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Glücksmädchen

Der erste Fall für Kriminalreporterin Ellen Tamm. Psychothriller
Buch
Broschiert, 320 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3548288448

ISBN-13: 

9783548288444

Erscheinungsdatum: 

10.02.2017

Preis: 

12,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 720.590
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3548288448

Beschreibung von Bücher.de: 

Ellen Tamm ist besessen vom Tod, seit ihre Zwillingsschwester vor acht Jahren starb. Sogar während ihrer Arbeit verfolgt sie der Verlust: Sie ist Kriminalreporterin bei einem Stockholmer Fernsehsender und sucht sich mit Absicht die schlimmsten Fälle aus. Als könne sie damit den Tod überwinden und die Trauer aus ihrem eigenen Leben verdrängen.

Dann verschwindet an einem kalten, verregneten Tag die achtjährige Lycke spurlos. Ellen soll über den Fall berichten. Aber mit einem Mal funktionieren ihre Abwehrmechanismen nicht mehr. Es ist, als hätte sie ihre Zwillingsschwester erneut verloren. Panisch sucht sie nach Lycke. Kann sie das Mädchen retten und endlich Frieden finden?

Kriminetz-Rezensionen

Wenn einen die Vergangenheit einholt

Die 8-jährige Lycke verschwindet nach dem Tennisunterricht spurlos. Schnell wird in mehrere Richtungen ermittelt. Auch Ellen Tamm eine Journalistin für Kriminalfälle ist sofort an dem Fall dran, schließlich bearbeitet sie immer die schwierigeren Fälle. Aber dieser Fall ist für Ellen nicht einfach - immer wieder kommen Erinnerungen an ihre Zwillingsschwester hoch. Immer mehr wird der Fall Lycke zwanghaft für sie, und so kommt auch sie an ihre Grenzen.

Und auch Lyckes Eltern werden von allen Seiten, nicht nur von der Polizei, bedrängt. Auch Fernsehen und Presse wollen mehr wissen. "Wie kann ein Mensch das verkraften?" "Wie soll ich damit fertig werden?" fragt sich Lyckes Mutter nun täglich. Lebt Lycke überhaupt noch und werden sie Lycke rechtzeitig finden?

Meine Meinung:
Mikaela Bleys Debütroman konnte mich als Thriller leider nicht überzeugen. Zu wenig Spannung für einen Thriller und dadurch wurde das Buch sehr zäh zu lesen. Wieder mal ein skandinavischer Thriller/Krimi, der mich so gar nicht überzeugen konnte. Lediglich dem guten Schreibstil hat es die 3 Sterne zu verdanken. Das Buch ist in Kapitel eingeteilt mit Namen um wen es in diesem hauptsächlich geht und der Uhrzeit. Der ganze Handlungablauf erstreckt sich über eine gute Woche, in der die Zeit läuft, Lycke wiederzufinden. Irgendwie fehlte mir durch dieses hin und her der Personen auch irgendwie der rote Faden. Auch dass eine Reporterin bei solchen Fällen so viel Kompetenz hat, fand ich doch ein wenig sehr unrealistisch. Für mich hat Mikaela Bley durchaus Potenzial, eine gute Autorin zu sein, nur hat mich halt dieses Werk nicht gepackt. Das Cover passt ganz gut zu dem Buch, ist aber auch nichts Außergewöhnliches. Für mich jedenfalls muss ein Psychothriller vom Anfang bis zum Ende spannend sein, von daher 3 von 5 Sternen.

Eine bedrückende Geschichte

Die 8-jährige Lycke wird vermisst. Sie wurde von ihrer Stiefmutter an der Tennishalle abgesetzt, obwohl die Halle für drei Wochen wegen Renovierung geschlossen war. Erst sehr spät fiel auf, dass das Mädchen verschwunden war. Die Polizei zeigt anfangs nicht besonders viel Einsatz, da Kinder oft nach kurzer Zeit wieder auftauchen. Die Reporterin Ellen Tamm soll über den Fall berichten. Der Redakteur verspricht sich davon eine Steigerung der Zuschauerzahlen, aber Ellen ist persönlich betroffen, denn ihre Zwillingsschwester Elsa ist als Kind ebenfalls verschwunden. Sie hat diese traumatische Erfahrung nie verwunden. Als sie daher auf eigene Faust ermittelt, gerät sie selbst in Gefahr.

