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Schwarzwasser

Der siebte Fall für Kommissar Wallner. Kriminalroman
Buch
Broschiert, 400 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3426654210

ISBN-13: 

9783426654217

Erscheinungsdatum: 

01.06.2017

Preis: 

14,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 346.892
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3426654210

Beschreibung von Bücher.de: 

Der Tegernsee als Krimi-Kulisse: Spiegel-Bestsellerautor Andreas Föhr mit dem 7. Kriminalfall für sein ungleiches Tegernseer Ermittler-Duo, Kommissar Clemens Wallner und Polizeiobermeister Leonhardt Kreuthner, liebevoll »Leichen-Leo« genannt! Krimi-Fans und ganz besonders Bayern-Krimi-Fans dürfen sich wieder auf Hochspannung vom Feinsten, einen intelligenten Plot und Föhrs trockenen Humor freuen - auf eine Spurensuche jenseits der Komfortzone im idyllischen Oberbayern, denn Wallner und Kreuthner bekommen es mit einem Toten zu tun, der gar nicht gelebt hat. Als die Kripo Miesbach in Gestalt von Kommissar Wallner die Nachricht erhält, man habe die Leiche eines alten Mannes gefunden, bleibt ihm beinahe das Herz stehen: Seit Stunden ist Großvater Manfred abgängig und auf dem Handy nicht zu erreichen ...

Am Tatort angekommen, stellt Wallner erleichtert fest, dass Manfred wohlauf ist - er und Polizeiobermeister Leonhardt Kreuthner alias »Leichen-Leo«eckt. Unter leicht dubiosen Umständen, versteht sich. Bald stellt sich heraus dass der ermordete Dieter Wartberg gar nicht tot sein dürfte. Ihn hat es nämlich nie gegeben. Wer also war das Opfer wirklich? Und was verbindet ihn mit einer jungen Frau aus Frankfurt, einem arbeitslosen Krankenpfleger und einem 20 Jahre alten Immobilienskandal in Ostdeutschland? Andreas Föhr und sein Tegernseer Ermittler-Duo Wallner&Kreuthner in Bestform!

Kriminetz-Rezensionen

Die Vergangenheit holt dich ein

Am Tegernsee wird seit Stunden der Großvater von Kommisssar Clemens Wallner vermisst. Da wird die Leiche eines alten Mannes in einer einsamen Waldhütte gefunden. Wallner, der Chef der Kripo Miesbach, macht sich sofort auf den Weg. Erleichtert stellt er fest, dass der Tote nicht sein Großvater ist.

Polizeiobermeister Leonhardt Kreuthner hat den Toten und eine verstörte junge Frau am Tatort entdeckt. Ist sie die Mörderin? Schnell stellt sich heraus, dass es den Toten gar nicht gab. Seine Papiere sind Fälschungen und sein Lebenslauf erfunden. Wer ist der Tote?

Die idyllische Kulisse am Tegernsee in Oberbayern täuscht, denn der Kommissar Clemens Wallner und „Leichen-Leo“ wie Polizeiobermeister Leonhardt Kreuthner genannt wird, haben es mit einem gerissenen Mörder zu tun. Auf ihrer Spurensuche decken sie Geschehnisse auf, die vor 20 Jahren in Berlin stattfanden. Der Leser ist klar im Vorteil, er wird in mehreren Kapiteln ausführlich über die damaligen Ereignisse in der Anwaltskanzlei von Dieter Sitting aufgeklärt. Sitting geriet in dunkle Geschäfte mit dem Mafiosi Gregor Nolte. Ein Wissensvorsprung durch die Perspektiven- und Zeitwechsel ist vorhanden, dennoch überraschen die Hintergründe und das Ende. Der Plot ist gut überlegt und hielt so manche Wendung parat. Spannend von Anfang bis Ende.

Wie es sich für einen guten Lokalkrimi gehört, sind einige Dialoge auch in bayrischer Mundart geschrieben.
Die Charaktere in „Schwarzwasser“ sind sehr individuell und machen durch ihre unkonventionelle Art und Weise das Lesen unterhaltsam. Besonders Polizeiobermeister Kreuther, der ein herzensguter Mensch ist, ist als Polizist sehr speziell. Beim Lesen weiß man manchmal nicht, auf welcher Seite des Gesetztes er steht.
Kreuthner und Wallner ermitteln in „Schwarzwasser“ schon zum 7. Mal gemeinsam. Die Fälle können aber unabhängig voneinander und in beliebiger Reihenfolge gelesen werden.

