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Aus eisiger Tiefe

Der dritte Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss
Buch
Taschenbuch, 464 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3462046942

ISBN-13: 

9783462046946

Erscheinungsdatum: 

10.09.2014

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 282.927
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3462046942

Beschreibung von Bücher.de: 

Schweden 1994: An einem kalten Herbstmorgen findet eine Frau in ihrem Garten ein verstörtes, sprachloses Kind in seinem Schlafanzug. Es ist der zehnjährige Nachbarjunge. Seine Eltern sind über Nacht spurlos verschwunden.20 Jahre später wird im småländischen Växjö bei Bauarbeiten eine Leiche entdeckt. Es scheint sich um einen seit Langem vermissten Osteuropäer zu handeln. Kommissarin Ingrid Nyström und ihre junge Kollegin, die Deutsch-Schwedin Stina Forss, nehmen die Ermittlungen auf. Die Spuren führen zunächst zu baltischen Schmugglerbanden, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in Südschweden operierten. Als die Leiche plötzlich aus der Rechtsmedizin verschwindet, erkennen die Ermittlerinnen, dass der Fall noch längst nicht abgeschlossen ist. Während Nyström mit den Folgen einer Operation kämpft und Forss sich um ihren schwer kranken Vater kümmern muss, wird ein zweiter Toter gefunden. Auch hier führen die Ermittlungen in die Vergangenheit zum Untergang der Estonia im Jahre 1994, dem schwersten Schiffsunglück der europäischen Nachkriegsgeschichte. Die beiden ungleichen Frauen stehen vor einer Mauer aus Lügen, politischer Intrige und wilden Verschwörungstheorien.

Kriminetz-Rezensionen

Spannender Blick in die Vergangenheit

Ingrid Nyström und Stina Forss müssen im vorliegen Buch ihren 3. Fall gemeinsam lösen. Die 54-jährige Ingrid hat ihre Krebskrankheit überstanden und muß wieder zu einem normalen Eheleben mit ihrem Mann Anders zurückfinden. Stina, die „Deutsche“, ist für die action zuständig, sehr impulsiv, gerne im Alleingang unterwegs und ist dabei, sich ihrem Vater wieder anzunähern.

Im Prolog lernen wir einen kleinen Jungen kennen, der früh aufwacht und seine Eltern und sein Spielzugschiff sind spurlos verschwunden.

Der Fall:
Ein Taucher findet beim Säubern des Wasserhindernisses am Golfplatz in Växjö statt Bällen einen Totenschädel mit Einschussloch und Knochenteile. Bei den Nachforschungen ergibt sich, daß die Leiche 1994 hier einbetoniert wurde. Das Alter des Toten wird auf ca. 40 – 50 Jahre geschätzt und dem Gebiß nach zu urteilen, war er aus Osteuropa. Die Waffe, mit der er schossen wurde, war eine Makarow, die vor allem in der sowjetischen Armee und in Osteuropa zum Einsatz kam. Die Firma, die damals die Baumaßnahmen am Wassergraben durchführte, hat für die Schalungsarbeiten den höchst zweifelhaften Subunternehmer Mizgaitis beschäftigt. Seine Firma diente ihm lediglich als Geldwaschanlage. Brisant wird es, als ein Brand in der Pathologie ausbricht und die Leiche gestohlen wird.

Kurz darauf wird Anna-Lena Hammarskjöld, eine erfolgreiche Rechtsanwältin, mit dem Wagenheber erschlagen aufgefunden. Sie war früher bei der Schifffahrtsbehörde beschäftigt und ihr Mann ist Manager bei Saab. Ihre Ehe blieb kinderlos. Sie haben sich arrangiert und jeder führt sein eigenes Leben mit neuen Partnern, nur bei gesellschaftlichen Anlässen treten sie gemeinsam auf.

Wie hängen diese beiden Todesfälle zusammen und in welchem Zusammenhang steht der Autist des Dialogs samt seiner Spielzeugfähre? Was hat der Untergang der Estonia damit zu tun?

Um das Fährunglück der Estonia ranken sich bereits viele, vor allem auch politische, Gerüchte und Spekulationen. Bis heute kennt keiner die Wahrheit. Voosen/Danielsson haben ihre eigene Story dazu geschrieben was passiert sein könnte.

Den Plot des 3. Bandes fand ich gut und die losen Fäden führen am Ende schlüssig zusammen und überraschen dennoch den Leser. Der Estonia-Part war gut recherchiert, aber ich kannte sehr viel davon und hatte auch schon einen Krimi zu dem Thema gelesen. Aus diesem Grunde fehlte mir hier die Spannung. Die Handlungen von Stina waren mir oft zu überzogen und unrealistisch. Außerdem fehlte mir ein gewisser Zeitdruck bei den Ermittlern, der das Tempo erhöht hätte.

Für mich war es nicht das beste Buch der beiden Autorinnen, aber es endet mit einem Cliffhanger und so werde ich beim 4. Band wieder dabei sein.

Ein Metronom zu sein, ein Pendel

Bei Reinigungsarbeiten wird auf einem Golfplatz ein Toter gefunden, der vor ca. 20 Jahren dort versteckt wurde. Kurz danach wird eine erfolgreiche Geschäftsfrau ermordet. Ingrid Nyström und ihr Team haben alle Hände voll zu tun, denn die 20 Jahre alten Gebeine verschwinden aus der Patologie. Schnell gibt es eine dünne Spur, die beide Todesfälle verbindet. Noch tappen Ingrid Nyström und Stina Forss im Dunkeln, da drängt sich immer mehr der Verdacht auf, dass der Untergang der Estonia im Jahre 1994 Grund für die beiden Todesfälle sein könnte. Aber was hat das Fährunglück um das sich viele Verschwörungstheorien ranken, 20 Jahre später mit dem Tod von Anna-Lena Hammarskjöld zu tun?

Die Idee ein historisches Ereignis und seine Verschwörungstheorien in einen Krimi einzubinden ist eine tolle Idee. Allerdings waren die vielen Theorien auch sehr verwirrend. Dazu kamen noch mehrere Perspektivenwechsel und viele Alleingänge der Charaktere, die es schwer machten, den Überblick zu behalten. Am interessantesten war die Perspektive aus der Sicht von Pontus Palmgren. Als er 10 Jahre alt war, verschwanden plötzlich seine Eltern spurlos. Pontus ist Autist und wurde adoptiert. Heute ist er Kapitän einer Fähre. Erst am Schluss erfährt der Leser, was seine Familiengeschichte mit dem anderen Fall zu tun hat.

Die Spannung zog sich lange nur so dahin, es gab ein spannendes und brutales Kapitel, aber das war es leider schon. Die Auflösung am Ende war von der Idee sehr gut, aber so ganz stimmig wirkte es nicht. Ich fragte mich z. B., warum wurde nicht ermittelt, als vor 20 Jahren die Eltern von Pontus Palmgren einfach über Nacht verschwanden?

Abschließend lässt sich sagen, dass „aus eisiger Tiefe“ eine interessantes, historisches Ereignis als Grundlage hat, es der Geschichte aber an einigen Stellen leider an Spannung fehlt.