Cover von: Gefährlicher Lavendel
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Gefährlicher Lavendel

Der dritte Fall für Dr. Leon Ritter. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 450 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3548289061

ISBN-13: 

9783548289069

Erscheinungsdatum: 

07.04.2017

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 381.453
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3548289061

Beschreibung von Bücher.de: 

Der Frühling in Le Lavandou ist warm und verheißt einen herrlichen Sommer. Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter fühlt sich längst als echter Südfranzose und verbringt gemeinsam mit Isabelle viel Zeit auf seinem Weinberg. Doch die Idylle wird getrübt, als Leon zwei brutal zugerichtete Leichen obduzieren muss. Staatsanwaltschaft und Kommissarin haben schnell einen Verdächtigen zur Hand, doch Leon ist skeptisch und beginnt selbst zu ermitteln. Er kommt einer jahrzehntealten Geschichte auf die Spur und steht plötzlich vor der Frage, ob es gerechte Rache gibt. Da braut sich über der ausgetrockneten Erde der Provence ein apokalyptisches Gewitter zusammen, und Leon darf keine Zeit verlieren...

Kriminetz-Rezensionen

Spannend bis zum Schluss

Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter hat sich inzwischen gut in Le Lavandou eingelebt und genießt das Leben in der südfranzösischen Provinz. Aber auch in der Idylle gibt es das Verbrechen. Er bekommt einen Toten auf den Seziertisch, der brutal gefoltert wurde. Es handelt sich um Richter Nicolas Lambert, der verschwunden war. Er setzte sich engagiert für Flüchtlinge ein. Hat das jemandem nicht gefallen? Doch es bleibt nicht bei dem einen Toten, bald gibt es weiteren Tote mit sehr ähnlichen Verletzungen. Bei der Gendarmerie hat man schnell einen Verdächtigen ausgemacht, aber Ritter hat seine Zweifel und macht sich an eigene Ermittlungen.

Dies ist bereits der dritte Band, in dem Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter ermittelt. Das Cover passt sehr gut zu den anderen Covern der Reihe.

Der Schreibstil lässt sich leicht und angenehm lesen. Die besondere Atmosphäre der Provence kommt sehr schön rüber. Ich hätte gerne mit Leon ein Partie Boule gespielt und wäre durch die Weinberge gewandert. Ich mag Dr. Ritter schon seit dem Vorgängerband und finde, dass ihm der Aufenthalt in Frankreich sehr gut tut. Inzwischen wohnt er bei Isabelle Morell, die stellvertretende Polizeichefin ist, und ihrer Tochter Lilou. Leon ist ein intelligenter Ermittler, der auch seinem Bauchgefühl vertraut, dadurch lässt der die Polizei manchmal alt aussehen.

Aber auch die anderen Charaktere sind sehr gut und individuell dargestellt. Nicht verstanden habe ich allerdings, dass Isabelle so schnell das Vertrauen in Ritter verliert, als böse Behauptungen aufgestellt werden. Polizeichef Zerna ist ein Mensch, den man gerne zum Mond schießen würde; manchmal sollte er alles etwas nüchterner betrachten und mal überdenken.

Leons Ermittlungen reichen in die Vergangenheit, aber da hat wohl jemand etwas dagegen, dass diese Geheimnisse aufgedeckt werden.

Die Geschichte ist spannend bis zum außergewöhnlichen Ende.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

Leon Ritter ermittelt wieder

Dr. Leon Ritter lebt nun schon einige Jahre in Le Lavandou in der Provence. Er hat sich für ein Leben in der Heimat seiner Mutter entschieden und arbeitet als Rechtsmediziner im Krankenhaus. Seine Arbeit bringt ihn immer wieder mit Kriminalfällen in Berührung, verstärkt auch dadurch, dass seine Freundin Isabelle bei der Polizei arbeitet.

Im nun dritten Fall liegt der Körper des seit einigen Tagen vermissten Richters Lambert auf seinem Tisch. Viele Spuren deuten auf eine extreme Art von Folter hin, es bleibt nicht bei einem Folteropfer und Leon Ritter mischt sich auf seine unkonventionelle Art in die Ermittlungen ein.

