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Die Witwe

Der erste Fall für Bob Sparkes. Roman
Buch
Taschenbuch, 432 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3805250975

ISBN-13: 

9783805250979

Erscheinungsdatum: 

21.05.2016

Preis: 

16,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 351.999
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3805250975

Beschreibung von Bücher.de: 

Die Frau.
Jean Taylor führt ein ganz normales Leben in einer englischen Kleinstadt: Sie hat ein hübsches Haus und einen netten Ehemann. Glen und sie führen eine gute Ehe.

Der Mann.
Dann kommt der Tag, der alles ändert: Sie nennen Glen jetzt das Monster. Er soll etwas Unsagbares getan haben. Und Jeans heile Welt zerbricht.

Die Witwe.
Jetzt liegt Glen auf dem Friedhof, und Jean ist zum ersten Mal allein. Allein und frei. Frei ihre Geschichte zu erzählen.

Jean Taylor wird uns sagen, was sie weiß.

Perfekt konstruierte psychologische Spannung und komplexe Charaktere, erzählt von einer authentischen Stimme.

Kriminetz-Rezensionen

Schuld

Inhalt:
Die zweijährige Bella wird aus dem Vorgarten des mütterlichen Hauses entführt. Die alleinerziehende Mutter wendet sich schnell an die Polizei und die ermittelnden Beamten arbeiten fieberhaft daran, denjenigen zu finden, der dies getan hat. So gelangt auch Glen Taylor in die Verdächtigenliste und auch seine Frau scheint nicht ganz unschuldig zu sein. Doch welche Spuren führen wirklich zu dem wahren Täter? War es wirklich nur einer? Oder war es gar eine Frau? All dies scheint nicht eindeutig beweisbar zu sein.

Und die Zeit läuft...

Meine Meinung:
Vorab möchte ich sagen, dass ich mich wirklich sehr gefreut habe, als ich die Mail bekam, dass ich eine der Glücklichen war, die bei der Testleseaktion von Weltbild ausgewählt wurden, diesen Titel zu lesen. Vielen Dank noch mal!

Die Thematik des Kindesmissbrauchs und dem ganzen Drumrum bewegt uns wohl alle irgendwo. Und so berührte mich allein die Leseprobe schon. Denn sind wir mal ehrlich, wenn wir im Fernsehen von einem Pädophilen gehört haben, der verheiratet war, dann fragen wir uns doch alle, wie um alles in der Welt kann diese Frau nichts davon gewusst haben, was er für „Hobbys“ hat! Und genau dieser Gedanke war es auch, der mich zu diesem Buch hingetrieben hat. Ich konnte ja nicht ahnen, dass mich weit mehr erwartete, als eben die Geschichte aus Perspektive der Frau!

Nein, auch ein Polizist kommt zu Wort, Detective Bob Sparkes, der alles daran setzt, denjenigen zu finden, der die kleine Bella Elliott einfach aus dem Vorgarten gepflückt hat. Und natürlich will er der Mutter ihre Tochter wieder geben! Vorzugsweise lebend! Als Leser erfährt man, wie frustrierend es sein kann, wenn der Bauch sagt, das ist er, aber die Beweise sind nicht greifbar oder werden nicht vom Gericht anerkannt! Ich würde an seiner Stelle durchdrehen!

Und dann ist da eben Jean Taylor. Erst Ehefrau eines Verdächtigen, dann Witwe. Nun, wenn man die Geschichte liest, versteht man so einiges, aber das entschuldigt natürlich nicht wirklich was. Aber genau das war es ja, was ich wissen wollte. Wie kommt es, dass eine Frau bis zum bitteren Ende liebend an der Seite eines solchen Tiers bleibt. Tja, hier und heute behaupte ich, dass ich das nicht könnte ...

Die Autorin versteht es, einem die Nerven zu rauben. Das schafft sie spielend, indem sie bei einem neuen Kapitel (ich nenn es mal so!) ein Datum vorweg setzt. Das führt einem ganz böse vor Augen, dass die Uhr für die kleine Bella tickt, der Sand durch die Sanduhr läuft. Unerbittlich. Aber man hofft mit. Mit der Mutter, die nie aufgibt. Bis zum Schluss.

Ich habe mich auch da gefragt, wie würde ich sein, wenn mein Kind entführt würde? Würde ich auch felsenfest daran glauben, dass sie noch lebt, dass ich sie wiederbekomme? Ich weiß es nicht. Weil ich noch niemals (Gott sei Dank!) in dieser Situation war! Ich weiß nur, dass es mich sehr verändern würde. Vielleicht würde mich sowas auch zerbrechen...

