Cover von: Unter der Mitternachtssonne
Amazon Preis: 25,00 €
Bücher.de Preis: 25,00 €

Unter der Mitternachtssonne

Thriller
Buch
Gebundene Ausgabe, 720 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

360850348X

ISBN-13: 

9783608503487

Auflage: 

1 (10.03.2018)

Preis: 

25,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 298.583
Amazon Bestellnummer (ASIN): 360850348X

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein zwanzig Jahre alter Mord. Eine Verkettung unlösbarer Rätsel. Ein Detektiv, der entschlossen ist, das dunkle Geheimnis zu entschlüsseln.

Osaka, 1973: Der Pfandleiher Kirihara wird ermordet in einem verlassenen Gebäude aufgefunden. Der unerschütterliche Detektiv Sasagaki nimmt sich des Falls an, der von nun an sein Leben bestimmt. Schnell findet er heraus: Ryo, der wortkarge Sohn des Opfers, und Yukiho, die hübsche Tochter der Hauptverdächtigen, sind in das Rätsel um den Toten verwickelt. Beinahe zwanzig Jahre lang versucht Sasagaki mit zunehmender Verzweiflung, den Mord aufzuklären, in dessen Netz sich Täter, Opfer und Polizei verfangen haben. Bis über alle Grenzen hinaus, bis hin zur Obsession.

»Teuflisch clever« Publishers Weekly

»›Unter der Mitternachtssonne‹ ist ein komplexer, psychologischer Roman über ein Verbrechen und seine Nachwirkungen - von einem der meistgelesenen und versiertesten Krimiautoren unserer Zeit. Ein fesselndes, erstaunliches, beglückendes Vexierspielfür alle Higashino-Fans und alle, die es bald sein werden.« The Guardian

»Eine Reise ins Herz des Noir, die nicht vor der menschlichen Seele haltmacht.« Independent

»Der japanische Stieg Larsson« The Times

»Keigo Higashino verbindet den psychologischen Realismus Dostojewskis mit einer klassischen Detektivgeschichte.« Wall Street Journal

Kriminetz-Rezensionen

Ein Ermittler, der nicht aufgibt

Im Jahr 1973 soll Junzo Sasagaki von der Stadtpolizei Osaka den Mord am Pfandleiher Josuke Kirihara aufklären. Er wurde von spielenden Kindern in einem alten Gebäude auf einem gesperrten Gelände gefunden. Gleich zu Beginn gibt es einige Ungereimtheiten und außerdem einen größeren Geldbetrag, der vom Pfandleiher kurz vorher von der Bank geholt wurde und nun fehlt. Im familiären Umfeld von Kirihara haben alle Beteiligten ein überzeugendes Alibi. Für Sasagaki wird dieser Fall zu einer Lebensaufgabe und in die Aufklärung verbeißt er sich – selbst 20 Jahre nach der Tat. Im Folgenden macht die Geschichte einige Zeitsprünge und der Leser erfährt wichtige Details aus dem Leben von Roy Kirihara, dem Sohn des Pfandleihers, und von Yuhiko Nishimoto, später Yuhiko Karasawa. Ihre Mutter war vermutlich die Geliebte von Kirihara. Diese beiden Jugendlichen stehen im Mittelpunkt der jahrelangen Ermittlungen und man kann ihren weiteren Lebensweg mit verfolgen. Als Leser lernt man sie gut kennen und weiß, ihre Anwesenheit bedeutet nichts Gutes, denn mit Sicherheit wird gleich wieder ein Unglück geschehen. Roy und Yuhiko sind beide clever, unheimlich, intrigant und allein ihre Anwesenheit ist schon bedrohend. Detaillierter möchte ich auf die Geschichte nicht eingehen, man muss sie einfach lesen!

Keigo Higashino gehört seit einiger Zeit zu meinen Lieblingsautoren. Mich fasziniert seine Art, Kriminalromane zu schreiben – fesselnd, intelligent und komplex. Man lernt immer wieder Neues über die Mentalität, Arbeits- und Lebensweise der Japaner.

Ich habe mir gleich zu Beginn ein Personenverzeichnis angelegt, da mir klar war, dass bei 720 Seiten mit den japanischen Namen irgendwann die Übersicht verloren geht. Nichtsdestotrotz muss man dieses Buch aufmerksam lesen, um die Zusammenhänge nachvollziehen zu können. Für mich war auch dieses Buch wieder ein Highlight des Autors und ich werde es sehr gerne weiterempfehlen!

