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Die Kairo-Affäre

Thriller
Buch
Gebundene Ausgabe, 496 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3896675192

ISBN-13: 

9783896675194

Erscheinungsdatum: 

26.05.2014

Preis: 

19,99 EUR
Amazon-Bestseller-Rang: 1.153.409
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3896675192

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein grandioser Thriller über den ewigen Machtkampf in der arabischen Welt.

Ein US-amerikanischer Diplomat wird in einem Budapester Restaurant vor den Augen seiner Frau Sophie erschossen. Ein CIA-Analytiker mit libyschen Wurzeln taucht ab und verschwindet spurlos. Kurz darauf wird ein zweiter Diplomat ermordet, diesmal in Kairo. Der Arabische Frühling wirbelt die Machtverhältnisse in Nordafrika durcheinander und fordert Opfer auf allen Seiten.

Sophie vermutet die Drahtzieher des kaltblütigen Mordes an ihrem Mann in Kairo und will sie ausfindig machen. Währenddessen arbeitet man bei der CIA fieberhaft daran, eine außer Kontrolle geratene Operation zu vertuschen. Und Sophie findet sich plötzlich im Auge eines Sturms aus Gewalt und Verrat wieder.

Die Kairo-Affäre führt in die paranoide Welt der Geheimdienste, in der Information das wertvollste Gut und Vertrauen die härteste Währung ist. Ein Roman, mit dem Olen Steinhauer seinen Ruf als Meister des temporeichen wie anspruchsvollen Politthrillers untermauert.

Kriminetz-Rezensionen

Solide - mit Macken

Schon vor Erscheinen wurde der neue Agententhriller des Amerikaners Olen Steinhauer in den Medien hoch gelobt. Nach den Bestsellern „Der Tourist“ oder „Die Spinne“ kann Steinhauers Neuling „Die Kairo-Affäre“ aus Verlagssicht eigentlich nicht floppen. Und tatsächlich sieht es so aus, als bliebe Steinhauer seinem Erfolg treu. Da werden zwar große Namen wie Le Carré oder Graham Greene bemüht, um dem Leser zu sagen, womit er bei der „Kairo-Affäre“ zu rechnen habe, aber damit wird man Steinhauer nicht gerecht. Der Autor hat einen eigenen Stil, den es zu beachten gilt. Das Bemühen also, „Die Kairo-Affäre“ mit berühmten Spionageautoren aufzuwerten, ist meiner Meinung nach völlig unnötig.

Das Buch spielt auf zwei Ebenen. Einmal im Raum Ungarn / Jugoslawien, zur Zeit des Zerfalls. Und dann in Libyen und Ägypten. Alles beginnt mit dem Mord an einem US-Diplomaten, mitten in einem Restaurant in Budapest. Sophie, die Witwe, macht sich jedoch auf den Weg, die Mörder ihres Mannes zu finden, statt mit dem Sarg des Toten nach Hause zu reisen. Gleichzeitig verschwinden mehrere arabische Exil-Politiker überall in der Welt sowie ein US-Agent in der Wüste. Unterdessen vermutet Sophie die Hintermänner des Attentats in Kairo, wo sie sich bei ihrem ehemaligen Liebhaber vor dem amerikanischen Geheimdienst versteckt. Im CIA hat man zwischenzeitlich Probleme zu begreifen, ob gerade ein politisches Szenario mit dem Codenamen „Stumbler“ abläuft, das man bereits vor Jahren ad acta gelegt hatte. „Stumbler“ war eine Geheimaktion, die niemals in die Tat umgesetzt werden sollte.

„Die Kairo-Affäre“ führt in eine völlig paranoide Agentenwelt, wo allein die Suche nach der Wahrheit eine Lüge ist. Informationen sind die einzige Währung, die zählt. Doch die Manipulation dieser Währung ist vielschichtig und je nach Sichtweise ergeben Fakten gänzlich neue „Wahrheiten“. Dem Leser – also mir – viel es oft schwer, den Gedankengängen der Figuren zu folgen. Irgendwann war es mir egal, wie die Leute in dem 496 Seiten starken Buch zu ihrer persönlichen Erklärung der teils bizarren Umstände fanden. Es wurde für meinen Geschmack einfach zu viel psychologisiert und zu wenig gehandelt.