Viele werden jetzt fragen, ist das wirklich ein Thriller. Ja. Ich finde schon. Auch ohne wirklich ins Detail zu gehen. Alleine das mit dem Datum oben über einem Kapitel finde ich persönlich unglaublich nervenaufreibend! Und eben das Verhalten der Personen, die auch viel Raum für Spekulationen lassen, auch beim Leser Hoffnung aufleben lassen oder auch zerstören, je nachdem, wie man empfindet. Schon sehr manipulativ. Und das passt zu Glen Taylor...

Ich kann nur sagen, dass mich dieses Buch sehr gefesselt und mitgenommen hat, berührt hat und gerade, wo man tagtäglich fast irgendwas im Fernsehen hört, dass ein Kind verschwunden ist, finde ich so ein Buch besonders thrillig!

Fazit:
Nur was für Leute, die mit der Thematik Pädophilie umgehen können, auch wenn das Buch nicht ins Detail geht, es spricht Bände! Ansonsten ein echt harter Stoff!

Bewertung: 5 von 5 Nilpferden

Danke an Weltbild / Wunderlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

© Sabine Kettschau/Niliversum

Wo ist Bella Elliot?

Inhalt:
Southampton, 2. Oktober 2006: An einem Nachmittag verschwindet die zweijährige Bella Elliot spurlos. Zeugenhinweise gibt es, doch führen die zu keinem Erfolg. Fast 4 Jahre später stirbt Glen Taylor, der Hauptverdächtige.

Fazit:
"Die Witwe" spielt in einem Zeitraum von fast 4 Jahren, beginnend mit dem Tag des Verschwindens von Bella, den Ermittlungen bis hin zum Prozess und dem Tod von Glen. Man wechselt als Leser zwischen den verschiedenen Zeiten hin und her, und merkt selbst, wie sehr die Suche nach Bella einen zermürbt.

Die Geschichte wird aus Sicht von verschiedenen Personen erzählt, der Witwe, der Journalistin, des Polizisten, der Mutter und des Ehemannes. So blickt man mit verschiedenen Augen/Blickwinkeln auf das (mögliche) Geschehen.

Jean Taylor, die Witwe, erzählt in der Ich-Form, so hat man immer einen Bezug zu ihren Gedankenwelt, wie abwegig sie auch scheinen mag. Jean ist ihrem Mann Glen treu ergeben, sie steht hinter ihrem Mann. Wenn ihr irgendwas unrecht erscheint, sucht sie immer bei sich selbst die Schuld und findet diese auch in ihrer kleinen Welt. Eigentlich haben sie nur noch sich, nach den Anschuldigungen gegenüber Glen, wenden sich die wenigen Freunde von ihr ab. Mit seiner Selbstsicherheit und seinem resoluten Auftreten beherrscht Glen seine Frau, er bestimmt über ihre Gefühle und Gedanken.

Bob Sparks, der Polizist, und sein Team versuchen akribisch, den Tagesablauf und das Verbrechen aufzuklären. Sparks gibt wirklich alles, um Licht ins Dunkle des Verschwindens zu bringen, aber er muss herbe Rückschläge hinnehmen und der Fall lässt ihn nicht in Ruhe. Ein wirklich beeindruckend bissiger Polizist, der nicht in Ruhestand treten kann, bevor er Bella findet. Seine Arbeit und die Arbeitsbedingungen sind sehr gut und nachvollziehbar beschrieben, und auch dass man Rückschläge erfährt, dass nicht immer alles perfekt ist, finde ich sehr gelungen. So dass ich mich beim Lesen als Teil der Ermittler gefühlt habe.

Als einen weiteren gelungen Schachzug finde ich die Sichtweise von Kate Waters, der Journalistin. Sie ist Bob sehr ähnlich, sie arbeitet und sucht intensiv nach Hinweisen zum Verschwinden von Bella. Sie gibt ebenso wenig auf. Und man sieht, dass wenn man gemeinsam an einem Strang zieht, kommt man dem Ziel näher.

Das Thema um das Verschwindens eines Kleinkindes ist nicht einfach, vor allem wenn man selbst Mutter ist. Aber Fiona Barton findet eine ausgewogene Balance dazu.

Diese Autorin ist für mich eine tolle Neuentdeckung und ich spreche sehr gern eine klare Leseempfehlung aus. Diese Autorin muss man sich merken. Mein Dank gilt dem Team von kriminetz.de und dem Wunderlich-Verlag.