Feuer über der Mosel
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Beim Freitagsgebet in der Moschee ereignet sich ein Brandanschlag. Es gibt zahlreiche Tote und Verletzte.
Kurz zuvor wurde der rechte Politiker Michael Witzmann bei einer Demo vor einer Trierer Asylbewerberunterkunft erschossen.
Kriminalkommissarin Vanessa Müller-Laskowski und ihr Team versuchen ebenso verzweifelt wie der Rest der Trierer Polizei, bei dem herrschenden Chaos zwischen Mahnwachen und Schweigemärschen, rechter Randale und Straßenschlachten voll blinder Gewalt, den Überblick zu behalten. Sie sind auf der Suche nach einem Mörder, und das schien nie so schwer zu sein, wie inmitten dieses Infernos an der Mosel.
Fast ein Tatsachenbericht - Rasanter Krimi
Der Leser wird von dem ungewöhnlichen Autorenteam Mutter und Sohn regelrecht in die Ereignisse hineingezogen. Ein toller, lebendiger Schreibstil, authentische Dialoge und eine beklemmende, düstere Situation, die fast bürgerkriegsähnlichen Zuständen entspricht, das sind die Zutaten zu diesem Krimi, den man fast einen Tatsachenbericht nennen könnte, so bildhaft und realistisch wird hier alles beschrieben. Ein brisantes und auch aktuelles Thema wird hier zu einem packenden und mitreißenden Kriminalfall verarbeitet, der einen mitfiebern und miterleben lässt. Und uns zum Nachdenken veranlasst.
Die Realität ist heutzutage nicht weit davon entfernt, leider.
Dieser Krimi ist, auch was die Polizeiarbeit anbelangt, äußerst gut recherchiert und man bemerkt auch, dass den Autoren Situationen, wie sie z.B. in dieser Demo vorkommen, nicht fremd sind. Gewalt und Hass, aber auch die so kleinbürgerliche Gier und das Ringen um Akzeptanz sind ein weiteres Stilmittel, mit dem man den Leser fasziniert. Humor und Lokalkolorit sind weitere Stärken in diesem rasanten Buch die es einfach lesenswert machen.
Das Inferno in der Innenstadt Triers
"Die Rechten erkennen und nichts tun, ist Mangel an Mut" (Konfuzius)
Bei einer Demonstration gegen die Trierer Asylbewerberunterkunft wird der Politiker Michael Witzmann erschossen. Die Bevölkerung vermutet den Täter in den Kreisen der Flüchtlinge. Doch Zeugenaussagen bestätigen diesen Verdacht nicht, die Polizei geht von einem Killer aus, da der Schuss sehr gezielt abgefeuert wurde. Allerdings beginnen Wutbürger und Gruppen radikaler Bürger ihren Frust ausleben. Es kommt zu einem Brandanschlag bei einer Moschee mit mehreren Toten und Verletzten, bis das ganze am 1. Mai bei einer Kundgebung dann eskaliert. Das Team um Vanessa Müller-Laskowski, versucht mit Hilfe des BKA das Chaos in Trier in den Griff zu bekommen. Doch das Ganze artet zu einem wahren Inferno aus, bei dem sie nicht nur einen Mörder suchen müssen. Auch ein Flüchtlingsmädchen, die Zeugin eines Verbrechens wurde, wird dringend gesucht. Kann Vanessas Team das schlimmste verhindern?
Meine Meinung:
Das Cover ist eine einzigartige Aufnahme der Mosel bei Nacht. Der Schreibstil, den die beiden Autoren haben, ist flüssig und fesselnd und ungewöhnlich. Man hat nicht den Eindruck, das dieses Buch von zwei Autoren geschrieben wurde. Manchmal hatte ich allerdings das Gefühl, dass diese Story fast ein wenig überladen war. Die Ereignisse kamen mir mitunter zu schnell und teils auch zu heftig. Die Geschichte wurde sehr gut recherchiert und der Leser bekommt einen Eindruck von Trier. Ich möchte mir aber so ein Inferno gar nicht vorstellen, es wäre der Alptraum einer jeden Stadt. Die Story ist schon recht aktuell, allerdings haben wir so einen Ausmaß an Gewalt zum Glück bisher noch recht selten erlebt. Die Kommissarin konnte mich noch nicht recht überzeugen, ich hatte den Eindruck, dass sie für den Kollegen Werner Dietz etwas in den Hintergrund gerückt ist. Bei den vielen Namen hätte ich mir ein Personenregister gewünscht, dann wäre manches für mich einfacher gewesen. Trotzdem hat dieser Krimi 4 von 5 Sterne verdient, da er sehr gut ausgearbeitet wurde.