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Fastenopfer

Der zweite Fall für Oberkommissar Max Kramer. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 240 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3548288316

ISBN-13: 

9783548288314

Erscheinungsdatum: 

13.01.2017

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 577.460
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3548288316

Beschreibung von Bücher.de: 

In Altötting wird die österliche Fastenzeit noch ernstgenommen - zumindest von den Geistlichen. Der Rest der Gemeinde gibt sich der gemütlichen Völlerei hin. Dass Rainer Schutt-Novotny für das Brechen des Fastengebots gleich mit dem Leben zahlen muss, hätte allerdings niemand geglaubt. Der Verwalter des »Tilly-Benefiziums« liegt tot in der Kapelladministration. Kommissar Max Kramer ist gefragt, und während er versucht, Licht ins Dunkel zu bringen, lässt er sich von der attraktiven Staatsanwältin ablenken. Derweil kommt seine Jugendliebe Maria Evita auf eine ganz eigene Spur ...

Kriminetz-Rezensionen

Erzkatholisch

Dieser Regionalkrimi spielt im erzkatholischen Wallfahrtsort Altötting. Am Morgen des Aschermittwochs wird der Verwalter des Tilly-Benefiziums Schutt-Novotny tot in der Kapelladministration aufgefunden. Max Kramer und sein Kollege Fritz Fäustl sollen den Fall aufklären. Aber weil Aschermittwoch ist, muss der Protestant Fäustl auf seine tägliche Ration Leberkassemmel verzichten, was natürlich seine Laune auf den Tiefpunkt sinken lässt. Denn im ganzen Ort gibt es eben an diesem Tag nichts wurschtiges.

Beim Ermitteln stechen die Kommissare in so manches Wespennetz. Was verheimlicht Novontnys Ehefrau. Und auch seine Schwiegermutter, die alte Gräfin, ist mit ihm als Schwiegersohn nicht einverstanden. Was mauschelt der Bischof und das Architektenbüro da für Pläne? Und warum versteckt Dreesen seine Frau und seine Kinder, da er meint, dass diese in Gefahr sind? Dann geschieht auch noch ein Selbstmord. Wir lernen dann auch noch die sonore Pfarrhaushälterin Soschi kennen, die ihrem Pfarrer die Low Carb Diät verordnet. Und warum muss man der Nonne Maria Evita während der Fastenzeit Schokolade bringen?

Ein sehr unterhaltsamer Roman, der sehr viele lustige Episoden hat. Die Kommissare sind beide gestandene bayrische Mannsbilder. Ein Buch, das man wirklich lesen sollte, da ja dies schon der zweite Teil einer Reihe um Max Kramer ist. Der dritte Teil wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wer hier allerdings Blut sehen will, der wird in diesem Buch nicht viel davon zu sehen bekommen.

Von Frommen und Scheinheiligen

Als der Verwalter des Tilly-Benefiziums erstochen im Büro der Stiftung liegt, wälzt sich Kommissar Kramer gerade mit einem Mordskater aus seinem Bett. Der Kehraus war dieses Jahr besonders hart und wie ausgerechnet die Staatsanwältin, an deren Vornamen er sich nicht mehr erinnert, in sein Schlafzimmer kam, liegt im Dunkeln. Aber es hilft nichts, die Arbeit ruft.

Vielleicht liegt es an der Fastenzeit und den Einschränkungen, die damit einhergehen, Max Kramer und sein Kollege stochern im Nebel und finden nur wenige Anhaltspunkte und noch weniger Zusammenhänge. Manche Spur weiß der Leser schneller zu deuten, als die Polizei. Gut dass Novizin Schwester Maria-Evita ihrer Jugendliebe Max mit Sachverstand unter die Arme greift.

