Tödlicher Staub
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Carlottos spannender und actionreicher Roman deckt die kriminellen Machenschaften von Mafia und Politik, Militär und Industrie auf.
»Carlotto bringt den Zynismus der Berlusconi-Jahre auf den Punkt.«
Maike Albath, Süddeutsche Zeitung, 30.10.2012Jahrelang haben Massimo Carlotto und elf investigative Journalisten und Autoren geforscht und einen Öko-Skandal offengelegt. »Tödlicher Staub« ist ein aufregender Thriller und zugleich ein wütender Aufschrei gegen die schmutzigen Machtspiele von Mafia und Militär.
Pierre Nazarri wird als Deserteur von der Militärpolizei gesucht. Er ist erpressbar und muss die Drecksarbeit für eine dubiose, paramilitärische Organisation machen, die ihn auf die junge Tierärztin Nina angesetzt hat. Die Nachforschungen, die die junge Frau im Zusammenhang mit einer Reihe mysteriöser Erkrankungen und Missbildungen bei Schafen und Ziegen macht, scheinen ein paar einflussreichen Persönlichkeiten zu weit zu gehen.
Massimo Carlotto: Tödlicher Staub
„Tödlicher Staub“, geschrieben von Massimo Carlotto & Mama Sabot. „Mama Sabot“ – das sind neun sardische Journalisten und Schriftsteller, die für den Roman gründlich recherchiert haben. Denn der bei Tropen (Klett-Cotta) erschienene Krimi basiert auf Tatsachen und zeigt einen diabolischen Blick hinter die Kulissen der sardischen Traumstände, an die sich das militärische Sperrgebiet in Salto di Quirra anschließt. Übersetzt wurde der Polit- und Mafiakrimi von Hinrich Schmidt-Henkel, der 2004 den Paul-Celan-Preis erhielt.
Die Story beginnt mit einer Tierärztin, die auf Sardinien unterwegs ist und Lämmer untersucht. Diese weisen eigenartige Absonderlichkeiten auf, wie etwa Augen hinter den Ohren. Doch die Ergebnisse ihrer Untersuchungen sind für Jemanden von außerordentlichem Interesse. Deshalb wird Pierre Nazarri auf sie angesetzt.
Die von Nina untersuchten Schafe sind mit Nanopartikeln verseucht, die auch die Menschen auf dem Militärgelände krank machen. Nina ist überzeugt davon, „Dieser Landstrich wird das Sperrgebiet nicht überleben.“ Sämtliche Armeen der NATO testen hier neue Waffen und Explosivkörper.
In „Tödlicher Staub“ wird das Bild einer gefühlsstarren Männerwelt entworfen. Diese wird allenfalls aufgelockert durch ein paar lieblose Bettgeschichten. Frauen haben keinen gleichberechtigten Part in dieser Welt – entweder passen sie sich an (wie die namenlose Französin) und werden geduldet oder sie gehen gnadenlos unter.
Mit klarer, nüchterner Sprache wird die Handlung erzählt, die sich immer mehr zu einem Gewirr aus Politik, Militär, Wirtschaft und Geldgier verstrickt. Die Jäger sind selbst Gejagte, die einen noch Mächtigeren hinter sich haben. Für die Öffentlichkeit wird die Version einer „für Verteidigung und Sicherheit nötige(n) Einrichtung“ entwickelt, „die auf lange Sicht Investitionen und Beschäftigung garantiert“.
Ein sehr lesenswerter, spannender und mutiger Krimi, der auf wahren Hintergründen beruht. Und der die Lust auf den nächsten Urlaub an vermeintlichen Traumstränden deutlich mindert.