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Blutzeuge

Der 12. Fall für Rizzoli & Isles. Thriller
Buch
Gebundene Ausgabe, 416 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3809026387

ISBN-13: 

9783809026389

Erscheinungsdatum: 

20.11.2017

Preis: 

19,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 52.333
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3809026387

Beschreibung von Bücher.de: 

Sie haben das Böse gesehen - und er lässt sie mit ihrem Blut zahlen. In Boston wird die Leiche einer jungen Frau gefunden - in der offenen Handfläche liegen ihre Augäpfel. Die Verstümmelung geschah post mortem, wie bei der Obduktion eindeutig festgestellt wird. Doch die genaue Todesursache bleibt unklar. Kurze Zeit später taucht die Leiche eines Mannes auf - Pfeile ragen aus seinem Brustkorb, die ebenfalls erst nach seinem Tod dort platziert wurden. Beide wurden Opfer desselben Täters, ansonsten scheint es keine Verbindung zwischen ihnen zu geben. Detective Jane Rizzoli von der Bostoner Polizei steht vor einem Rätsel, bis eine Spur sie zu einem Jahrzehnte zurückliegenden Fall von Misshandlungen in einem katholischen Kinderhort führt ...

Kriminetz-Rezensionen

Spur in die Vergangenheit

In Boston werden grausame Morde verübt. Als man die Leiche einer junge Frau findet, hält diese ihre Augäpfel in den Händen. Kurz darauf wird ein toter junger Mann aufgefunden, in dessen Brustkorb Pfeile stecken. Doch in beiden Todesfällen wurden diese Verletzungen erst post mortem zugefügt. Die Gerichtsmedizinerin Maura Isles ist überzeugt, dass es sich um denselben Täter handelt, obwohl die Todesursache nicht erkennbar ist. Kein einfacher Fall für Detective Jane Rizzoli und ihr Team. Es gibt scheinbar keine Verbindung zwischen den Opfern und so steht zu vermuten, dass es weitere Tote geben wird. Die Zeit drängt also. Doch dann ergibt sich eine Spur, die weit in die Vergangenheit zurückführt.

Dies ist bereits der zwölfte Band um Jane Rizzoli und Maura Isles, aber er lässt sich auch problemlos lesen, wenn man die Vorgänger nicht kennt.

Der Schreibstil ist gut zu lesen und sehr fesselnd. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so dass man als Leser unterschiedliche Sichtweisen kennenlernt. Aber Erinnerungen können täuschen. Was also ist die Wahrheit? Was ist mit der geheimnisvollen Holly?

Rizzoli und Isles sind sympathische und starke Frauen. Sie sind befreundet. Ihre Fähigkeiten im Job müssen sie immer wieder unter Beweis stellen.

Sie Spur in die Vergangenheit führt in ein katholisches Kinderheim, in dem es – wie so oft – zu Misshandlungen und Missbrauch kommt, und dann verschwindet ein kleines Mädchen…

Es ist schwer, das Buch aus der Hand zu legen, denn die Spannung ist von Anfang an da und steigert sich im Laufe der Geschichte noch. Daher ist man gepackt und will unbedingt vor den Ermittlern das Rätsel lösen. Aber es gibt Wendungen, die das gar nicht so leicht machen.

Die Brutalitäten, die hinter den Mauern begangen werden, sind manchmal schwer zu ertragen. Aber es ist auch interessant, sich in die dunkle Psyche des Täters zu begeben.

Ich kann diesen sehr spannenden Thriller nur empfehlen.

Eine Frage der Perspektive

„Blutzeuge“ von Tess Gerritsen ist bereits der 12. Fall für Detective Jane Rizzoli und Rechtsmedizinerin Dr. Maura Isles. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Die Vorgänger hatte ich mit Begeisterung verschlungen und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.

