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Graz im Dunkeln

Der zweite Fall für Armin Trost. Kriminalroman
Buch
Broschiert, 286 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3954511800

ISBN-13: 

9783954511808

Erscheinungsdatum: 

29.08.2013

Preis: 

11,90 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 798.689
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3954511800

Beschreibung von Bücher.de: 

In einem Grazer Einkaufszentrum wird Chefermittler Armin Trost Zeuge eines Amoklaufs. Wenig später checkt er zur Erholung in einem Wellnesshotel in der Oststeiermark ein. Doch erholsam ist dort wenig. Trost gerät immer tiefer in einen klaustrophobischen Fall rund um mysteriöse Frauenmorde - bis er selbst um sein nacktes Leben rennt.

Kriminetz-Rezensionen

Von Außerirdischem mit Bodenhaftung

Robert Preis‘ im Emons Verlag erschienener Kriminalroman „Graz im Dunkeln“ handelt von einem spannenden Kriminalfall, der dem Grazer Chefermittler Armin Trost alles abverlangt. Der Krimi überzeugt durch eine sehr gelungene Ermittler-Figur, eine höchstspannende Handlung und dem geschickten Lavieren zwischen hiesigen und außerirdischen Welten.

Gibt es außerirdisches Leben? Diese Frage beschäftigt die Menschen wohl seit Jahrtausenden. Immer wieder gibt es nicht völlig von der Hand zu weisende Hinweise darauf, dass andere Lebensformen außerhalb der unseren im Weltall existieren. Alleine die heutige Annahme eines unendlichen, stetig expandierenden Universums legt die Wahrscheinlichkeit nahe, dass es außerirdisches Leben gibt - irgendwo in den Weiten des Weltalls. Dass Aliens allerdings mit uns in Kontakt getreten sind, dafür fehlt bisher jeglicher Beweis. Ufo-Sichtungen können z.B. durch Experimente der Militärs mit neuartigen Flugobjekten oder dem Unterstellen einer überhitzten Phantasie des Beobachters abgebügelt werden.

Es ist Preis‘ Verdienst, dass er in seinem Roman gekonnt mit der Möglichkeit von Aliens (hier: den Grauen) spielt, ohne sich dabei romanimmanent festzulegen. So bleibt der Kriminalroman innerhalb der konventionellen Genre-Grenzen und setzt gleichwohl innovative Akzente. Ebenso werden die Kriterien der Plausibilität und des psychologischen Kausalnexus‘ zur Gänze erfüllt. Vor jedem Kapitel steht ein kurzes Zitat, das sich mit dem Kontakt von Menschen mit Ufos und Aliens beschäftigt. Dadurch und durch die geschickt konstruierte Handlung, löst der Autor im Leser allerdings bei uns einen Reflexionsprozess aus, der die grundlegende Frage aufwirft, ob wir immer noch alleine sind oder es jemals waren.

Aber der Kriminalfall ist zunächst fest im Irdischen und Hier und Jetzt verwurzelt. Der sympathische Ermittler Trost kämpft mit den modernen Phänomenen der Über- und Unterforderung, die ihn an den Rand des Burnout-Syndroms drängen. Als Trost bei einem Amoklauf als Geisel genommen wird und der Amokläufer ihm Hinweise auf Frauenmorde gibt, nimmt Trost kurzentschlossen Undercover-Ermittlungen auf. So landet er in einem Wellness-Hotel, das als Stätte für Ausgebrannte fungiert. Mit viel Liebe zum Detail und umfangreichem Wissen schildert Preis die nicht nur unkritisch zu sehenden Mechanismen solcher Institutionen. Aber nicht nur die Institution als solche, auch deren Leiter, erwecken Trosts Misstrauen. Was hat das Ehepaar Stern zu verbergen? Haben Sie etwas mit den Frauenmorden zu tun? Und welches Grauen verbirgt sich in den unterirdischen Höhlen, deren Herkunft und Funktion bis heute ein Rätsel sind? Bereiten sich die geheimnisvollen grauen außerirdischen Besucher mit Eintritt des Vollmonds auf ihre Ankunft vor und können sie nur durch Menschenopfer besänftigt werden? Trosts Leben steht auf dem Spiel und er ist auf die Hilfe seiner nicht immer umgänglichen und manchmal unzuverlässigen Kollegen angewiesen.

