Ein amüsanter Krimi zwischen Herrenhaus und Pub, Sex Pistols und Cream Tea!

Inhalt: Vor drei Jahren verschwand Kates jüngerer Bruder spurlos. Gerade, als sie glaubt, mit dem Verlust leben zu können, erhält sie einen anonymen Anruf. Ihr Bruder soll in einem kleinen Dorf in Cornwall gesehen worden sein und sei in großen Schwierigkeiten. Kate bricht sofort auf – doch im idyllischen Cawsand erwarten sie Intrigen und ein tödliches Familiengeheimnis. Welche Rolle spielt der ehrenwerte Earl of Tremore, und welches Geheimnis hat die flippige Künstlerin Luna? Jeder scheint etwas verbergen zu wollen.

Mir hat gefallen, dass mit der Cornwall-Kulisse gespielt wurde. Da erwartet man einen klassischen Pilcher mit Leiche und bekommt das gewisse Etwas, vollkommen pilcherfrei. Zwar sind alle Zutaten im Buch enthalten, die den Leser einen echten Pilcher erwarten lassen. .. da ist der gutaussehende Lord, die schüchterne Krankenschwester, das tolle Herrenhaus, die Gartenparty, das Geheimnis, .... Und doch! Die Autorin schafft es, den Leser bei seinen Vorurteilen zu packen und damit rigoros aufzuräumen. Da wird ein Joint in Lady Adelaides Chapel geraucht, eingebrochen, ein Auto geklaut und zu Schrott gefahren, über Gott philosophiert und abstrakte Kunst gemacht. Für Leute, die den wirklichen englischen Humor mögen, ist das Buch ein MUSS.

Kenntnisreich und rasant schreibt die Autorin ihr Buch und man merkt, dass Anja Marschall einige Jahre in England gelebt hat. Für Leute, die es klassisch ala Agatha Christie mögen, dürfte dieses hintergründige und amüsante Buch nichts sein. Für jene, die gerne einen Hauch neben dem Mainstream lesen, ist es perfekt.

Tanston Hall ist der Auftakt zu einer Serie um die beiden unterschiedlichen Frauen Kate und Luna.