Worum geht es? In Boston wird eine junge Frau tot aufgefunden. Jemand hat ihr die Augen rausgeschnitten und in die Hände gelegt. Kurze Zeit später taucht die Leiche eines Mannes auf – mit drei Pfeilen in der Brust. Die Morde scheinen religiös motiviert: „Irgendetwas ist da, Jane. Etwas, was mit Heiligen und Märtyrern zu tun hat.“ Die Spur führt weit zurück in die Vergangenheit zu einem Missbrauchsfall in einer Kindertagesstätte, als die damals neun Jahre alte Lizzie verschwand …

Was einen guten Spannungsroman ausmacht, hat Tess Gerritsen erneut unter Beweis gestellt. „Blutzeuge“ punktet mit vielen unvorhersehbaren Twists & Turns, mit denen die Autorin die Geschichte voran und die Spannung in die Höhe treibt. Eine Geschichte, die sich zudem flott und flüssig lesen lässt. Nichts ist wie es scheint, keiner so unschuldig, wie er tut.

Erzählt wird die komplexe Geschichte aus wechselnden Perspektiven, auch in der Ich-Perspektive aus Sicht der 30-jährigen Holly. Ein seltsames Mädchen. Sie kannte beide Opfer. Und sie kennt ein Geheimnis. Es geht um Manipulation. Darum, wie Erinnerungen im Lauf der Zeit verzerrt werden. Und dass die Wahrheit eigentlich nur eine Frage der Perspektive ist.

Die Vergangenheit wirft lange Schatten, die die Autorin gründlich ausleuchtet. Die Auflösung ist erschütternd, aber absolut stimmig. Eine fesselnde Reise in die dunkelsten Winkel der menschlichen Psyche. Faszinierend düster.

Fazit: Thrillerstoff erster Güte, der nicht nur den Schlaf raubt, sondern auch Fingernägel in existenzielle Gefahr bringt.

Einmaleins des Horrors

Eine junge Frau wird ermordet. Post mortem wurden ihr die Augäpfel herausgeschält und in die Hand gelegt. Trotzdem kann Maura Isles die Todesursache nicht feststellen. Kurz danach wird ein weiterer Toter gefunden. In seiner Brust stecken 3 Pfeile, auch diese wurden erst nach seinem Tod dort platziert.

Maura Isles Verdacht, dass es sich um Ritualmorde nach dem Muster wie Heilige getötet wurden, handelt, bestätigt ihre große Liebe Daniel Brophy.

Detective Jane Rizzoli sucht daher nach Verbindungen zwischen den Toten und findet sie in einem katholischen Kinderhort vor 20 Jahren. Die Opfer besuchten damals den Hort „Apple Tree“ deren Betreiber wegen sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen angezeigt wurden. Nun ist einer der damaligen Täter aus dem Gefängnis entlassen worden. Rächt er sich an den Kindern, die zu seiner Verhaftung geführt haben?

Blutzeuge ist bereits der 12. Thriller mit Rizzoli und Isles aus der Feder von Tess Gerritsen. Jane Rizzoli ist Detective bei der Boston Mordkommission und Maura Isles ist Gerichtsmedizinerin. Gemeinsam klären sie die mysteriösen Todesfälle auf. Der Leser erfährt auch einiges aus dem Privatleben der beiden Charaktere, z.B. steckt Rizzolis Mutter in einer Ehekrise und Maura Isles liebt einen Geistlichen.

Anfangs stören diese Ausschweifungen etwas, allerdings trägt es im Verlauf des Lesens dazu bei, sich alles bildlich vorzustellen und lebendig werden zu lassen.

Interessant sind die Morde, die als Vorbilder Heilige und ihre Todesarten haben. Die Beschreibungen, wie die Heiligen gefoltert und zu Tode kamen, waren grausam und man will sich gar nicht vorstellen, was der Täter sich für seinen Rachefeldzug noch einfallen lässt.

Je tiefer man in diesem Fall versinkt, desto größer wird die Spannung. Immer wieder glaubt man, alles zu durchschauen, aber das „Einmaleins des Horrors“ hält immer wieder Wendungen und Überraschungen parat.

Bis zum Ende bleibt man über den Täter und das Motiv im Unklaren. Gut nachvollziehbar waren die Verbindungen zwischen dem alten Fall vor 20 Jahren, der sich in dem Kinderhort „Apple Tree“ zugetragen hat, und den aktuellen Todesfällen in Boston. Die Auflösung und die Spannung bis dahin sind der Autorin gut gelungen.