Cover von: Mörderkind
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Mörderkind

Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 464 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3548612261

ISBN-13: 

9783548612263

Erscheinungsdatum: 

05.12.2014

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 296.263
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3548612261

Beschreibung von Bücher.de: 

Sie liefen ihr nach und schrien: »Mörderkind, Mörderkind!« Ihr Leben lang war sie für alle nur das Mörderkind. Fionas Kindheit war ein Alptraum. Und nun ist ihr Vater tot. Seine letzten Worte galten ihr: »Ich bin kein Mörder.« Widerstrebend macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Beginnt nachzuforschen, befragt ihre Familie. Und stößt auf ungeheuerliche Geheimnisse und eine Intrige, deren tödliches Gift bis heute wirkt ...

Kriminetz-Rezensionen

Kein Dühnfort, aber ein packender Standalone

Ich bin ein Fan der Dühnfort-Krimis und deshalb war es ein MUSS diesen sog. Standalone der Autorin zu lesen.

Wie gewohnt ist man als Leser sofort in der Geschichte drin.

Fiona bekommt von einem Rettungsassistenten die letzten Worte ihres Vaters überbracht „Ich bin kein Mörder und ich habe dich immer geliebt“. Obwohl nie eine Leiche gefunden wurde, hatte man Fionas Vater wegen des Mordes an seiner Geliebten Julia verurteilt. Lydia, seine Frau hatte einen Tag nach der Urteilsverkündung einen tödlichen Autounfall. Es ist bis heute ungeklärt, ob es tatsächlich ein Unfall oder Suizid war. Als Waise wächst sie bei ihrem Onkel und ihrer Tante in gut situierten, aber lieblosen Verhältnissen auf. Nachdem ihr Vater aus dem Gefängnis entlassen wurde, hatte er versucht, Kontakt mit ihr aufzunehmen, aber Fiona hat dies strikt abgelehnt. Jetzt im Nachhinein bekommt sie Zweifel, ob sie sich richtig verhalten hat. Sie hat auch seine Briefe, die er ihr geschrieben hat, nie geöffnet. Matthias Stiller, von ihr neckischerweise Darcy genannt, versucht ihr zu vermitteln, daß ein Sterbender in seinen letzten Worten mit Sicherheit die Wahrheit sagt. Schlußendlich lässt sie sich davon überzeugen und versucht, den damaligen Ereignissen um den Mord an Julia nachzugehen. Von ihrer Familie erfährt sie dabei keine Unterstützung, nur Darcy hält zu ihr und begleitet sie. Was sie dabei erfahren muß, ist unfassbar.

Der Krimi spielt auf zwei Zeitebenen – einmal in der Gegenwart und einmal im Jahr 1995, dem Jahr des Mordes.

Die Autorin hat es wieder einmal geschafft, von der ersten Seite an zu fesseln. Sie hat den Leser mit Fiona auf die Suche nach der Wahrheit geschickt und dann natürlich auf falsche Fährten gelockt bis zum endgültigen Finale. Die Person der Fiona ist mir ans Herz gewachsen. Sie hatte die ersten Lebensjahre eine wunderschöne Kindheit gehabt und damit verbunden schöne Erinnerungen, danach war sie für alle das Mörderkind und das hat sie geprägt. Aus diesem Grunde kann sie schlecht Vertrauen zu anderen Menschen fassen und sie weiß auch nicht, welche künstlerischen Stärken in ihr schlummern. In dem vorliegenden Buch macht sie eine sehr große Entwicklung durch und es ist spannend das mitzuerleben, wie sie sich gegen die verbliebene Familie durchsetzt und die Wahrheit ans Tageslicht bringt.

Von mir eine echte Leseempfehlung!

Tipp!

Ich mag die Dühnfort-Reihe der Autorin und so war es für mich interessant zu sehen, was es mit dem Mörderkind, einem Einzeltitel, auf sich hat.

Nach der Lektüre des Buches hoffe ich jedoch, dass dies der Start einer neuen Reihe sein könnte.
Wie gewohnt kommt man sehr schnell in das Buch hinein und wird ebenso schnell vom Schreibstil von Inge Löhnig gefesselt.

Die Figuren sind bildhaft dargestellt und zwar so gut, dass sie vor meinem inneren Auge sich fast materialisiert haben. So gelang es der Autorin dann auch mit den wirklich tollen plastischen Beschreibungen der Schauplätze, dass mein Kopfkino zu rattern begann, fast so, als liefe beim Lesen ein Film ab.

Sehr gut in meinen Augen die beiden Handlungsstränge, die sich beide ergänzten, um dann zum Ende hin miteinander zu verschmelzen. So gelang es der Autorin auch, den wahren Täter lange zu verschleiern, insbesondere weil die quasi ermittelnde Tochter immer neue Denkansätze zum Täter bzw. Ablauf des Geschehens hatte. So wurde aus der ganzen Story wieder einmal, ein Klassekrimi aus der Feder von Inge Löhnig, den ich gerne weiterempfehle.