Der Autor zeichnet ein hoch hochkomplexes Szenario, das immer wieder mit unerwarteten – aber für mich manchmal nur wenig glaubwürdigen – Wendungen aufwartet. Dabei verzichtet Steinhauer auf typische Thriller-Effekte, was mir persönlich gut gefallen hat. Interessant war für mich vor allem die Diskrepanz zwischen der Welt der Geheimdienste auf der großen politischen Weltbühne einerseits und den kleinen, menschlichen Verhaltensweisen der Figuren andererseits. Es geht im Kleinen um Eifersucht und Liebe, Ehefrust und Rache, Lebensgier und Ehrgeiz. Und im Großen geht es um den arabischen Frühling, um Krieg und Frieden. Und beide Seiten der Medaille beeinflussen sich unbarmherzig.

Ein Pluspunkt des Buches sind die nachfühlbaren Momente, wo die Akteure in den jeweiligen Handlungsort eintauchen: Ein Spaziergang durch Budapest, eine Taxifahrt durch Kairo, ein Trip in die Wüste. Ich, als Leserin, konnte die Hitze fühlen und den Großstadtmief riechen, die politische Anspannung war förmlich greifbar. Leider aber störten mich die ständigen Zeit- und Ortssprünge der Geschichte erheblich. Immer wieder wurde ich aus dem Lesefluss gerissen, was mir das Buch mehr als einmal verleidete. Ganz ehrlich: Ich war öfter davor, das Buch aus diesem Grund zur Seite zu legen. Ich tat es nicht, weil mir das Setting und die Figuren – bis auf eine Ausnahme – gut gefallen haben. Nicht gefallen hat mir die weibliche Protagonistin Sophie. Sie überzeugte mich in ihren Handlungen überhaupt nicht. Mal war sie verwöhnte Diplomatengattin, mal Kämpferin, mal liebeshungrige Schlampe, mal dummes Blondinchen, mal Racheengel und mal geschockte Witwe. Nö, da wäre weniger sicherlich mehr gewesen. Gut und unerwartet war, dass so mancher ins Gras beißt, von dem man es nicht erwartet hatte. Und so mancher, dem man eine Nebenrolle zugewiesen hatte, erweist sich am Ende als tragende Figur.

„Die Kairo-Affäre“ ist kein Buch, in dem man mal „gelegentlich“ liest. Dafür sind die Inhalte zu komplex und man würde vollends den Anschluss verlieren, zumal ein und dieselbe Szene aus der Sicht verschiedener Figuren gesehen wird, was neben den ständigen Zeit- und Ortssprüngen also auch noch häufige Perspektivwechsel zur Folge hat. Dieses Buch ist also nichts für Mal-eben-am-Strandleser.

Alles in allem ist das Buch gelungen. Doch es gibt bessere Agenten und Politthriller, denen ich eine ebenso große Marketingmaschinerie gönnen würde, wie jener, die man für „Die Kairo-Affäre“ aufgewendet hat. Vier Sterne, aber mit einer Menge Wohlwollen.

Die Kairo-Affäre

Im Prolog erfahren wir, daß fünf politisch aktive Libyer entführt wurden, Jibril Aziz vom CIA erkennt die Zusammenhänge und sein Chef genehmigt seine Reise nach Budapest – das Projekt Stumbler hat begonnen.

Der Diplomat Emmet Kohl und seine Frau Sophie haben ein Geheimnis in der Vergangenheit und Emmet wird in Budapest erschossen. Glenda, die Konsulsgattin, glaubt den Mörder zu kennen – ein ungarischer Spion Lajos Varga. Um den Mord aufzuklären, reist Sophie auf eigene Faust nach Kairo zu ihrem ehemaligen Geliebten Stan.

Es ist ein echtes Verwirrspiel um die Wahrheit wer ist Freund, wer ist Feind. Es sind die aktuellen politischen Ereignissen des arabischen Frühlings verwoben mit einer fiktiven Geschichte um Geheimdienste, Politik und Macht.

Am Ende kann ich feststellen, dies ist kein Buch, das sich so nebenbei lesen lässt, es erfordert Konzentration, um dieser komplexen Story zu folgen. Die ständigen Perspektivenwechsel lassen kein flüssiges Lesen zu. Eine richtige Begeisterung kam bei mir nicht auf.