Das Buch ist als Psychothriller deklariert, aber ich würde es nicht unbedingt diesem Genre zuordnen. Es ist ein Drama, was dem Mädchen in ihrem kurzen Leben widerfährt. Ihre Eltern haben sich getrennt und Lycke ist die Leidtragende. Es gibt viele Eltern, die nicht mehr miteinander leben können und wollen, die aber zumindest versuchen, eine vernünftige Regelung für ihr Kind zu finden. Aber Lycke hat keinen, der sich wirklich für sie interessiert. Ihre Mutter Helena ist beruflich sehr eingespannt, Geld ist ihr ungemein wichtig und wenn die Kleine zum Vater geht, ist man kurzfristig die Verantwortung für das Kind los. Auch Harald, der Vater, interessiert sich wenig für seine Tochter und vergisst sie schon mal. Er überlässt es seiner neuen Frau Chloé, sich um Lycke zu kümmern. Die aber mag Lycke nicht und empfindet die Kleine nur als Störenfried. Alle drei waren mir höchst unsympathisch und ich hätte sie so manches Mal nur durchschütteln mögen.

Aber auch das Verhalten in der Redaktion finde ich bedenklich: Nur die Quoten zählen, alles andere ist nebensächlich.

Ellen Tamm ermittelt in dieser Geschichte. Sie war mir ebenfalls nicht besonders sympathisch. Ihr hängt immer noch das Verschwinden ihrer Zwillingsschwester nach und so geht sie überengagiert an die Sache heran. Sie will unter allen Umständen das Mädchen finden und erhofft sich, dass sie damit auch die Schatten der Vergangenheit los wird.

Lycke selbst ist ein Mädchen, das nirgendwo auffällt und das keine Freunde hat. Gut ist es daher, dass wenigstens ihre Nanny Interesse an dem Mädchen zeigt.

Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Die Auflösung ergibt sich dann mehr oder weniger zufällt. Sie ist überraschend und sogar schlüssig, zufrieden war ich aber trotzdem nicht damit.

Eine bedrückende Geschichte.

Unglückliches Glücksmädchen

Zum Inhalt:

Als die achtjährige Lycke nach dem Tennistraining plötzlich verschwunden ist, geraten ihre Eltern in Panik.

Ellen Tamm ist ist Kriminalreporterin beim Fernsehsender TV4 und wird von ihrem Chef, mit dem sie eine Zeit lang liiert war, mit der Berichterstattung beauftragt. Sie verfügt über gute Kontakte zur Polizei, was in diesem Fall von Vorteil ist.

Der Fall bringt sie jedoch an die Grenze ihrer Belastbarkeit. In ihr brechen alte Wunden wieder auf, die nie verheilt waren. Ihre Zwillingsschwester Elsa kam vor über 20 Jahren ums Leben, seit dieser Zeit gibt sich Ellen die Schuld an ihrem Tod.

Mehr möchte ich zu der Geschichte nicht erzählen, um die Spannung zu erhalten.

Meine Meinung:

Die Thematik an sich war gut gewählt und zu Anfang war die Geschichte auch spannend. Dann jedoch, wurden meiner Ansicht nach zu viele Gebiete ( Internetkriminalität, Sorgerechtsprobleme, Eifersucht, unverarbeitete Schuldgefühle usw.) abgehandelt, wobei man als Leserin zeitweise die Übersicht verlor.

Die Aufklärung als solches war schlüssig, hier hätte ich mir jedoch ein bisschen mehr Ausführlichkeit erwartet.

Da es sich um das Erstlingswerk der Autorin handelt, ist sicherlich noch Luft nach oben.