„Graz im Dunkeln“ ist ein außergewöhnliches Lesevergnügen, das den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht. Hinzu kommt, dass Preis‘ Stil mehr als nur schön zu lesen ist und anspruchsvolle literarische Qualitäten aufweist. Schon jetzt darf man gespannt sein, welcher Fall den vom modernen Leben gekennzeichneten Chefermittler als nächstes beschäftigen wird.

Akte X in der Steiermark

Für den zweiten Band rund um Chefinspektor Armin Trost hat sich Autor Robert Preis ein ganz besonderes Fleckerl der Steiermark ausgesucht: Die Gegend um Vorau (in der Nähe von Hartberg, Oststeiermark), in der prähistorische Stollen sogenannte „Erdställe“ den Historikern allerlei Rätsel aufgeben. Und dort, wo man mit Wissenschaft nicht weiterkommt, blüht der Aberglaube …

Doch zum Inhalt:

Armin Trost gerät während eines Einkaufs im Einkaufzentrum Seiersberg in einen Amoklauf, lässt sich als Geisel nehmen und kann nicht verhindern, dass der Geiselnehmer ums Leben kommt. Aufgewühlt und angeschlagen glaubt er der ziemlich wirren Geschichte des Amokläufers, die vom Verschwinden seiner Freundin durch Außerirdische handelt.

Also checkt er in jenem Wellnesshotel in der Nähe von Vorau ein, aus dem die junge Frau verschwunden ist. Doch was Armin hier vorfindet, ist mehr als schräg. Ein fast leeres Hotel, eine Rezeptionistin, die gleichzeitig Animateurin ist, und ein Hotelierehepaar, das an Außerirdische glaubt. Bei seinen Streifzügen in die Umgebung begegnet er Dolores, einer zurückgebliebenen Magd, die ihn eindringlich vor Unheil warnt.

Dass dann dieses Unheil über Armin Trost hereinbricht, ist klar. Wie es aussieht und welche Schlüsse er daraus zieht, lest bitte selbst.

Meine Meinung:

Wieder fesselt Robert Preis seine Fan-Gemeinde mit schrägen Charakteren. Das ist zum Ersten Armin Trost, der ja eigentlich mit sich selbst und seiner Umgebung nicht im Reinen ist, und zusätzlich haben wir es hier mit einigen interessanten, erstmals erscheinende Personen zu tun, die ebenfalls nicht ganz dicht erscheinen. Die Rezeptionistin z.B. die mit einem Wackelkopf beschrieben wird. Ich hatte beim Lesen immer wieder Sorge, dass dieser irgendeinmal abbricht. Oder die Hotelbesitzerin, die glaubt, dass UFOs und Außerirdische demnächst hier landen würden und ein Empfangskomitee brauchen.

Eine interessante Rolle spielt auch Dolores – ein seltener Name in dieser Gegend, wo die meisten Frauen Maria, Liesl oder Resi heißen. Schon allein der unübliche Name macht die Frau zu einem Unikum.

Dass der Amokläufer letztlich mit seiner kruden Geschichte Recht behalten hat, wenn auch in anderer Art und Weise, erschüttert Armin Trosts Seelengebäude weiter. Bin schon gespannt, wie es mit ihm im nächsten, dem dritten Band weitergeht.

Der Schreibstil ist wieder eine geniale Mischung aus Hochsprache und Dialekt, was wieder für ein schönes Lokalkolorit sorgt.

Lediglich mit dem Titel bin ich nicht zu 100% einverstanden, spielt doch die Hauptstadt der Steiermark diesmal eine eher untergeordnete Rolle, wenn man von den Szenen in der Kanalisation à la „Drittem Mann“ absieht.

Interessant sind die Einschübe über UFO-Sichtungen zu Beginn jedes Kapitels. Das war eine Zeit lang häufiges Thema bei Autoren und in den Gazetten. Auch ich habe mich in den 1980ern bzw. 1990ern damit beschäftigt und einige (Sach?)Bücher zu dieser Thematik gelesen.

Fazit:

Ein Krimi, der sich mit den Abgründen der menschlichen Seele beschäftigt. Von mir bekommt der außerirdisch spannende Krimi 5 Ufos.