Affäre mit Todesfolge

Inhalt:
Die Geschichte handelt von dem Tod des Diplomaten Emmet Kohl, der mitten in einem Restaurant im Beisein seiner Frau von einem Unbekannten erschossen wird. Das große Rätselraten beginnt und dann werden auch noch zwei CIA-Mitarbeiter ermordet. Wer ist für die Morde verantwortlich und gibt es einen Zusammenhang? Offensichtlich schon, denn alle drei waren an einem geheimen Plan, dem „Stumbler“, beteiligt. Nicht unerwähnt sollte dabei bleiben, dass die Ehefrau des ersten Opfers eine Affäre in Kairo hatte. Doch der Mord an ihrem Mann lässt Sophie Kohl nicht kalt und so versucht sie Licht ins Dunkel zu bringen. Am Ende kommt ihr der Gedanke, dass alles ein abgekartetes Spiel ist, inklusive ihrer Affäre mit dem CIA-Agenten. Derweil gleicht der Nahe Osten einem Pulverfass, die CIA versucht Einfluss auf die Länder im Nahost zu nehmen und Stumbler (der Geheimplan) soll dazu dienen, genau diese Machenschaften zu vertuschen. Die Unruhen in den Ländern nehmen stetig zu und die Zusammenhänge sind sehr verwirrend.

Meine Meinung:
Die Kairo Affäre ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite und passt tragischer Weise genau in die heutige Zeit. Während des Lesens wird man praktisch dazu ermutigt, sich Sophie Kohls Detektivarbeit anzuschließen, um den Mörder ihres Mannes und seine Beweggründe zu finden. Für die Realität wünsche ich mir, dass bald Ruhe in die Länder kommt und die Menschen dort in Frieden leben können.

Fazit:
Um immer auf dem Laufenden zu bleiben, sollte man dieses Buch lieber nicht zu lange aus der Hand legen, sondern jede freie Minute nutzen. Nur so bleibt man immer im Geschehen und kann dem Erzählstrang folgen. Es lohnt sich auf jeden Fall. Ich wünsche mir noch viele spannende Bücher von Olen Steinhauer.

Autorenportrait:
Olen Steinhauer ist in Virginia aufgewachsen, hat mehrere Jahre in Kroatien, Tschechien, Italien und Ungarn verbracht und lebt zurzeit mit seiner Familie in New York. Für seine Romane wurde er bereits zweimal für den Edgar Award nominiert. Auf Deutsch erschien von Steinhauer bereits die Milo-Weaver-Trilogie „Der Tourist“, „Last Exit“ und „Die Spinne“, deren Finale monatelang auf der KrimiZEIT-Bestenliste stand.

Die Kairo-Affäre – lieber nicht aus der Hand legen …

… sonst kommt man bei den vielen Namen und Geschichten bald nicht mehr mit.

Das Buch spielt in Osteuropa und Nordafrika, weswegen die meisten Namen – und es kommen viele vor – für den „durchschnittlichen Mitteleuropäer“ nicht so leicht zu merken sind.

Zudem ist nie ganz klar, wer lügt und wer die Wahrheit erzählt, sehr viele Organisationen, Ländern, Geheimdienste,... mischen mit, was den ganzen Roman hochkomplex macht.

Auch die politischen Hintergründe der verschiedenen Länder werden dargestellt – vom Jugoslawien-Krieg bis zu den heutigen Unruhen in Nordafrika – wieder viele Namen und Geschehen. Dann wechselt noch die Perspektive immer wieder, was das Ganze auch nicht leichter macht.

Trotz des Komplexheit und den verschiedenen eben erwähnten Schwierigkeiten ist das Buch sehr spannend. Man will wie Sophie Kohl wissen, wer ihren Mann warum umgebracht hat und was mit dem geheimen Plan „Stumbler“ geschehen ist und geschieht. Dann geschehen weitere Morde und man erfährt auch nach und nach, was Sophie und ihrem Mann vor vielen Jahren im gerade auseinanderfallenden Jugoslawien geschah und wie sie Schuld auf sich geladen haben. Weiteres über den Inhalt wurde schon zur Genüge geschrieben, sodass ich nicht weiter darauf eingehe.

Spannend ist der Roman, aber die Personen sind alle eher distanziert gezeichnet, sodass eine Identifizierung mit den Hauptfiguren nicht stattfindet, selbst Sophie Kohl ist nicht besonders sympathisch.

Und der Schluss – naja......