Beim Regionalkrimi besteht oft die Gefahr, dass der Humor zum schenkelklopfenden Witz gerät. Gott sei Dank – in den Altötting-Krimis von Anton Leiss-Huber passiert das nicht. Der Humor ist manchmal zwar etwas derb, aber er passt gekonnt zum Krimi. Max Kramer und seine Mitstreiter sind sympathisch und menschlich gezeichnet, man kann sich gleich richtig ein Bild von ihnen machen. Der Sprachstil ist witzig und flüssig, dazu ein dezent bayerischer Zungenschlag, der überhaupt nicht aufgesetzt wirkt, das macht den Krimi zu einem echten Lesevergnügen. Auch die Krimihandlung kommt nicht zu kurz, Motive und Hintergründe enträtseln sich zum Ende sehr schlüssig. Wenn man dann im Internet etwas nachliest, wird man schnell merken, woher der Autor die Inspiration für diesen gelungen Krimi gefunden hat.

Übrigens – das Tilly-Benefizium gab es wirklich und wurde erst vor wenigen Jahren abgeschafft. Ein Beweis dafür, dass bei den Katholiken die Ewigkeit inzwischen auch nur noch knapp 400 Jahre dauert.

Echte Scheinheiligkeit

Rainer Schut-Novotny, seines Zeichens Verwalter des "Tilly-Benefiziums", wird erstochen aufgefunden. Ein Fall für Kommissar Max Kramer, der zunächst aber mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hat. Er findet sich morgens nach einer durchfeierten Nacht mit einem gehörigen Kater und der attraktiven Staatsanwältin im Bett auf. Jegliche Erinnerungen der letzten Nacht sind gelöscht und er muss zunächst mit seinem Kollegen Kontakt aufnehmen, um diesbezüglich Recherchen anzustellen. So kommen die eigentlichen Ermittlungen zunächst auch nicht wirklich voran, bis sich die Ex von Max Kramer, die Novizin Maria Evita, mit einschaltet. Eine turbulente Verbrecherjagd beginnt ...

"Fastenopfer" ist der zweite Band der Serie um den charmanten und zugleich sympathischen Kommissar Max Kramer. Obwohl mir der erste Band nicht bekannt war, hatte ich überhaupt keine Probleme, in die Geschichte hineinzukommen. Vor allem die lockere und hervorragend zu lesende Schreibart des Autors Anton Leiss-Huber konnte mich an das Buch fesseln. Er vermischt die beiden Stilarten Spannung und Humor wohldosiert miteinander und es ergibt sich ein äußerst unterhaltsamer Kriminalroman. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut, steht aber nicht ständig im Vordergrund und trotz einer recht blutrünstigen Tat kommt niemals eine düstere Atmosphäre auf. Immer wieder gibt der Autor Gelegenheit, eigene Überlegungen anzustellen und führt den Leser gerne in die ein oder andere Sackgasse. Zudem überzeugt die Geschichte mit viel Lokalkolorit, die sich auch in einigen Passagen der süddeutschen Mundart bedient.

Insgesamt konnte mich Fastenopfer von Anton Leiss-Huber bestens unterhalten und ich kann es jedem Krimifan, der auch mal gerne ein wenig lacht, ans Herz legen. Von mir erhält das Buch völlig verdiente 5 von 5 Sternen!!

Mörderjagd mit himmlischem Beistand

Zum Inhalt:
Kurz nach der Aufkündigung des „Tilly-Benifiziums“ wird der kirchliche Verwalter desselben tot aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass in Altötting nicht alles koscher ist. Glücklicherweise bringt Kommissar Max Kramer mit Unterstützung von der Novizin Maria Evita – seiner Jugendliebe – Licht in das Dunkel der kirchlichen Umtriebe und löst den zweiten von Anton Leiss-Huber erdachten Fall.

Mein Eindruck:
Die Schilderung einer glaubhaften Krimi-Geschichte ist dem Autor durchaus gelungen. Hier wird nicht auf Biegen und Brechen bestialisch gemordet, die Story ist im Bereich des Möglichen. Der Schreibstil Leiss-Hubers ist locker-flockig und passt wunderbar zum Genre Heimatkrimi. Einige Eigenarten der einheimischen Bevölkerung inklusive der Auswüchse, die ein Zusammenprall mit der Moderne annehmen kann, sind aufs Treffliche geschildert (Beispiel: Demonstration der örtlichen Frauengruppe mit ungewollter Rückenansicht eines Transparents zur Freigabe von Haschisch).

