Cover von: Asphaltseele
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Bücher.de Preis: 14,99 €

Asphaltseele

Thriller
Buch
Broschiert, 240 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3453270207

ISBN-13: 

9783453270206

Erscheinungsdatum: 

12.09.2016

Preis: 

14,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 939.382
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3453270207

Beschreibung von Bücher.de: 

Sie müssen diesen Bullen nicht mögen - aber Ruben Rubeck ist einer von den Guten!

»Mein Name ist Ruben Rubeck. Ich bin siebenundvierzig, sehe aus wie siebenundfünfzig und fühle mich manchmal wie siebenundachtzig. Geschieden, kinderlos und Kriminalkommissar, was in meinem Alter ein lächerlich niedriger Dienstgrad ist, aber das geht mir am Arsch vorbei. Ich komme zurecht. Das Frankfurter Bahnhofsviertel ist mein Revier. Viele denken, ich würde da wohnen, weil es bei mir für mehr nicht reicht, weil ich mich im Dreck wohlfühle und mit meinem Gesicht sowieso nirgends sonst in Frankfurt eine Wohnung bekäme, aber das stimmt nicht. Ich hab's einfach gerne nah zur Arbeit.«

Kriminetz-Rezensionen

Bullenstory

Inhalt:
Ruben Rubeck ist kein Held. Man könnte ihn noch nicht mal als „Guten Polizisten“ bezeichnen. Und manchmal darf die Frage erlaubt sein, warum er den Job überhaupt macht. Hey, er stellt sich die Frage selbst auch schon mal. Und dann gerät er unbeabsichtigt in einen ziemlich brisanten Fall in seinem Revier rund um den Frankfurter Hauptbahnhof. Bei einer Schießerei, in die er nach einer durchzechten Nacht gezogen wird, schießt auch er und setzt damit offenbar etwas mit weitreichenden Folgen, nicht nur im Rotlicht- und Rocker-Milieu, in Bewegung. So viel Aufmerksamkeit gefällt dem Kriminalkommissar nicht wirklich, denn er müsste sich ja mal benehmen ...


Meine Meinung: Bullenstory
Und wieder erreichte mich ein Überraschungsbuch aus der Buchflüsterer-Aktion von bücher.de, was auf den ersten Blick sehr gut zu mir und meinem Geschmack passt.

Man ahnt es, so ganz war es dann doch nicht das, was ich mir erhofft hatte! Zunächst war ich begeistert, habe mich reingestürzt und habe viel erwartet. Leider konnten meine Erwartungen, die ich an einen Thriller nun mal habe, nicht ganz erfüllt werden. Dieses Buch ist meines Erachtens kein Thriller, sondern ein Freitagabend-Krimi, aus der Sicht eines schon recht abgewrackten „Bullen“, der seine Story bei ein paar Bierchen in einer verrauchten Kneipe im Bahnhofsviertel erzählt und vielleicht auch wenig damit prahlt. So fühlt sich das für mich an. Gut, es gibt Schlimmeres, aber mir fehlte einfach die Spannung und es war einfach für meinen Geschmack zu viel Klischee. Ruben Rubeck hat was von einem Schimanski auf Frankfurter Art, der das Recht auch schon mal für seine Bedürfnisse beugt, säuft, Frauen benutzt, bestens mit den Gossen der Stadt vertraut ist und auch schon mal die Nacht zum Tag macht ...

Dieser Habitus steht meiner Meinung nach zu sehr im Fokus, wird immer wieder herausgestellt, sodass der Fall als solches leider völlig in den Hintergrund und fast schon in Vergessenheit gerät. Auch die Flashbacks an die Vergangenheit im Kosovo helfen nicht, den Leser wirklich dabei zu halten. Leider. Man hätte doch etwas mehr daraus machen können, das Potenzial ist auf alle Fälle da. So hatte ich mehrfach überlegt, hör ich auf, les ich weiter ... aber ich finde es einfach immer unfair, einem Buch nicht die Chance zu geben, mich vielleicht doch noch für sich zu gewinnen!

Werde ich weitere Bücher des Autors lesen? Ich glaube nicht. Bzw. ich würde abwarten, was andere so sagen, bevor ich da noch mal einen Versuch starte.


Fazit:
Zuviel Milieu-Klischee, zu wenig harter Thriller, wie eigentlich von mir erwartet wurde. Für einen Freitagabend-Krimi taugt die Geschichte vielleicht noch, aber leider für mich nicht für mehr.

Bewertung: 3 von 5 Nilpferden

Danke an bücher.de für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars im Rahmen der Buchflüsterer-Aktion!

© Sabine Kettschau/Niliversum

Raubein Ruben Rubeck

Hier gilt die Devise, entweder mag man Ruben Rubeck, oder man hasst ihn. Etwas dazwischen wird es, glaube ich, nicht geben. Und ich? Ich mag ihn.

Ruben qualmt wie ein Schornstein und säuft wie ein Loch. Am liebsten sitzt er seine Arbeitszeit im Büro ab und wehe ihm kommt einer quer, der hat nichts zu lachen. Dafür musste ich beim Lesen "leider" sehr viel lachen. Da ich viele Jahre in Frankfurt gelebt habe, weiß ich, wie es im Bahnhofsviertel zugeht. Dieses Umfeld hat Gregor Weber ganz gut getroffen, wenn ich auch den "Schlabbekicker" nicht kenne, kann ich mir sehr gut vorstellen, wie diese Kneipe aussieht und das entsprechende Klientel, das sich dort den Tag, den Abend oder die Nacht vertreibt. Leider lässt das frankforderische Gebabbel (der Dialekt), manchmal sehr zu wünschen übrig. Zudem sollte man wissen, das die rauhe Ausdrucksweise hier sehr hervor sticht, also ein Bahnhofsviertel-Jargon. Aber es passt hervorragend zur Umgebung des Thrillers und zu Rubeck's Sprüchen und seinem ganzen Verhalten.

Das Buch ist in zwei Ebenen aufgeteilt. Einmal hier und heute in Frankfurt und dann erfolgen Rückblicke ins Jahr 1999 in einen KFOR-Einsatz im Kosovo. Ich hatte erst keinen richtigen Zusammenhang gesehen zwischen diesen Kapiteln, bis mit einem Satz und einer Namensnennung mir auf einmal alles klar wurde. Letztendlich hat sich ein logischer und runder Schluss gebildet. Sehr spannend fand ich, dass ich beim Lesen der Geschichte keine Ahnung hatte, wie sie am Ende ausgehen sollte.

Durch die relativ kurze Satzbildung und die schnellen Szenenwechsel lässt sich die Geschichte gut und flüssig lesen.

Ich würde mich sehr freuen, noch mehr von Ruben Rubeck zu erfahren, da ich schräge und nicht alltägliche Ermittler klasse finde, wenn hier vielleicht auch ein klitzekleines bisschen übertrieben wurde.

Empfehlenswert für alle, die nicht diese 08/15 Kommissare mögen, sondern einen Ermittler mit Kanten, Ecken, lustigen Sprüchen und der oftmals "alle Fünfe gerade sein lässt".