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Gnadensee

Der erste Fall für Kommissar Surendra Sinha. Baden-Württemberg-Krimi
Buch
Taschenbuch, 320 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3842520565

ISBN-13: 

9783842520561

Auflage: 

1 (01.07.2017)

Preis: 

12,90 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.150.267
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3842520565

Beschreibung von Bücher.de: 

An Lonas vierundzwanzigstem Geburtstag beginnt eine Serie von rätselhaften Ereignissen: Ihr Freund Dirk verschwindet spurlos. In seiner Wohnung in Konstanz trifft sie auf einen Fremden, der sich als Dirks Vater ausgibt, obwohl dieser schon seit Jahren tot ist. Dirks Schwester Claudia findet auf ihrer Mailbox eine Nachricht ihres Bruders mit dem seltsamen Ausruf »Die Sonne schmeckt am besten rückwärts«. Und auch Dirks Studienkollege Brynjar ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.

Die polizeilichen Ermittlungen bleiben zunächst erfolglos. Um sich abzulenken, reist Lona für ein Wochenende in die isländische Hauptstadt Reykjavík, wo sie Brynjars älteren Bruder Arnar kennenlernt. Da dieser um Brynjar ebenso besorgt ist wie Lona um Dirk, begibt er sich mit ihr auf Spurensuche. Was hat es mit Dirks Recherchen über die Droge Crystal Meth auf sich? Welche Rolle spielen Claudia und ihr Chef Morten, der in Meersburg ein Tattoo-Studio betreibt? Hat der Überfall auf die Villa von Lonas Mutter auf der Reichenau etwas mit Dirks und Brynjars Verschwinden zu tun? Und was steckt hinter Dirks geheimnisvoller Nachricht? Bald weiß Lona nicht mehr, wem sie überhaupt noch vertrauen kann ...

Kriminetz-Rezensionen

Gnadensee

"Gnadensee" ist ein spannender Baden-Württemberg-Krimi, in dem wir nicht den Ermittlungen der Polizei oder so beiwohnen, sondern Lona, unserer Hauptprotagonistin, bei ihren Ermittlungen über die Schulter schauen. Ich finde, der Buchtitel und das Cover passen perfekt zur Geschichte :)

Bei dem Klappentext fragte ich mich auch schon von Anfang an, wem kann Lona wohl trauen, und wem nicht? Das findet man im Laufe der Geschichte raus.

Der Prolog beginnt sehr spannend, Spannung ist schnell aufgebaut, ist während der kompletten Geschichte präsent, steigert sich zwischendurch, flammt wieder etwas ab, zum Ende hin wird's dann richtig spannend.

Alle Fragen die im Laufe der Geschichte auftauchen werden zum Ende hin beantwortet, es bleibt nichts offen.

Alle Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet, sind mal mehr mal weniger sympathisch, sie werden uns sehr gut beschrieben, so dass wir uns zu jedem recht schnell ein eigenes Bild machen können.

Lona ist eine sympathische, starke Frau, die ihren Dickschädel durchsetzen kann, wenn es sein muss. Sie war mir von Anfang an sympathisch, sie hat in der letzten Zeit einiges durchgemacht, momentan wirkt sie eher zerbrechlich, was aber bei dem, was sie erlebt hat und gerade erlebt, kein Wunder ist. Dennoch rafft sie sich auf und versucht, auf eigene Faust rauszufinden, was mit ihrem Dirk und mit Brynjar passiert ist. Es ist nicht immer alles nachvollziehbar, was sie tut, manchmal wäre ich gerne mit der Bratpfanne hinterher ;) Aber gerade Lonas Leichtsinnigkeit steigert die Spannung.

Die Beschreibungen der Schauplätze sind gelungen, ob rund um den Bodensee oder Island, man hatte direkt alles vor Augen und das Gefühl mit Lona vor Ort zu sein.

