Seit einiger Zeit findet auf dem deutschen Buchmarkt ein Revival von amerikanischen hard-boiled- und Noir-Schriftstellern statt. Der berühmte US-Autor James Lee Burke ist sowohl hard-boiled als auch Noir. Und das im Pendragon Verlag erschienene „Flamingo“ zeugt von einem enormen Maß an Gewalttätigkeit und Brutalität.

Zum Inhalt: Das ist der Albtraum eines jeden Polizisten: Als der trockene Alkoholiker und traumatisierte Vietnam-Veteran Dave Robicheaux zwei Mörder in den Todestrakt eines Staatsgefängnisses von Louisiana überführen soll, gelingt den beiden durch eine Verkettung unglücklicher Umstände die Flucht. Robicheaux wird dabei von einem der Verbrecher schwer verwundet und sein Partner erschossen. Das speist sein Verlangen nach Vergeltung und den unbändigen Willen, sich zu rehabilitieren. Dies treibt Robicheaux aus der Idylle der Bayous in die dunkle Schattenwelt von New Orleans. Um die Verantwortlichen zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen, lässt er sich auf einen gefährlichen Undercover-Auftrag ein, der ihn mitten in das Zentrum des organisierten Verbrechens katapultiert.

„Flamingo“ ist ein ungemein faszinierendes Lese-Ereignis und ganz großes Kino. Burkes traurige Poesie erinnert an den großartigen Nobelpreisträger William Faulkner und der Protagonist Robicheaux könnte Ernest Hemingways Feder entsprungen sein. Im Gegensatz zu manchen anderen Robicheaux-Krimis besitzt „Flamingo" einen durchweg hohen Spannungsbogen und ist sehr auf einen stringenten Plot fokussiert. Eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung!