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Bis auf den Grund

Der zweite Fall für Anton und seine Pflegerin Zofia. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 277 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

393432729X

ISBN-13: 

9783934327290

Auflage: 

1 (07.03.2018)

Preis: 

11,90 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 384.688
Amazon Bestellnummer (ASIN): 393432729X

Beschreibung von Bücher.de: 

Anton und seine polnische Pflegerin Zofia zieht's auf die Insel: Zofias Jugendfreund Janek, der als Musiker auf Juist arbeitet, gilt als vermisst. Zwischen Sandbank und Thalssso-Therapie machen die beiden schon bald einen grausigen Fund: eine Tote, die aus Antons Heimat, dem Sauerland, stammt. Eine spannende Ermittlung beginnt - Anton und Zofia kommen kaum dazu, den Sand aus den Schuhen zu schütteln ...

Kriminetz-Rezensionen

Ungleiche Ermittler ergänzen sich

Anton leidet, seine polnische Pflegekraft Zofia ist in Polen und er wird derzeit von einem polnischen Drachen gepflegt. Als Zofia ankündigt, länger in Polen zu bleiben, weil von ihrer besten Freundin der Bruder auf der deutschen Insel Juist verschwunden ist, bleibt Anton nichts anderes übrig, als Zofia zu sagen, dass er mit ihr zur Insel reist. Dort wollen sie gemeinsam Janek suchen.

Kaum auf der Insel angekommen, stolpert das ungleiche Duo schon über die erste Leiche. Ist Janek für den Tod der Hotelinhaberin verantwortlich? Ist er deshalb verschwunden?

„Bis auf den Grund“ von Kathrin Heinrichs ist der 2. Band mit Anton und Zofia. Zum Verständnis der Geschichte muss man den 1. Band nicht lesen.

Der Schreibstil ist lebendig und mit Zofias noch nicht perfekte Deutschkenntnisse immer mal wieder amüsant. Mit ihren Landesgenossinnen, die sie auf der Insel trifft, spricht sie kurze Redewendungen auf Polnisch. Das macht es authentischer. Die Redewendungen kann man sich aus dem Textzusammenhang erschließen, ansonsten befindet sich hinten im Buch eine Übersetzung.

Die Charaktere Anton und Zofia sind authentisch. Zofia ist jung und bei ihren Ermittlungen ungestüm. Dagegen ist Anton ruhiger und überlegter, allerdings durch sein Alter körperlich eingeschränkt. Statt der schnellen und kräftigen Beine hat Anton seine Lebenserfahrung und seinen einwandfrei funktionierenden Verstand. Beide ergänzen sich wirklich gut. Wichtig bei ihren Ermittlungen ist auch Antons Sohn, der Polizist ist. Er hat dann doch noch mal andere Informationsquellen und kann sich mit den örtlichen Ermittlern austauschen.

Die Spannung in diesem Kriminalroman ist vorhanden und wird durch Perspektivwechsel aufrechterhalten und gesteigert. Die Aufklärung des Mordes ist überraschend und überzeugend.

Von mir gibt es volle Leseempfehlung und ich möchte auf jeden Fall noch mehr von diesem ungewöhnlichen Ermittlerduo lesen.

Tod auf Juist

Anton Wieneke ist froh über seine polnische Pflegekraft Zofia. Sie haben sich eigentlich richtig angefreundet in den letzten Monaten. Nun ist aber Zofia in Polen bei ihrer Familie und die Aushilfe ist ein echter Dragoner. Es herrscht seit Tagen ein Kasernenhofton im Haus. Als Zofia nun auch noch Urlaubsverlängerung braucht, um dem Bruder ihrer besten Freundin aus einer Bredouille zu helfen, in der er auf Juist steckt, ist Anton kreuzunglücklich. Janek ist verschwunden, die Leiche seiner Chefin wurde gefunden, er hatte wohl ein Verhältnis mit ihr. Janeks Spuren finden sich überall. Aber Zofia glaubt nicht an Janeks Schuld. Kurzerhand beschließen Anton und sie, zusammen nach Juist zu fahren. Sie haben schließlich schon einmal ein Abenteuer gemeinsam gemeistert.

Der Charme dieses Krimis liegt eindeutig bei den beiden „Ermittlern“, dem Herrn Anton, der auf seinen Rollstuhl angewiesen ist und Zofia, seiner polnischen Pflegekraft. Zofia ist eine herzensgute, aber auch ganz schlaue Person, der man nicht so leicht etwas vormachen kann. Sie ist loyal und deshalb nimmt sie auch alle Mühen auf sich, um Janeks Unschuld zu beweisen. Da im Hotel viele Arbeitskräfte aus Polen stammen, erweckt Zofia natürlich sofort Vertrauen. Bei Anton steckt noch eine Prise Abenteuerlust dahinter, er kann sich noch so leicht damit abfinden, dass er nach einem Schlaganfall so eingeschränkt ist. Ihr harmloses Auftreten bringt sie auch Schritt für Schritt voran. Aber trotzdem ist es ganz gut, dass Anton Wienekes Sohn im Sauerland bei der Polizei ist, so kann er immer mal unterstützen. Außerdem macht er sich Sorgen um seinen Vater und natürlich auch um Zofia, die ihm gar nicht gleichgültig ist.

Juist darf auch noch eine tragende Rolle spielen, mir gefällt, wie die Landschaft beschrieben ist und man spürt tatsächlich den rauen Wind und den Sturm, der gerade auf Juist tobt. Das ist ein idealer Hintergrund, der den Krimi gekonnt abrundet. Die handelnden Personen sind klasse porträtiert, ob es die Seniorchefin des Hotels ist, die keinen Satz ohne den Hinweis auf ihr Lebenswerk sagen kann, oder die Künstlerin, die ihre Trennung mit Alkohol und exzentrischen Bildern verarbeitet. Es macht Spaß, diesen Kosmos von Personen zu begleiten.

Der Krimi baut seine Spannung ruhig auf, es gibt keine reißerischen Szenen, dafür sehr viele genaue Beobachtungen. Damit ist der Leser immer auf gleichem Wissensstand wie Zofia und Anton und in die Tätersuche eingebunden. Die Autorin schreibt spannend, immer auch mit einer Prise Humor und das macht mir den Krimi zu einem echten Lesevergnügen.

Als Abrundung gibt es ein kleines polnisches Glossar am Ende des Buches, so dass man auch übersetzen kann, wenn Zofia mal in ihre Muttersprache fällt. Aber vielleicht wäre die direkte Übersetzung als Fußnote noch praktischer gewesen.

Das ist der zweite Krimi aus der Feder der Autorin Kathrin Heinrichs und ich hoffe, dass Anton und Zofia noch oft Gelegenheit haben, neue Fälle zu lösen.