Von mir gibt es hier hochverdiente 5 von 5 Sternen.

Niedere Beweggründe

Zum Inhalt:
Fiona erhält durch einen Rettungssanitäter, dem sie später den Spitznamen "Darcy" verpasst, die Nachricht, dass ihr Vater im Angesicht des Todes den Mord an seiner Geliebten bestritt, dessentwegen er eine lange Haftstrafe verbüßt hatte. Nach anfänglichen großen Zweifeln beschließt sie, den Vorgängen von vor 19 Jahren auf den Grund zu gehen und wird dabei von Darcy unterstützt.

Zum Cover:
Ein blutiger Schmetterling, - bitte schön: Was soll das? Ich finde es immer wieder ärgerlich, wenn ein Titelbild überhaupt nichts mit dem Inhalt zwischen den Buchdeckeln zu tun hat und nur durch das Design auf das Genre "gut abgehangen" schließen lässt.

Mein Eindruck ist zweigeteilt. Einerseits hat mir die Geschichte wirklich sehr gut gefallen. Auf zwei (groben) Zeitebenen werden die Geschehnisse von vor 19 Jahren und zu heutiger Zeit geschildert und mit dem Handeln der agierenden Personen vermischt. Motive und Beweggründe fast aller Protagonisten sind dabei plausibel, nachvollziehbar und äußerst plastisch dargestellt. Leider fällt aber gerade das Hauptpaar Fiona und Darcy aus diesem eigentlich wohlgeformten Rahmen. Fiona agiert immer noch wie ein siebenjähriges und dabei ziemlich verzogenes Gör und nicht wie eine erwachsene Frau, Darcy ist zu schön, gut und ehrenhaft um wahr zu sein und hält sich länger als nötig mit diesem unsäglichen Weibsstück auf. Außerdem kann ich nicht glauben, dass es in der heutigen Zeit noch Eltern geben soll, die ihr Kind kein Abi machen lassen, weil ein minderer Abschluss reicht. Ähnlich unwahrscheinlich ist, dass ohne moralische Skrupel eine Straftat nach der anderen begangen wird und sogar eine Tote keinerlei Nachdenken außerhalb schierer Egozentrik bewirkt. Das ist alles viel zu dick aufgetragen und zerstört den Gesamteindruck einer sehr clever konstruierten Gemengelage von Rachsucht, Bosheit, Neid und Verzweiflung.

Fazit:
Ein guter Plot mit schauderhaften und unglaubwürdigen Hauptpersonen

Mörderkind

Ihr Vater Ben hatte ihr versprochen, dass er zurückkommt. Aber er wurde inhaftiert und als Mörder an seiner Geliebten Julia verurteilt. Damit wurde die siebenjährige Fiona zum Außenseiter, denn sie war ein Mörderkind.

Ben sucht 18 Jahre später den Kontakt zu Fiona, aber sie schlägt die Tür zu. Sie ist wütend, sie ist verletzt und sie hat eine Mauer um sich herum aufgerichtet. Niemand soll sie mehr verletzen.

Etwa ein Jahr später taucht der Rettungsassistent Matthias Stiller bei ihr auf, um ihr die letzten Worte ihres sterbenden Vaters mitzuteilen: „Ich bin kein Mörder.“ Fi will nichts davon hören. Aber die Einwände, die Darcy, wie Fi Matthias nennt, hat, werfen Fragen auf und so macht sich Fiona mit Darcys Unterstützung an die Aufarbeitung der Vergangenheit.

Fiona ist schwierig, stets auf Krawall gebürstet und hat auch ihren Weg noch nicht gefunden. Sie wird immer von Wut beherrscht. Da ist es gut, dass es den geduldigen und beharrlichen Darcy gibt, der sich von Fionas Art nicht abschrecken lässt. Fiona ist nicht sonderlich sympathisch, aber je mehr man über ihre Vergangenheit erfährt, umso mehr kann man Verständnis für sie aufbringen. Auch wenn Fionas Art meist nervend ist, so gibt es doch immer wieder Momente, wo man sich über ihr Verhalten amüsieren kann.

Die Geschichte wird in zwei, sich abwechselnden Zeitebenen erzählt. Neben Fionas Ermittlungen wird in der anderen Ebene die Geschichte von Ben und Julia erzählt, wie sie tatsächlich passiert ist. Der Leser weiß also irgendwann mehr als Fiona, aber dennoch fehlen wichtige Aspekte, die sich erst zum Schluss klären. Das sorgt dafür, dass der Spannungsbogen erhalten bleibt. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und fesselnd. Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Die Handlung ist in sich stimmig.

Das Buch ist spannend und hat mich gut unterhalten.