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Die Mädchenwiese

Buch
Taschenbuch, 416 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3548283535

ISBN-13: 

9783548283531

Erscheinungsdatum: 

10.08.2012

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.639.934
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3548283535

Beschreibung von Bücher.de: 

'Die alte Frau sieht alles kommen. Sie findet die toten Mädchen. Sie kennt ihren Mörder. Aber sie wird schweigen. Der kleine Junge bangt um seine verschwundene Schwester, denn er hat etwas gesehen. Er will reden, doch niemand hört ihm zu. Seit Alex Lindner vor Jahren seinen Dienst als Kommissar quittiert hat, lebt er zurückgezogen in der Provinz. auch hier ein Mädchen verschwindet, weiß er: Der Mann, den er damals vergeblich jagte, ist zurück. Diesmal muss er ihn fangen, denn der Blutzoll wird steigen.

Kriminetz-Rezensionen

Thrill im Osten

Martin Krists "Die Mädchenwiese" bietet Hochspannung von der ersten bis zur letzten Seite. An den besten Stellen fühlt sich der Leser an die Großen des amerikanischen Thrillers erinnert - Thomas Harris und Co lassen grüßen.

Dabei bezieht der Thriller gerade seinen Reiz daraus, dass die Handlung in den neuen Bundesländern angesiedelt ist. Die Wurzel allen Übels liegt, das überrascht bei dieser Ausgangskonstellation nicht mehr, in der DDR-Vergangenheit. Ferdninand, ein hochrangiger STASI- oder Parteifunktionär, dies lässt der Roman wohlweislich im Dunkeln, lebt seine teuflischen und sadistischen Fantasien an seiner Frau und später an seinem Sohn aus. Dann passiert ein Mord, bei dem Ferdinand seinen Sohn und seine Frau zwingt, ihn dabei zu untersützen und zu Tätern zu werden. Zur Zeit der Wende wird Ferdinand als Mörder identifiziert und verschwindet, ohne dass genaueres über seinen Verbleib bekannt wird. Knapp 20 Jahre später passieren in Finkenwerda, dem Ort des Geschehens, erneut grausame Morde. Junge Frauen werden bestialisch sexuell missbraucht und getötet. Alex Lindner, der als Kriminalhauptkommissar den Fall untersucht hat, begeht einen tödlichen Fehler, bei dem seine Kollegin, die er als Lockvogel eingesetzt hat, zu Tode kommt. Daraufhin quittiert Lindner den Dienst und übernimmt die Dorfkneipe seiner Eltern. Doch das Morden reißt nicht ab und plötzlich steht Lindner als Hauptverdächtiger in dem Fall da ... Wird es ihm gelingen, seine Unschuld zu beweisen und den wahren Täter zur Strecke zu bringen?

Der Thriller überzeugt vor allem durch seine dreisträngig-alternierende Erzählstruktur, die ein Höchstmaß an Spannung erzeugt. Wie ein Puzzle entsteht vor dem Auge des Lesers ein Szenario des Schreckens, das immer noch um eine Volte höher gedreht wird.

Die Schwäche der "Mädchenwiese" liegt v.a. darin, dass die Charaktere teilweise blass bleiben und der psychologische Kausalnexus mancher Handlungen nicht immer evident ist. Insbesondere der Protagonist Lindner bleibt schemenhaft und oberflächlich; die Plausibilisierung und Darstellung psychologischer Vorgänge scheinen durchaus ausbaufähig. Zudem bleibt die historisch-politologische Kontextualisierung des DDR-Backgrounds unterbelichtet und erschließt sich hinsichtlich ihrer Funktionalität nicht.

Insgesamt ist die "Mädchenwiese" aber ein großes Lesevergnügen, das spannende Stunden garantiert und uneingeschränkt zur Lektüre empfohlen werden kann.

