Herzgrab
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Wenn Liebe zur Obsession wird und Rache zum blutigen Wahn ...
Die junge Wiener Privatdetektivin Elena Gerink hat den Ruf, bisher noch jede vermisste Person gefunden zu haben. Doch die Suche nach dem verschwundenen weltbekannten Maler Salvatore Del Vecchio gestaltet sich schwieriger als gedacht. Als überraschend ein letztes Gemälde von ihm auftaucht, weist ihr das den Weg in die drückende Schwüle der Toskana. In Florenz trifft Elena auf ihren Ex-Mann Peter Gerink, der als Spezialist des Bundeskriminalamts nach einer in Italien verschwundenen Österreicherin sucht. Schon bald erkennen sie, dass die Ereignisse zusammenhängen – auf eine derart perfide und blutige Art und Weise, dass Elena und Peter dem Fall auch gemeinsam kaum gewachsen scheinen ...
Biografie
Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, studierte an der dortigen Wirtschaftsuniversität, arbeitet halbtags im Büro eines Pharma-Konzerns und lebt mit seiner Familie und vier Katzen in Grillenberg in Niederösterreich. Seine Bücher wurden u.a. dreimal mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Der Versicherungsdetektiv Peter Hogart ermittelt in den beiden Romanen »Schwarze Dame« und »Die Engelsmühle«. Zuletzt erschienen die Romane »Rachesommer« und »Todesfrist«. Der neue Thriller »Herzgrab« erscheint im Dezember 2013 als Taschenbuch bei Goldmann.
»Schriftstellerei bedeutet für mich, dass ich interessante Figuren erfinden darf, ohne in der Psychiatrie zu landen - und böse Menschen auf originelle Weise ermorden kann, ohne im Gefängnis zu landen. Aber sonst bin ich ein netter Kerl.« (Andreas Gruber)
Weitere Informationen unter: www.agruber.com
Wenn Liebe zur Obsession wird und Rache zum blutigen Wahn...
»Die Wölfe überfallen das Lamm im Dunkel der Nacht, doch die Blutspuren haften auf den Steinen im Tal, und das Verbrechen wird für alle sichtbar, wenn die Sonne aufgeht.«
Khalil Gibran, Sämtliche Werke
Der österreichische Autor Andreas Gruber ist längst kein Geheimtipp mehr sondern mittlerweile sehr bekannt und das aus gutem Grund. Um den zu erfahren, müssen Sie nur eines seiner Bücher lesen. Sie werden sich dem Sog seiner Geschichten nicht entziehen können. Garantiert!
Sein neuester Thriller »Herzgrab« knüpft nahtlos an die Erfolge von »Todesfrist« und »Rachsommer« an, die ebenfalls bei Goldmann als Taschenbuchausgabe erschienen sind. Anders als bei den Vorgängern hat sich diesmal Goldmann das Erstrecht gekauft.
Der Roman ist in fünf Teile gegliedert, denen jeweils ein Zitat voran gestellt ist; beginnt zudem mit einem für Andreas Gruber typischen spannenden Prolog, der einen sofort in den Bann zieht, und schließt mit einem Epilog ab.
Der Leser wird diesmal in die Kunstwelt und nach Italien entführt. Im Mittelpunkt steht die junge Wiener Privatdetektivin Elena Gerink, die den Ruf hat, bisher noch jede vermisste Person gefunden zu haben. Sie wird von Monica Del Vecchio beauftragt, deren Vater, den verschwundenen weltberühmten Maler Salvatore Del Vecchio zu suchen, was sich schwieriger gestaltet als gedacht. Obwohl er einen Abschiedsbrief hinterlassen hat, glaubt seine Tochter nicht an einen Selbstmord. Überraschend taucht ein angeblich letztes Gemälde des Malers auf, das Monicas Mutter zeigt, und um eine enorme Summe ersteigert wird.
Unabhängig davon ermittelt zur selben Zeit Elenas Ehemann Peter Gerink, Entführungsspezialist beim BKA in der Sache Teresa Del Vecchio, die seit einiger Zeit als vermisst gilt und zuletzt in der Toskana gesehen wurde. Zusammen mit seinem italienischstämmigen Partner Dino Scatozza wird er nach Italien geschickt, um der Sache auf den Grund zu gehen. Und das wäre in Ordnung, wenn nur nicht diese Sache zwischen ihnen stehen würde: Scatozza hat nämlich gerade erst mit Peters Frau geschlafen...
»Herzgrab« ist der bislang umfangreichste Thriller aus Andreas Grubers Feder, nicht nur was die Seitenzahl betrifft. Im Buch tummeln sich zahlreiche Personen. Andreas Gruber versteht es allerdings meisterhaft den Leser sanft durch den Personendschungel zu führen. Um den Überblick zu behalten nutzt er, beziehungsweise sein Protagonist Peter Gerink, eine Personentafel in Form einer Minigrafik, die sich auch im Buch wiederfindet.
Ohne Frage ist dem Autor ein mitreißender Thriller gelungen, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Geschickt legt der Autor falsche Fährten und baut überraschende Wendungen ein, die das Leseerlebnis und Miträtseln verlängern.
Gekonnt wurden mehrere Erzählperspektiven, Zeitebenen und Handlungsstränge miteinander verknüpft, die am Ende alle in einen roten Faden münden, samt furiosem und unvorhersehbarem Finale, das keine Fragen offen lässt. Das beherrscht der akribisch arbeitende Autor wirklich famos.
