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Brennender Midi

Ein Provence-Krimi mit Capitaine Roger Blanc. Fall 3
Buch
Taschenbuch, 304 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3832198199

ISBN-13: 

9783832198190

Auflage: 

1 (18.05.2016)

Preis: 

14,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 599.896
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3832198199

Beschreibung von Bücher.de: 

Es ist Herbst geworden in der Provence - und Capitaine Roger Blanc kommt nicht zur Ruhe. Im Nachbarort Lançon stürzt ein Propellerflugzeug über einem Olivenhain ab, der Pilot der Maschine ist tot. Blanc und seine Kollegen sehen sich schon bald mit vielen Ungereimtheiten konfrontiert: Der Tote war beim Militär und dort als hervorragender Flieger bekannt. Mehrere Zeugen wollen den Absturz beobachtet haben, doch ihre Aussagen passen nicht zusammen. Wer lügt? Handelt es sich vielleicht gar nicht um einen tragischen Unfall? Der Capitaine beginnt mit den Ermittlungen, die schon bald Beunruhigendes zutage fördern. Offenbar ist der Tote noch für einen anderen, geheimnisvollen Auftrag-geber geflogen. Und seine Kameraden sind seltsamerweise überhaupt nicht erschüttert angesichts des Unfalls ...

Auch Blancs Privatleben bleibt turbulent. Mit den Scheidungspapieren hat er das Ende seiner Ehe nun schriftlich. Und seine Beziehung zu Untersuchungsrichterin Aveline Vialaron-Allègre gestaltet sichnicht ganz einfach. Vielleicht ist da Ablenkung durch die Arbeit ganz gut. Doch dann stirbt noch jemand im Olivenhain ...

Kriminetz-Rezensionen

Tod im Olivenhain

Capitaine Roger Blanc wird während seines Nachtdienstes von seinem Kollegen Tonon zu einem Unfall gerufen. Ein Propellerflugzeug ist über einem Olivenhain abgestürzt und der Pilot tot. Der Tote war Pilotenschüler auf der nahegelegenen Militärbasis und befand sich auf seinem letzten Nachtflug, bevor er seine Ausbildung am nächsten Tag beendet hätte. Blanc zweifelt. War es ein Unfall? Oder Suizid? Oder vielleicht auch Mord? Die wenigen Zeugenaussagen sind sehr widersprüchlich.

Schon bald gibt es noch einen Toten - ein algerischer Landarbeiter wird in dem gleichen Olivenhain erstochen aufgefunden. Haben diese beiden Fälle etwas miteinander zu tun?

Blanc findet heraus, dass niemand dem Piloten nachtrauert. Merkwürdig ist, dass er auch außerhalb seines Dienstes im Auftrag nach Korsika geflogen ist und auf ziemlich großem Fuß lebte. Es könnte sein, dass er in Drogengeschäfte verwickelt war.

Aber da gibt es auch noch den Besitzer des Olivenhains, dem der Fluglärm die Feriengäste vertreibt und der deshalb einer Initiative vorsteht, die für ein Flugverbot ist.

Roger Blanc hat aber nicht nur mit den Ermittlungen zu tun, auch privat kommt einiges auf ihn zu. Vom Anwalt seiner Frau bekommt er die Scheidungspapiere zugestellt und seine Affäre mit Aveline Vialaron-Allègre gestaltet sich auch schwierig.

Dies ist der dritte Fall von Roger Blanc, das Buch kann aber auch unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden. Die Geschichte ist spannend, so dass es eigentlich nicht auch noch den Handlungsstrang mit dem IS gebraucht hätte. Blanc ermittelt weiter, obwohl ihn der Geheimdienst DGSI kaltstellen möchte.

Ich mag den Ermittler Roger Blanc mit seiner etwas sperrigen Art und seinen Beziehungsproblemen. Unterstützt wird er von seiner lesbischen Kollegin Fabienne Souillard, die inzwischen mit Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt ist. Über Marius Tonon fehlen immer noch Informationen, was da geschehen ist und weitere Karriereschritte verhindert.

Ein spannender Krimi mit Provence-Atmosphäre.

Vom Himmel geholt

Die Strafversetzung aus Paris in die beschauliche Provence wurmt Capitaine Roger Blanc immer noch, aber inzwischen hat er sich in seiner alten Mühle eingerichtet und fasst auch in der Gendarmerie Fuß. Die langen Sommerferien sind zu Ende, die berühmt-berüchtigte Massenrückkehr, la rentrée ist in vollem Gang, da wird ein Flugzeugabsturz gemeldet. Eine kleine Propellermaschine der Ausbildungsbase ist im Landeanflug zerschellt und ausgebrannt. Für den jungen Piloten, der kurz vor der Abschlussprüfung stand, kommt jede Hilfe zu spät.

Es gibt nicht viele Zeugen, die meisten nicht zuverlässig, so wie die im Dorf als Hexe verrufene Madame Douchy, die von einem teuflischen grünen Licht faselt.

Roger Blanc zweifelt an einem Unfall, besonders als ein-zwei Tage später die Leiche eines Landarbeiters an fast der gleichen Stelle gefunden wird. Aber wie immer in seinen Fällen, hat er mit den Vorgesetzten, der Staatsanwaltschaft und vor allem mit politischen Interessen zu kämpfen, von denen keiner an einer echten Aufklärung interessiert scheint.

Die Provence ist ein malerischer Hintergrund für den Autor Cay Rademacher, der selbst dort ein Domizil gefunden hat. Die Liebe zu dieser Landschaft ist auch in den Beschreibungen zu spüren. Mit dem Capitaine Roger Blanc hat der Autor auch eine Hauptfigur geschaffen, wie sich deutsche Leser gern einen französischen Polizisten vorstellen: Sportlich und braungebrannt, einem amourösen Abenteuer nicht abgeneigt (ausgerechnet mit der Frau des Politikers, der für seine Strafversetzung verantwortlich ist) aber auch unbestechlich und ein echter Kumpel für seine Kollegen.

Der Krimi präsentiert sich recht spannend und sogar aktuell, die Terrorattentate werden thematisiert und die Konflikte der jungen Muslime, die nach ihren Wurzeln suchen, spielen eine Rolle. Warum aber der tragische, durch den Co-Piloten ausgelöste Airbus-Absturz in den Alpen ständig zitiert werden muss, hat sich mir nicht ganz erschlossen. Dass Roger Blanc den balkendicken Hinweis einer Zeugenaussage - der jedem Leser sofort ins Auge springt - aber erst ganz zum Schluss aufgreift, ist der Dramaturgie des Krimis geschuldet.

Wer gerne deutsche Krimis liest, die in schönen südlichen Urlaubsregionen angesiedelt sind, die den Charme und die Atmosphäre dieser Landschaften genießen möchten und sich dabei mit spannenden Fällen unterhalten lassen, für diese Leser ist der „neue Rademacher“ eine echte Empfehlung.