En echter Pagetuner

Nachts ist Berta Kirchberger, eine alte Bucklige, auch Hexe genannt, unterwegs und deckt im Wald eine Mädchenleiche liebevoll zu. Sie scheint zu wissen, wer sie umgebracht hat, schweigt aber.

Die Geschwister Sam und Lisa Theis verabschieden sich voneinander und Lisa verspricht am Montag wieder zurück zu sein. Ihr Bruder Sam muß versprechen, Stillschweigen zu bewahren.

Als Lisa am Montag nicht in der Schule ist, verständigt die Lehrerin die Mutter, Laura Theiss. Da die Eltern getrennt leben und ständig Streit hatten, herrschte zu Hause stets eine geladene Stimmung.

Alex Lindner ist vor drei Jahren ins Dorf zurückgekehrt und hat die Kneipe Elster übernommen. Er war früher Polizist und hat bei der Suche nach einem Mädchenmörder einen unverzeihlichen Fehler begangen. Jetzt erhält ein plötzlich einen Brief von Arthur Steinmann, der behauptet er sei sein leiblicher Vater und dieser möchte sich vor seinem Tod mit ihm treffen.

In einem weiteren Strang lernen wir eine Ich-Erzählerin kennen, die von ihrer schwierigen Kindheit und ihrer qualvollen Ehe berichtet.

In einem dritten Handlungsstrang erfahren wir von der Gefangenschaft Lisas und anderen Mädchen.

Für mich hat das vorliegende Buch alles was ein echter Pageturner braucht. Es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite, die Figuren sind gut getroffen und nachvollziehbar die Handlungen. Die Auflösung hat sich zwar abgezeichnet, aber eine zusätzliche Überraschung kommt doch noch dazu. Wenn man dieses Buch beginnt, sollte man sich für die nächsten 2 Tage nichts Anderes vornehmen!

Mich wirst du niemals vergessen!

Die Familie von Lisa ist zerrüttet. Ihre Eltern sind getrennt, ihre Mutter überfordert mit den Zahlungen für das Haus und ihren Kindern. Lisa will das Wochenende heimlich bei ihrem neuen Freund verbringen. Sie verspricht ihrem kleinen Bruder Sam, am Montag wieder zu kommen. Doch Lisa kommt nicht wieder!

Alle Finkenwerder glauben, dass es ein typischer Teeniestreich ist. Nur der ehemaliger Polizist Alex Lindner, der in dem kleinen Dorf eine Kneipe betreibt, sieht Parallelen zu einem älteren Fall. Schlägt die Straßenbestie wieder zu?

„Mädchenwiese“ von Martin Krist startet spannend und hält diese Spannung bis zum Ende.

Perspektivenwechsel – natürlich, dann wenn es dramatisch wird – und Rückblicke in der Geschichte tragen zum Spannungsbogen bei. Die Rückblicke werden aus der Sicht von Berta erzählt. Man ahnt, dass es was mit den Vorfällen in der Gegenwart zu tun haben muss. Das Grauen kommt aber erst nach und nach zu Tage.

Die Gegenwart wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Der Leser hat dadurch die Möglichkeit, sich in die verzweifelte Mutter, in den kleinen Sam, dem niemand richtig zuhört, oder auch in die Qualen von Lisa hineinzuversetzen.

Anfangs erscheinen einem die vielen Charaktere in dem kleinen Dorf Finkenwerder, das im Spreewald bei Berlin liegt, etwas unübersichtlich, aber das gibt sich schnell und die Zusammenhänge werden schlüssig.

Gut dargestellt war das Dorfleben. Sie tratschen und quatschen, aber wenn es ans Eingemachte geht, sagen sie keinen Ton. Besonders Bauer Schulze ist besorgt um das Wohl der Gemeinde.

Der Schreibstil ist flüssig, bildlich und der Leser ist sogleich mitten in der Geschichte. Die Misshandlungen der Mädchen sind grausam dargestellt. Nichts für schwache Nerven.