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Inselcocktail

Der erste Fall für Kriminalpsychologin Ruth Keiser und Inselpolizist Martin Ziegler. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 406 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3839221099

ISBN-13: 

9783839221099

Auflage: 

1 (05.07.2017)

Preis: 

14,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 449.049
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3839221099

Beschreibung von Bücher.de: 

Vier Frauen reisen nach Norderney, um Johannes zu treffen: ihren Chatpartner aus dem Internet. Während sie ihren Dates entgegenfiebern, zieht ein schwerer Herbststurm auf. Ausgerechnet jetzt findet sich eine Leiche am Strand. Wie gut, dass der Inselpolizist Martin Ziegler die Kriminalpsychologin Ruth Keiser an seiner Seite hat. Auf der vom Festland abgeschnittenen Insel stellen die beiden ein provisorisches Ermittlerteam zusammen, das dem Sturm und der Diagnose »Herzversagen« trotzt.

Kriminetz-Rezensionen

Auf Norderney von der Welt abgeschnitten

Schauplatz ist die Insel Norderney während eines schweren Herbststurms.

Angereist sind unabhängig voneinander vier junge Single-Damen. Sie sind mit ihrem Chat-Partner, Johannes Duweißtschonwer, aus einem Dating-Portal zu ihrem ersten Treffen verabredet. Er verschiebt dieses allerdings aus undurchsichtigen Gründen ständig. Außer den vier Singles verbringt hier gerade auch Daniela Rick ihren jährlichen Urlaub. Sie kennt die Pensionswirtin schon sehr lange und es besteht zwischen den beiden ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Im Zug bei ihrer Anreise lernt sie Ruth Keiser kennen, eine Kriminalpsychologin, die auf der Insel ein Seminar leiten soll. Da sie beide zufälligerweise denselben Krimi lesen, haben sie sich spontan zu einem Gedankenaustausch verabredet.

Und nun wird auf der von der restlichen Welt abgeschnittenen Insel eine Frauenleiche gefunden und kurz darauf bricht eine weitere Frau zusammen. Wegen des Wetters sind der Schiffs- und Flugverkehr komplett eingestellt. Aus diesem Grunde nimmt der örtliche Polizist Martin Ziegler gerne die Hilfe von Ruth Keiser an, die er aus alten Zeiten kennt. Der Rest des Ermittlungsteams ergibt sich spontan je nach Stärke und das hatte für mich etwas Erfrischendes und Lebendiges und wich von einem „normalen“ Krimi positiv ab. In einem gesonderten Strang kommt der Täter mit seinen Plänen zu Wort.

Ich persönlich war noch nie auf Norderney, aber die Schilderung war so gut, dass ich mir alles bestens vorstellen konnte. Insbesondere die Ausführungen zu den Wetterkapriolen und die Quasi-Gefangenschaft auf der Insel fand ich sehr anschaulich beschrieben. Die einzelnen Figuren, ihre Lebensgeschichte, Motive, Gefühle und Gedanken wurden detailliert beleuchtet. Durch den ständigen Wechsel der Erzählenden musste man als Leser konzentriert bei der Sache bleiben. Als Debütkrimi der Autorin war er unterhaltend und durchaus spannend geschrieben, allerdings besteht noch Luft nach oben. Die Tatsache, dass sich Ruth durchs Haar wuschelt kam für mich inflationär oft vor und hat mich am Ende doch verärgert. Der Täter selbst war am Ende keine echte Überraschung.

Norderney im Herbst

Norderney im Herbst – Zeit für Neues und für Erholung. So wünschen es sich die Frauen, die gleichzeitig auf der Insel ankommen. Daniela möchte nach dem Ende einer Beziehung etwas Ruhe finden und mietet sich in der Pension ein, in der sie als Kind jahrelang Familienferien verbrachte.

Constanze, Dörte, Juliane und Merle haben jeweils im Internet einen Mann kennengelernt und hier auf der Insel soll das erste persönliche Treffen stattfinden. Alle Vier reisen mit großen Hoffnungen und romantischen Träumen an, ohne zu wissen, dass ihr Traummann nicht ihnen allein Hoffnungen macht.

Ruth Keiser, Polizeipsychologin, ist beruflich auf der Insel.