Der Schreib- und Erzählstil hat mir gefallen, locker, stellenweise auch Humorvoll, lässt sich die Geschichte zügig und flüssig lesen. Die 316 Seiten wurden in 15 unterschiedlich lange Kapitel plus Prolog unterteilt.

Lona hat mir mit ihrer Geschichte ein paar spannende Lesestunden beschert, ich kann das selber Lesen nur empfehlen.

Mehr als ein Regional-Krimi …

Eine gute Freundin hatte mir die Krimis von Ingrid Zellner sehr empfohlen, ihr hatte besonders der indischstämmige Kriminalkommissar Surendra Sinha gefallen …

Wenn ich eine Reihe starte, bemühe ich mich immer, mit dem ersten Band zu beginnen, so dass man gut die Entwicklung der Hauptprotagonisten beobachten kann. Hier hatte ich jedoch nicht beachtet, dass »Gnadensee« noch nicht zur »Surendra-Sinha-Reihe« gehört – aber zum Glück (!) hat er schon zwei kleine »Auftritte«, er hat sich also schon mal vorgestellt …

Wie Kommissar Sinha richtig feststellt, ist es eine sehr ungewohnte Situation, »dass wir drei verschiedene Fälle reinbekommen, ist zwar nichts Neues; aber, dass jemand in allen drei Fällen auf einmal verwickelt und trotzdem eindeutig unverdächtig ist, passiert eher selten.« (S. 139 E-Book) und genau das passiert Lona: Sie ist in allen drei Fällen involviert, kein Wunder, dass sie glaubt, sie ziehe zurzeit das Unglück an! Aber nein, ich werde jetzt nicht ins Detail gehen und diese Fälle aufzählen …

Lona Mende ist eine sympathische junge Frau, die gemeinsam mit ihrem Freund ihren 24. Geburtstag feiern möchte, zum verabredeten Zeitpunkt kommt er jedoch nicht …

Lona lebt auf der Insel Reichenau im Bodensee (gegoogelt: Welterbe-Insel, durch einen Damm mit dem Festland verbunden) im Landkreis Konstanz. Eine Freundin von ihr lebt in Meersburg, so dass der Bodensee in seiner ganzen landschaftlichen Schönheit immer präsent ist. In dieser Umgebung finden auch die Verbrechen statt – also ist sehr viel Lokalkolorit vorhanden, ich habe die Beschreibungen genossen!

Aber Lona fliegt für eine »Auszeit« nach Island. Auch hier besticht die Autorin mit wunderbaren Landschaftsbeschreibungen, die neue Sehnsuchtsorte entdecken lassen und sofort zum Kofferpacken einladen!

Und dann gibt es noch einen kleinen Exkurs in die hinduistische Mythologie: Herr Sinha (wir sind noch per Sie!) berichtet Lona bei einem zufälligen Treffen vom Hindugott Ganesha, wie er zu seinem Elefantenkopf gekommen ist und warum eine Ratte sein Reittier geworden ist …

Aber zurück zum Krimi: Er ist spannend, fesselnd, aufregend, mitreißend – ich habe mit Lona mitgelitten … Wobei ich an einer Stelle mal wieder den Kopf geschüttelt habe: Warum müssen Frauen abends unbedingt allein in unbewohnten Gegenden spazieren gehen? Aber das ist zugegebenerweise nur ein kleiner Einwand … Auch rätselt man länger über den geheimnisvollen Satz: „Die Sonne schmeckt am besten rückwärts.“ (S. 73, E-Book), dessen Lösung aber nach einigen Irrungen und Wirrungen klar wird!

Der Spannungsbogen wird stets hochgehalten (gewissermaßen auf mehreren Ebenen), das Ende zwar überraschend, aber nachvollziehbar, es blieben keine Fragen offen – deshalb von mir eine klare Leseempfehlung (und ich werde als nächstes Buch von Ingrid Zellner natürlich die »Adlerschanze« lesen!)