecken?

Der Leser bekommt von Toni zwei Seiten präsentiert. In ihrem Beruf ist sie tough, selbstbewußt und schießt manchmal übers Ziel hinaus. Im Privatleben ist sie derzeit sehr sensibel, reagiert in manchen Situationen direkt verängstigt, manchmal auch schroff und abweisend, fühlt sich ständig beobachtet und auch bedroht.

Mit einem großen Show-down wird der Fall schlüssig gelöst und Toni fällt am Ende eine wichtige Entscheidung für ihre persönliche Zukunft.

Manuela Obermeier ist Polizeihauptkommissarin und weiß wovon sie schreibt. Das merkt man daran, wie sie z.B. Arbeitsabläufe und auch den Umgang der Kollegen untereinander beschreibt – alles für mich sehr authentisch. Eigentlich liegt der Fokus nicht so sehr auf dem Kriminalfall, sondern mehr auf der Situation von Toni.

Es war ein spannendes Debüt und ich bin gespannt, wie die Autorin die Figur der Toni Stieglitz weiter entwickelt. Ich bin auf jeden Fall beim nächsten Band dabei!

Toni Stieglitz erster Fall oder die Frauen in rot

Antonia Stieglitz (Toni), Kriminalhauptkommissarin in München, hat sich von Mike, ihrem gewalttätigen Freund (ebenfalls Polizist), getrennt, nachdem dieser sie jahrelang misshandelt hat. Jetzt wohnt sie in einer kleinen Pension und möchte dort ein neues Leben beginnen. Allerdings wird sie weiterhin von panischen Ängsten
geplagt.

Am frühen Morgen wird sie zu einem Leichenfund gerufen, die Tote ist Magdalena Sauer und wurde in der Kirche St. Michael gefunden. Als noch ein weiterer Mord folgt, versucht Toni die Gemeinsamkeiten der Toten herauszufinden. Nachdem dann Toni nach einem Ausraster auch noch strafversetzt wird, kommt es zu einem neuen Vermisstenfall. Durch diese Recherchen kommt sie dem Täter immer mehr auf die Spur. Zusammen mit Gerichtsmediziner Mulder versucht Toni, den Täter zu stellen und sie geraten dabei selbst in Lebensgefahr.

Meine Meinung:
Ein sehr schöner Debütroman für Manuela Obermeier, die selbst im wahren Leben Hauptkommissarin ist. Anhand von Ermittlungsarbeiten merkt man, dass die Autorin Ahnung von der Polizeiarbeit hat. Ihre Romanheldin, Toni Stieglitz, ist keine einfache Ermittlerin und eckt schon ab und an mit Kollegen und Vorgesetzten zusammen. Auch ihr Privatleben ist sehr schwierig, die zerbrochene Beziehung zu ihrem Freund, einem ehemaligen Kollegen, macht ihr zu schaffen. Manchmal kann man es kaum begreifen, dass eine Polizistin selbst so tief in den Missbrauch rutschen kann. Aber da zeigt uns die Autorin wiederum, dass Menschliche, vor dem es auch bei der Polizei kein Halt gibt.

Der Krimi war von Anfang an spannend, emotional und hatte nur wenig flache Momente und zum Ende zu kam dann der Höhepunkt. Mich hat dieses Buch unterhalten und gefesselt, ich möchte mehr von diesem Münchner Team lesen.

Das Cover wird durch die leicht erhöhten Buchstaben aufgelockert, gefällt mir sehr gut auch wenn es wenig mit dem Inhalt zu tun hat.