Schon von Anfang an gibt es einen Erzähler aus dem Off – Johannes, der ganz besondere Pläne hat und den Leser schon sehr bald um die Frauen fürchten lässt. Als dann eine Tote in den Dünen gefunden wird, ist die örtliche Polizei froh, mit Ruth Keiser eine kompetente Unterstützung zu haben, zumal ein heftiger Sturm die Insel isoliert.

Der Krimi beginnt verhalten, die ersten Kapitel sind wie Ankommen auf dieser Insel, deren herbe Schönheit mit viel Liebe zum Detail beschrieben wird. Kenner werden viele Plätze wiedererkennen. Viel Raum nimmt auch die Charakterisierung der Frauen ein, ihre Wünsche, Hoffnungen und Enttäuschungen. Das ist mir manchmal zu viel gewesen, zumal manche Beschreibung und Abschweifung nicht sehr viel mit der Krimihandlung zu tun hatten. Aber die Autorin bringt die Fäden wieder gut zusammen und ihr Plot ist wirklich raffiniert ausgedacht. Die Spuren sind findig gelegt und ich musste lange rätseln und war dann vom Ende wirklich überrascht.

Anja Eichbaum hat ihren ersten Krimi vorgelegt und das Ergebnis ist beachtlich. Die Sprache gefiel mir, sie war flott und locker zu lesen. Insgesamt ein solides Debüt, das schon erkennen lässt, dass die Autorin das Potential zu tollen Regionalkrimis hat. Da ich Sterne nicht halbieren kann, runde ich meine gefühlten 3,5 zu 4 Sternen auf.

Auf der Suche nach Mr Right

Die Nordseeinsel Norderney soll 4 Frauen das große Liebesglück bringen. So unterschiedlich sie sind, so haben sie doch was gemeinsam. Alle wollen sich mit Johannes Duweißtschonwer treffen. Aber wer ist Johannes?

Als ein starker Sturm aufzieht, ist die Insel von dem Festland abgeschnitten. Niemand kommt mehr auf die Insel und niemand kann sie mehr verlassen. Da wird eine Frauenleiche am Strand gefunden. Der Inselpolizist Martin Ziegler bittet die Kriminalpsychologin Ruth Keiser, die auf der Insel ist, weil sie eine Fortbildung leiten soll, um Hilfe. Auch wenn alles nach einem natürlichen Tode aussieht, so sagt das Bauchgefühl etwas anderes.

Anders sind auch die Ermittlungen, völlig unkonventionell. Daniela Rick kommt schon seit ihrer Kindheit auf die Insel. Gemeinsam mit Frank Prinzen, den sie in der Milchbar kennen lernt, unterstützen sie die beiden Ermittler Martin Ziegler und Ruth Keiser.

Da bricht eine weitere Frau zusammen.

Anfangs ist es schwer, die vielen Frauen, die eine Rolle in „Inselcocktail“ von Anja Eichbaum spielen, auseinander zu halten. Sie werden umfangreich durch mehrere Perspektivwechsel vorgestellt, das mildert die Spannung. Aber nach dem ersten Drittel ist man in der Geschichte drin und die Handlung nimmt ihren Lauf auf. Nun steigert sich auch die Spannung.

Wer hat es auf die Frauen abgesehen und warum?

Bei dem Täter hat man schon bald eine Ahnung. Sein Motiv allerdings konnte ich nicht ganz so nachvollziehen und es weist meiner Meinung auch noch kleine Lücken auf, z.B. was die gemeinsame Erkrankung der Frauen damit zu tun hatte.

Der Regionalkrimi entführt den Leser auf die Insel Norderney und lässt den Leser die Insel entdecken. Fast kann man beim Lesen das Meer rauschen und den Wind pfeifen hören.

An diesem Debüt hat mir besonders gut gefallen: die unkonventionellen Ermittlungen (das ist mal was anderes als die üblichen Kriminalbeamten) und die beginnende Freundschaft (vielleicht ja sogar mehr) zwischen den ermittelnden Charakteren, das wirkte warmherzig und authentisch.

„Inselcocktail“ von Anja Eichbaum ist ein unterhaltsamer Lokalkrimi.