Ein alter Fall

Osaka, 1973: In einem verlassenen Gebäude wird ein Toter aufgefunden. Es handelt sich um den Pfandleiher Kirihara, der ermordet wurde. Detektiv Sasagaki ist ein Polizist, der seine Fälle löst, da er beharrlich ermittelt. Doch in diesem Fall kommt er nicht weiter. Es gibt zwar eine Verdächtige, aber keine verwertbaren Indizien und auch kein Motiv. Doch es gibt in den folgenden Jahren weitere Mordfälle, die nicht aufgeklärt werden können. Die Sache lässt Sasagaki nicht los. Er will die Sache aufklären und irgendwann erkennt er eine Verbindung. Es hat mit Ryo, dem Sohn des Pfandleihers, und Yukiho, der Tochter der Verdächtigen von einst, zu tun.

Dies ist mein erstes Buch des Autors Keigo Higashino. Ich hatte anfangs einige Schwierigkeiten, da ich aufgrund der fremden Namen doch einige Schwierigkeiten hatte, bis ich die Personen einordnen konnte. Doch nachdem ich mich eingelesen hatte, hat mich der Schreibstil begeistert. Ganz besonders hat mir aber gefallen, dass ich die Mentalität der Japaner, die von unserer doch erheblich abweicht, näher kennenlernen konnte. Insgesamt kommt mir alles ziemlich hoffnungslos und bedrückend vor.

Die beteiligten Personen kann man sehr gut kennenlernen, denn sie werden sehr ausführlich beschrieben. Sasagaki ist ein fähiger Polizist, er will den Mordfall klären, der ihn nicht loslässt und wie besessen macht er weiter – zwanzig Jahre lang. Aber auch Ryo und Yukiho sind interessante und schwer zu durchschauende Personen.

Eigentlich nimmt der Mordfall beziehungsweise die Morde gar nicht einmal die Hauptrolle ein, nein, es sind die handelnden Personen mit ihrer Persönlichkeit, ihren Verhaltensweisen und auch ihren Abgründen, die für einen fesselnden und spannenden Thriller sorgen.

Es ist eine ausgesprochen komplexe Handlung, deren einzelne Stränge am Ende zu einem Showdown zusammenlaufen.

Ein ungewöhnlicher Thriller, den ich nur empfehlen kann.

Osakas dunkle Seite

„Unter der Mitternachtssonne“ von Keigo Higashino ist eine un- bzw. außergewöhnliche Lektüre. Der 1958 in Osaka geborene Autor gilt als einer der renommiertesten japanischen Krimiautoren. Bisher sind in Deutschland vier Kriminalromane von ihm erschienen. Dieses Buch wurde bereits 1999 in Japan veröffentlicht und liegt nun auch in deutscher Sprache vor.

1973 wird in Osaka ein Pfandleiher ermordet. Zufällig ist Kommissar Sagasaki in der Nähe und schnell am Tatort. Er ist ein genauer Beobachter und besitzt langjährige Berufserfahrung sowie Kombinationsvermögen. Doch die Spuren verlaufen ins Leere und ein wirklich verdächtiger Täter ist nicht vorhanden.

Sagasaki hat den ungelösten Fall nie aus den Augen verloren und kommt dem Geheimnis des Mörders erst nach vielen Jahren immer näher.

Higashino weiß viel Interessantes über die Menschen im Umfeld der Tat zu erzählen. Der Leser gewinnt tiefe Einblicke in die japanische Gesellschaft der 70er und 80er Jahre und lernt eine ganz andere Seite Japans kennen. Armut, Kleinkriminalität, Verschuldung sowie der Alltag von Teenagern wird in vielen Geschichten mit zahlreichen Personen, die teilweise in Beziehung zueinander stehen, gekonnt erzählt. Hilfreich für den Leser ist ein beigelegtes Namensverzeichnis.

Die Kapitel des ca. 700 Seiten umfassenden Krimis beinhalten in sich abgeschlossene Kurzgeschichten. Aus den Kindern der 70er Jahre werden junge Erwachsene, die lernen und studieren. Die einzelnen Handlungsstränge verdichten sich allmählich und führen zu unheilvollen Ereignissen. Der Autor hat eine sehr komplexe Handlung konstruiert, die sich über mehr als zwei Jahrzehnte erstreckt. Erst am Ende kann der Leser die Teile des Puzzles zusammensetzen und das Mordmotiv finden.