Leider verzettelt sich der Autor mit zu vielen Personen und Geschichten am Rande. Die sind zwar oft vergnüglich und regen zum Schmunzeln an, bei nur 250 Seiten Story führt das aber dazu, dass die Charaktere wenig Tiefe besitzen und keine klaren Konturen vor dem bildlichen Auge der Leserschaft erscheinen. Möglicherweise steckt dahinter die Absicht, in weiteren Krimis näher auf die ausgelegten Spuren einzugehen, mir persönlich war es jedoch zu viel der Nebenkriegsschauplätze.

Die Aufklärung des Krimis ist prima gelungen, der persönliche Cliffhanger zum Schluss war für meinen Geschmack jedoch unpassend.

Fazit:
Guter Stil, gute Handlung, zu viele Personen und mögliche Motive, um diesen adäquat gerecht zu werden

Fastenzeit in Altötting und ein toter Verwalter

"Fasten betrifft den ganzen Menschen, jede einzelne seiner Körperzellen, seine Seele und seinen Geist." (Dr. Hellmut Lützner)

Es ist Fastenzeit in Altötting und auch Monsignore Hirlinger muss dieses Gebot erdulden, denn Haushälterin Schosi kocht nur noch Low Carb Gerichte für ihn. Gleichzeitig demonstriert der Frauenverband, während Kommissar Max Kramer verkatert in seinem Bett aufwacht und neben ihm die Staatsanwältin liegt. "Zefix, war ich letzte Nacht bei der Feier so betrunken, dass ich mich daran nicht mehr erinnere." denkt Max. Auch dass noch ausgerechnet die Staatsanwältin, doch da wird er schon zu seinem nächsten Fall gerufen.

Der Verwalter des Tilly Benefiziums ist tot aufgefunden worden. Das Team von Max Kramer ermittelt und so suchen sie nicht nur einen Mörder, sondern auch noch Nepomuk, einen Bekannten des Toten. Behilflich ist ihm sein ständig unterzuckerter Kollege Fritz Fäustl und die Novizin Maria Evita, die gleichzeitig seine Exfreundin ist.

Meine Meinung:
Nachdem ich den Autor vorher nicht gekannt hatte, ließ ich mich einfach mal überraschen, wie dieser Regionalkrimi sein wird. Schon auf den ersten Seiten habe ich mich köstlich amüsiert. Nicht nur der Monsignore und seine Haushälterin, nein auch die Ermittler sind einfach herrlich. In ihrem teils bayrischen Dialekt und ihren Eigenheiten begleiten sie die Geschehnisse in diesem Krimi. Wunderbar vor allem fand ich den Dialog zwischen Kramer und Fäustl, wenn er mal wieder unterzuckert und launisch war und ihm Kramer rät, sich Traubenzucker in der Apotheke zu besorgen. Aber auch beim Liebesverhältnis zur Staatsanwältin bekommt er Konkurrenz und so gibt es nicht nur einen Fall zu klären. Krimi, bayrische Kultur und Humor begleiten uns durch diesen seichten, leicht zu lesenden Kriminalfall und lassen die Seiten nur so fliegen. Das Cover ist nicht spektakulär, passt aber mit dem Motiv sehr gut zum Inhalt. Am Anfang der Kapitel steht immer ein Bibelvers aus dem Lukasevangelium. Ich kann diesen Band nur an alle Krimifans weiterempfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen. Dies war sicher nicht mein letzter Krimi des Autors.

Mörderisch gut!

Der zweite Bayern-Krimi von Anton Leiss-Huber schließt an den amüsanten und fesselnden Schreib- und Lesestil seines ersten Romans „Gnadenort“ an.