Seine Figuren sind plastisch gezeichnet, greifbar und agieren stets glaubhaft und authentisch. Die Protagonisten sind sehr sympathisch. Darüber hinaus punktet »Herzgrab« stellenweise mit scharzem Humor und liefert sarkastisch-ironische Pointen. Ein Beispiel: Da sich Peter Gerink zusammen mit seinem Partner die Honeymoon Suite in einer schäbigen italienischen Absteige teilen muss, samt rotem Himmelbett und Plüschkissen, werden die beiden von den italienischen Kollegen bald nur noch »Die Homos aus Wien« genannt und kritisch beäugt, was vor allem Peter Gerink alles andere als lustig findet (im Gegensatz zum Leser). Schließlich handelt es sich bei Dino Scatozza um seinen Nebenbuhler. Aber auch die italienischen Beamten bekommen ihr Fett ab und werden vom Gerink-Scatozza-Gespann nach allen Regeln der Kunst hinters Licht geführt.
Die humorvollen Passagen sind sicher Mitschuld daran, warum »Herzgrab« nicht ganz so düster, gruselig und grausam ist wie die Vorgänger »Rachesommer« und »Todesfrist«, wenn der Täter auch eiskalt vorgeht und die Taten an sich nichts für schwache Nerven sind.
Der Schreibstil ist gewohnt rasant, atmosphärisch dicht und packend. Schon im Prolog kommt der Autor richtig zur Sache und der Thriller gerät in Fahrt. Der Plot entwickelt daraufhin von Kapitel zu Kapitel immer mehr Zugkraft, sodass man ab einem gewissen Punkt das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. (Und dieser Punkt ist bereits auf Seite 18 erreicht.) Die Perspektivewechsel sind moderat, aber durchaus öfter mitten im Kapitel. Die Rückblenden sind zur besseren Überschaubarkeit kursiv gehalten.
Was Andreas Gruber außerdem wundervoll beherrscht, ist das Schreiben von Dialogen. Diese wirken niemals hölzern und sind gespickt mit Konflikten: ein Schlagabtausch jagt den nächsten.
Zusätzlich punktet das Buch mit vielen zusätzlichen Informationen für den Leser, die zeigen wie akribisch der Autor rechecheriert.
»Herzgrab« ist ein actiongeladener, mäßig blutiger Thriller, der einen atemlos aber befriedigt hinterlässt, weil die Bösen wieder einmal den Kürzeren ziehen.
Ordentlich - könnte aber besser sein
Nachdem ich andere Bücher von Andreas Gruber gelesen habe, bin ich mit großen Erwartungen an Herzgrab heran gegangen. Ganz wurde die leider nicht erfüllt. Spannend ist das Buch in Teilen schon, aber 150 Seiten Straffung hätten hier sicher die deutlichen Längen, die sich immer wieder einschleichen, verhindert. Es ist immer schade, wenn ein gutes Buch schlicht zu sehr "ausgewalzt" wird. Das schien mir hier der Fall zu sein. Von der Schreibe hat der Autor hier eine Stil gewählt, der mich teilweise eher an die 80-Seiten-Hefte erinnert, die es am Kiosk für 2 Euro 80 zu kaufen gibt. Alles in allem eine solide Arbeit, die einen über (mehrere) Regentage hinwegträgt. Wer Grubers andere Bücher kennt, weiß aber, dass er das besser kann. Deshalb bin ich schon auf sein nächstes 'Buch gespannt.
Herzgrab
Eine Frau aus Österreich verschwindet in der Toskana spurlos. Da die italienische Polizei nur halbherzig ermittelt, verständigt die Nichte der Vermissten das österreichische BKA. Die starten sofort die Ermittlung, doch diese stellt sich als nicht so einfach heraus.
Zeitgleich nimmt eine Privatdetektivin die Suche nach einer weiteren, in der Toskana vermissten Person auf. Sowohl die Polizei als auch die Ermittlerin stoßen in der Toskana auf ein Netz aus Intrigen und skrupellosen Machenschaften...
Eigene Meinung
"Herzgrab" war das erste Buch das ich von Andreas Gruber gelesen habe und ich bin total begeistert. Schon das Cover des Buches ist sehr aufwendig gearbeitet, so das es dem Leser direkt ins Auge sticht.
Bereits nach den ersten Seiten wird der Leser in die Handlung hineingezogen und bis zum Schluss nicht mehr herausgelassen. Die Charaktere sind sehr detailreich gestaltet und haben alle so ihre Ecken und Kanten. Im Laufe der Geschichte erfährt man einiges aus deren Privatleben, aber genau so viel, dass es unterhaltend ist, den Lesefluss aber nicht stört. Nebenbei erfährt der Leser sogar noch ein klein wenig über die Welt der Kunst, was mir als absolutem Kunstbanausen sehr gut gefallen hat.
Gruber versteht es, dem Leser die Beziehungen der Charaktere auf einfach, aber anschauliche Weise näher zu bringen, sodass keine Verwirrungen entstehen - zumindest was das angeht.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass Fragen, die im Laufe des Geschehens entstanden sind, beantwortet wurden und gleichzeitig wieder neue Fragen aufgeworfen wurden. Bis zum Schluss ist der Leser gefordert und wird so manches Mal aufs Glatteis geführt.
Fazit
Ein absolutes Muss für jeden Thrillerfan! Das Buch ist sehr actiongeladen und garantiert nicht langweilig. Angefangen vom Cover, über die Story bis hin zum netten Autor - hier ist alles stimmig. Wer dieses Buch nicht liest, der ist selber Schuld!
Nach dem spannenden Buch muss ich mir jetzt noch die anderen Bücher von Andreas Gruber besorgen.
Dieses Buch bekommt 5 Sterne von mir.