Die letzte Flucht
Verlag:
ISBN-10:
ISBN-13:
Auflage:
Preis:
Beschreibung von Bücher.de:
Spannung und Aufklärung - diese einzigartige Kombination ist das Markenzeichen der Kriminalromane um den Stuttgarter Privat ermittler Georg Dengler. Beiden Ansprüchen wird Wolfgang Schorlau auch in seinem neuen Roman, in dem es um die Machenschaften der Pharmaindustrie geht, glänzend gerecht. Der sechste Fall führt Georg Dengler nach Berlin. Professor Dr. Bernhard Voss, Arzt an der Charité, wird eines schrecklichen Verbrechens verdächtigt. Sein Verteidiger bittet Dengler um Unterstützung. Dieser steht plötzlich vor einem Abgrund an Manipulationen. Fast beiläufig erzählt Schorlau zugleich eine Geschichte über den Widerstand gegen Stuttgart 21, in dem Denglers Sohn Jakob aktiv ist. »Zwei Jahre lang habe ich über die Pharmaindustrie recherchiert«, schreibt Schorlau im Nachwort. »Ich kann es nicht anders sagen: Diese Industrie wird von einer beispiellosen kriminellen Energie getrieben.«
Wolfgang Schorlau: Die letzte Flucht
Wolfgang Schorlau bindet in seine Krimis um den Ermittler Georg Dengler (Verlag Kiepenheuer & Witsch) immer Gesellschaftspolitisches mit ein. Gerade das macht sie so lesenswert. Im bereits 6. Band der Reihe, mit dem Titel „Die letzte Flucht“, hat sich der Autor zweier aktueller Themen angenommen: Der Pharma-Industrie und – eher am Rande – Stuttgart 21. Schorlau recherchierte, so schreibt er im Nachwort, zwei Jahre lang über die Pharmaindustrie, „Diese Industrie wird von einer beispiellosen kriminellen Energie getrieben.“ Wolfgang Schorlau erhielt für diesen Krimi am 26. März 2012 zum Abschluss der 3. Stuttgarter Kriminächte den „Stuttgarter Krimipreis“ für den besten deutsprachigen Wirtschaftskriminalroman des Jahres 2011.
Man erfährt beim Lesen des fesselnden Krimis sehr viel über eine Industrie, die den eigenen immensen Profit in den Mittelpunkt des Strebens stellt, die sich einen Deut schert um die Belange der Patienten oder um ärztliche Ethik. Ende in Sicht? Zu viele profitieren von dieser „einfachen“ Umverteilung von den Krankenkassen in Richtung Pharmaindustrie, wo doch diese Summen in anderen Bereichen weitaus effektiver zum Wohle der Allgemeinheit eingesetzt werden könnten.
Georg Dengler ermittelt dies Mal in Berlin. Professor Dr. Bernhard Voss, Arzt an der Charité, steht unter Verdacht, eines der übelsten Verbrechen überhaupt verübt zu haben, eines, das so hässlich ist, das man sich allein schon von diesem Vorwurf nie wieder erholt, man ist diskreditiert für immer. Sein Anwalt bittet Dengler hinzu. Voss behauptet, unschuldig zu sein. Doch die Beweise sprechen eine andere Sprache. Denglers Freundin Olga kommt in diesem Fall eine entscheidende Rolle zu, das ist angenehm, auch mit der Kommissarin Finn Kommareck hat Schorlau eine glaubwürdige Figur geschaffen. Spannend ist die Schilderung der Polizeiarbeit. Und dann gerät plötzlich Dengler selbst ins Visier der Fahnder.
Schorlau erzählt geschickt von glaubhaft veränderten, manipulierten Wirklichkeiten, es könnte einem schwindlig werden beim Lesen.
Es bleibt der innige Wunsch, dass dieses Buch möglichst von vielen Menschen gelesen wird und – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – darauf, dass es vielleicht doch etwas bewirken könne in unserer Gesellschaft. Vielleicht …
Wie immer listet Wolfgang Schorlau akribisch seine Quellen auf: Am Ende des Buches und ausführlich auf seiner Website www.schorlau.de