Der Rechtsmediziner als Ermittler auf Spurensuche bietet sich im Krimi häufig an, er sieht Spuren, die in die Polizeiarbeit einfließen können, er hat die Möglichkeiten, auch außerhalb des Polizeiapparats zu ermitteln. Besonders, wenn er durch persönliche Bindungen auch noch an Insiderinformationen kommt. Ritter setzt sich oft über die kleinlichen Zuständigkeitsstreitereien zwischen Kriminalpolizei, Gendarmerie und Staatsanwaltschaft hinweg und lässt die obrigkeitshörigen, immer nach Paris schielenden Beamten oft alt aussehen. Das gefällt mir an den Provence-Krimis von Remy Eyssen.

Auch der schöne Landschaftshintergrund spielt dabei eine Rolle. Le Lavandou hat alle Vorzüge der südfranzösischen Küste, ohne so quirlig zu sein, wie die Hot Spots Saint Tropez und der Cote d’Azur. So findet er zum Beispiel beim abendlichen Boulespiel oder bei einem Café Creme in einer Bar mit den Alteingesessenen Hinweise, die ihm den entscheidenden Vorsprung bei den Ermittlungen geben. Die kleinen Querelen zwischen dem unbequemen Deutschen und den französischen Beamten habe ich immer sehr gern gelesen. Spaß haben mir auch die Ausflüge ins Privatleben gemacht, Leon kommt bestens mit der pubertierenden Tochter seiner Lebensgefährtin zurecht, was immer wieder zu amüsanten Wortgefechten führt, wenn Isabelle die strenge Mutter geben möchte.

Der Kriminalfall ist aber ernst und das Thema geht unter die Haut. Es bleibt nicht nur beim Urlaubsfeeling in der Provence. Die Ermittlungen führen Leon Ritter durchaus in gefährliche Situationen, die sehr spannend geschildert werden und mich lange im Dunkeln gelassen haben.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Mischung aus Spannung, Realität und Provence-Atmosphäre ist gut gelungen.

Ärger im Paradies …

Wie gewohnt ist auch »Gefährlicher Lavendel« in viele kleine Kapitel aufgeteilt. Ständig wechselnde Sichtweisen lassen keine Langeweile aufkommen, sondern beleuchten alles ganz genau von allen Seiten. Auch die Tätersicht kommt, wenn auch eher knapp, immer mal wieder zum Zug. Garniert wird das Ganze mit liebevollen Beschreibungen des Landes, der Leute und deren Eigenarten. Man möchte gar nicht glauben, dass hier so etwas wie ein Mord passieren kann – kann aber Gott sei Dank doch :-)

Brutale Morde
Die Morde haben es wieder einmal in sich und wieder einmal steht Dr. Ritter erst einmal auf etwas verlorenem Posten. Aber er findet dann doch erstaunliches heraus – viele seiner Informationen stammen übrigens vom örtlichen Boule-Platz dem Hauptumschlagplatz für Informationen aller Art:-) Die Polizei will gar nicht wirklich hören, was er so herausgefunden hat und das schreit natürlich nach Dr. Ritters Eigeninitiative. Auslöser für all die grausigen Verbrechen ist ein noch viel grausameres Geschehen in der Vergangenheit und weil das niemand hören möchte, stochert der penible Rechtsmediziner um so genauer nach. Dass er dabei auch auf seine Eigensicherung verzichtet, ist vielleicht nicht ganz so gut.

Parallelen
Das »Rahmenprogramm« für die Morde bildet zum einen besagter Umzug, der alle immer wieder beschäftigt. Zum anderen kommen die üblichen Probleme allein erziehender Mütter hier zum Tragen – ein immer wieder dankbares Thema. Dass dann gewisse Parallelen zwischen Lilous, Ritters Quasi-Stieftochter, momentanen Freunden und den Geschehnissen vor über zwanzig Jahren konstruiert werden, fand ich ziemlich unnötig. Natürlich kommt auch das Kompetenzgezicke im Revier nicht zu kurz, was mir wiederum viel mehr Spaß machte :-)

Mein Fazit
Gefährlicher Lavendel ist gewohnt gute Krimikost. Unterhaltsam, spannend, mit leicht perfiden Morden und einem erst einmal rätselhaften Motiv in der Vergangenheit. Dazu eine malerische Landschaft und ein bisschen Beziehungsglück für den Protagonisten – so machen Krimis auch Spaß!