Der Sohn des ermordeten Pfandleihers Ryo und ein Mädchen aus seinem damaligen Wohnumfeld werden zu Protagonisten mit einer rätselhaften Aura, in deren Umfeld immer wieder Unheil und Schreckliches geschieht.

Die Sprache ist sehr ruhig, emotionslos und bestimmt. Sie vermittelt eine untergründige Spannung. Distanziert wird ein Kaleidoskop von Personen der japanischen Gesellschaft vorgestellt und beschrieben. Die überaus facettenreiche Geschichte mit verschiedenen Perspektivwechseln wird fesselnd, fast dokumentarisch erzählt und fordert das Mitdenken des Lesers.

Doch die in sich stimmige Auflösung des Kriminalfalls nach fast 25 Jahren weiß zu überraschen und die Geduld wird belohnt.

Aus meiner Sicht ist das Buch eine Empfehlung an alle, die offen für Neues sind, sich gern in komplexe Sachverhalte hineindenken und einmal einen Fall aus einem fernen Kulturkreis kennenlernen möchten.

Komplexer Roman, der mich faszinieren konnte

1973 wird in Osaka ein Pfandleiher ermordet. Es gibt zwar einige Verdächtige, doch der Täter wird nicht gefunden.

Der Leser begleitet in den folgenden Jahren mehrere Personen durch ihren Alltag. Nicht bei allen ist eine Verknüpfung mit der oben genannten Tat oder eine Verbundenheit untereinander offensichtlich. Erst nach und nach erkennt der Leser Zusammenhänge, ahnt Absichten oder Motive oder womöglich sogar Schuld. Der Roman ist sehr komplex und verlangt aufmerksames Lesen. Die japanischen Namen machen es zudem nicht immer leicht, Charaktere direkt früheren Szenen zuzuordnen. Bei meinem Ebook konnte ich leicht nach Namen suchen und so gut erkennen, ob diese in früheren Kapiteln schon einmal eine Rolle spielten, wer den Roman in gedruckter Form liest, sollte sich vielleicht eine Liste anfertigen, um den Überblick zu behalten – es lohnt sich.

Im Laufe der Geschichte lernt man nicht nur die Charaktere immer besser kennen, wodurch diese zunehmend Tiefe erhalten, auch die Beziehungen untereinander und zur Geschichte an sich werden klarer. Wirkt das Geschehen zunächst wie einzelne Episoden, merkt man mit jedem Kapitel mehr, dass vieles enger zusammenhängt als zunächst gedacht. Schon die einzelnen Teile der Geschichte sind interessant zu lesen, ihre Verbindung macht am Ende aber die Faszination aus, die die Geschichte, zumindest auf mich, ausübt.

Mich hat die Geschichte sehr schnell gepackt, ich kann mir aber vorstellen, dass manch einer seine Zeit benötigt, um sich einzulesen. Es lohnt sich auf jeden Fall am Ball zu bleiben und nicht aufzugeben. Ich fand es ziemlich spannend zu sehen, wie sich nicht nur das Leben der Charaktere entwickelt, sondern dem Leser auch immer mehr offenbart wurde. Sehr gut haben mir auch die zeitlichen Hinweise gefallen, durch Angabe, was z.B. gerade im Kino läuft oder welches Buch momentan in ist, konnte man das Geschehen gut zeitlich einordnen. Mir, der ich diese Zeiten selbst miterlebt habe, hat es auch die eine oder andere Erinnerung gebracht.

Auch mit dem Ende wird womöglich der eine oder andere Probleme haben, ich fand es aber perfekt und sehr passend.

Sehr viele japanische Autoren habe ich noch nicht gelesen, jedes Mal war ich aber positiv überrascht. So auch hier – der, übrigens bereits 1999 im Original erschienene, Roman hat mich gepackt, mich unterhalten und meine grauen Zellen arbeiten lassen. Ich empfehle ihn daher auch gerne weiter an jene, die komplexe Geschichten mögen und sich auch auf etwas andere Erzählstile einlassen können, und vergebe volle Punktzahl.