„Schwarzwasser“ von Andreas Föhr ist auf jeden Fall lesenswert.

Alte Sünden

Zum Inhalt:
Bei dem Versuch eines Schäferstündchens entdeckt der Polizist Kreuthner die Leiche eines älteren Mannes. Es stellt sich heraus, dass dieser unter einer falschen Identität lebte und eine Beziehung zu einem Betrugsfall in Berlin 20 Jahre zuvor hatte. Wallner und sein Team beginnen mit der Aufklärung, nicht immer unterstützt von Kreuthner, der die am Tatort vorgefundene junge Frau und Erbin für unschuldig hält und dieser zur Flucht verhilft.

Mein Eindruck:
Auch bei dem siebten Krimi um Wallner und Kreuthner bleibt Föhr einem gewissen Aufbau treu: Erstens findet immer Kreuthner die Leiche und das gerne im erklärungsbedürftigen Zustand seinerseits. Zweitens besteht eine Verbindung des aktuellen Falls zu einer tragischen Begebenheit in der Vergangenheit. Dass diese Schemata trotzdem nicht ermüdend wirken, hat mit der Fähigkeit Föhrs zu tun, seinen Geschichten Wärme und Humor einzuflößen mit dem inzwischen gut eingeführten Team und dem Schauplatz Oberbayern. Vor allem die Figur Kreuthners, der bei seinen kleinkriminellen Spezln sogar die Hühneraugen zudrückt und bei eigenen Verfehlungen von Vorgesetzten und Kollegen gedeckt wird, ist ein Hallodri par excellence. Auch der Rest des bekannten Personals besteht aus Originalen mit Wiedererkennungswert und obwohl der Autor seine Leserschaft nicht mit zu vielen neuen Personen überfordert, verstrickt er die Schicksale dermaßen gekonnt, dass Tat und Hergang auch einem versierten Krimileser Überraschungen bieten. Zum Schluss ist zwar das Verbrechen aufgeklärt, besonders im Leben Wallners ergeben sich jedoch einige private Baustellen und so nährt sich die Hoffnung auf einen neuen Krimi aus Miesbach.

Mein Fazit:
Schema F(öhr) bleibt erfolgreich und ein sehr gut lesbarer Genuss.

Schwarz gebrannt

Ich muss gestehen – ich bin bekennender Kreuthner und Wallner Fan. Das hat sich auch beim 7. Band gehalten. Die Auftaktszene mit Leo Kreuthner gerät wieder derart skurril, dass sicher manche nur den Kopf schütteln. Aber er gehört mit all seinen Macken und vor allem mit seiner sehr speziellen Auffassung von Recht und Ordnung einfach dazu.

Im Gegensatz zu Kommissar Wallner, der dessen Aktionen nur mit Kopfschütteln zu Kenntnis nehmen kann. Aber da muss er durch, denn sein Streifenpolizist scheint Mordfälle geradezu anzuziehen. So stolpert Kreuthner nach einem sehr feucht-fröhlichen Faschingsball über die Leiche des zurückgezogen lebenden Pensionärs Klaus Wartberg. Doch diesen Mann scheint es nicht zu geben, gut gemachte, aber falsche Papiere und keinerlei Hinweise auf das Leben des Mannes sind zu finden. Eine harte Nuss für Wallner, dessen Ermittlungen ihn 20 Jahre zurück nach Berlin führen.

Eine spannende und toll aufgebaute Geschichte, deren ernste Untertöne im Wechsel zu den humorigen Aktionen Kreuthners stehen. Das macht Spaß zu lesen und ich finde, das hat manchmal schon etwas von Karl Valentins absurdem Humor. Ich mag auch die sparsam dosierten Dialoge Kreuthners in tiefbayrischem Dialekt. Aber Andreas Föhr lässt die Geschichte nie in Klamauk abdriften. Besonders die Berliner Szenen, die im Jahr 1996 spielen, haben mir gefallen. Wie ein engagierter Rechtsanwalt, ohne es zu wollen, in die Fänge von organisiertem Verbrechen gerät und sich immer tiefer verstrickt, ist toll und nachvollziehbar dargestellt. Auch wie Föhr die beiden Erzählebenen zusammenfügt, hat mir sehr gut gefallen.

Kurz: auch der 7. Band war ein Muss für mich.