Diesmal geht Kommissar Max Kramer einem Fall während der österlichen Fastenzeit auf die Spur. Im oberbayerischen Altötting wurde nämlich der Verwalter des örtlichen „Tilly-Benefiziums“ mit einem Messer im Bauch aufgefunden. Kramer und sein Kollege Fäustl, eine Art oberbayerischer Sherlock Holmes und Dr. John Watson, müssen sich jedoch zuerst um den Frauenmarsch vor der Kapelle kümmern, denen die Abschaffung des Benefiziums gegen den Strich geht. Nachdem diese Meute beruhigt ist, machen sich die Ermittler auf den Weg, die Frau des Verwalters aufzusuchen, finden aber nur ein verwüstetet Haus. Doch nicht nur die nicht auffindbare Witwe, sondern ebenso die schleierhaften Geständnisse einer Passauer Architekturfirma, die mit dem Denkmalschutz kämpften und das Kapellhaus umbauen wollten, erschweren die Ermittlungen.

Nebenbei muss Kommissar Kramer feststellen, dass er nach einer wilden Karnevalsnacht mit anderen Kollegen, versehentlich mit der attraktiven Staatsanwältin Frau Dr. Rasske geschlafen hat. Doch nicht nur diese mögliche Affäre, sondern auch die intensive Zusammenarbeit mit seiner Jugendliebe Maria Evita, die inzwischen in ein Kloster gezogen ist, beeinträchtigen sein Privatleben.

Durch wechselnde Erzählperspektiven von diversen Figuren kommt es dazu, dass der Leser teilweise mehr Spekulationen als der eigentliche Ermittler hat und somit selbst die ersten Schlüsse ziehen kann. Neben den amüsanten Dialogen, die im bayerischen Dialekt verfasst sind, sind einem die natürlichen und fehlerhaften Charaktere sofort sympathisch.

Ein insgesamt humorvoller Krimi mit ausgeprägtem Schreibstil, der den Leser mehr als einmal zum Schenkelklopfen (mit Lederhose oder ohne) bringt. Mit seinen ausgebauten und vielseitigen Charakteren hat Leiss-Huber einen interessanten und schlüssigen Fall - und mit Kramer in Altötting - eine Reihe mit hohem Suchtfaktor geschaffen, der weiterzuempfehlen ist. Freue mich auf Band 3!

Zu viel fasten kann tödlich sein, nicht zu fasten auch

So wie Bücher gewissermaßen die Handschrift ihres Autors tragen (auch wenn ja schon lange alles gedruckt wird), so tragen – wie erfahrene Krimileser wissen – auch Morde immer die Handschrift des Mörders. Dies macht sich der Autor hier trefflich zunutze, als er einen etwas skurrilen Mord in eine sonst doch eher beschauliche Kleinstadt im Allgäu platziert.

In Altötting passiert diese Tat, der Verwalter des „Tilly-Benefiziums“, einer Stiftung, wird erstochen in der Kapelladministration, seinem eigenen Büro, gefunden. Nicht nur bei Morden ist Anton Leiss-Huber kreativ, auch was die Figuren in seinem Lokalkrimi angeht: der Tote hieß Rainer Schutt-Novotny. Und obwohl doch gerade Fastenzeit ist, hat er wahrscheinlich eine ordentliche Henkersmahlzeit genossen. Bis auf Geistliche interessiert sich im Ort aber ohnehin niemand so genau für das Fastengebot.

Doch nicht nur Schutt-Novotny und seine Ablebensumstände sind eigen, auch der ermittelnde Kommissar Max Kramer ist ein leicht skurriler Charakter, seinem doch relativ langweiligen Namen zum Trotz. Er frönt der Leberkäsesemmel und seine ehemalige Liebe, die Novizin Maria Evita, kann von Schokolade nicht genug bekommen. Inoffiziell natürlich. Ebenso inoffiziell ermittelt sie an Max‘ Seite.
Leiss-Huber schafft es, seinen Humor durch das ganze Buch hindurch zu halten und rutscht nicht in „halb-lustige Erzählerei“ ab, was leider auch oft passiert, wenn ein Regionalkrimi lustig sein soll.
Zudem war ich selbst schon öfter in Altötting, was hier zum Lesegenuss auf jeden Fall beiträgt. „Fastenopfer“ macht unbedingt Lust auf seinen Vorgängerband, „Gnadenort“.