Ein unspannender Psychothriller

Auf der Suche nach einer neuen Schlagzeile vermutet der Chefredakteur des Nachrichtenkanals TV4 hinter der Meldung um ein vermisstes achtjähriges Mädchen ein „Missing pretty Girl Syndrom“. Er setzt die Kriminalreporterin Ellen auf die Story an, obwohl er eigentlich wissen müsste, dass diese bei diesem Fall psychisch an ihre Grenzen gehen könnte, da es in ihrer eigenen Lebensgeschichte einen ähnlich dramatischen Fall gegeben hatte. Mit acht Jahren verlor Ellen ihre Zwillingsschwester Elsa bei einem Unfall, noch immer gibt sie sich die Schuld an diesem tragischen Ereignis.

Der Fall der verschwundenen Lycke liegt jedoch etwas anders. Sie verschwand vor der Königlichen Tennishalle, die aber wegen Restaurationsarbeiten gar nicht geöffnet war. Warum wusste dies die Stiefmutter, die sie dorthin begleitete, nicht? Aufgefallen ist das Verschwinden erst, als die leibliche Mutter ihre Tochter am Abend erwartete, da sie mit dem Vater der Kleinen verabredet hatte, das Lycke das Wochenende ausnahmsweise bei ihr verbringen sollte.

Das Debüt von Mikaela Bley ist in meinen Augen kein Psychothriller sondern allerhöchstens ein Kriminaldrama. Aus verschiedenen Perspektiven wird das Leben eines Kindes geschildert, das zwar einen glücklichen Vornamen hat, aber keineswegs eine glückliche und wohlbehütete Kindheit. Ihre Familie besteht zu großen Teilen aus Egozentrikern und Egomanen, die sich keineswegs um die Belange eines kleinen Mädchens kümmern oder kümmern können. Dieses für mich unendlich traurige Schicksal versteht die Autorin ganz geschickt dem Leser zu verdeutlichen. Das ist dann allerdings schon das einzig positive, was ich sagen kann. Ich bin leider weder mit Ellen noch allen anderen Personen richtig warm geworden. Ellen war mir eher unsympathisch, da sie die Arbeit der Polizei nicht nur als dilettantisch darstellt sondern sich im Vermisstenfall zu sehr einmischt. Etwas, das sie aus ihrer Position heraus gar nicht machen kann. Die ganze Geschichte hatte durchaus Potenzial, wirkte für mich aber arg konstruiert, wenig realitätsbezogen und für einen Psychothriller sind fast gar keine Spannungsbögen vorhanden.

Ebenso unglücklich gewählt finde ich den Titel des Buches, beruhend wahrscheinlich auf der Übersetzung des Mädchennamens Lycka, der als solcher aber komplett irreführend ist.

Scheidungsleere

Es ist kühl und regnerisch in Schweden, als die achtjährige Lycke spurlos verschwindet. Ellen Tamm ist Kriminalreporterin bei einem Fernsehsender und soll über den Fall berichten. Ellen ist besessen vom Tod. Sie hat selber vor Jahren ihre Zwillingsschwester verloren. Ihre Trauer und Angst überwältigt sie. Ihr Ziel ist, es gute Arbeit zu machen und das verschwundene Mädchen zu finden.

Wird sie es schaffen und ihr eigenes Trauma besiegen?

Hauptsächlich ist der Psychothriller aus der Sicht von Ellen geschrieben. Die Protagonistin hat mit ihren eigenen Kindheitstrauma zu kämpfen. Durch Bestechung der Polizei bzw eines Polizisten erhält sie viele wichtige Informationen. Ellen ermittelt vor Ort, befragt Angehörige und Zeugen und vergleicht den Fall „Lycke“ mit anderen Kriminalfällen. Ihre Schlussfolgerungen und Informationen bekommt Ellen recht schnell. Das erscheint etwas unglaubwürdig. Auch, dass niemand merkt, dass es einen Spitzel bei der Polizei gibt. Als Leser hat man auch das Gefühl, das die Polizei nicht richtig ermittelt. Ellen ist es auch schließlich, die die Tat aufklärt.

Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt, weil „Glücksmädchen“ sich flüssig lesen lässt und die Familiengeschichte um Lycke dramatisch ist. Besonders die Familiengeschichte um Lycke fand ich erschreckend und gut von der Autorin Mikaela Bley dargestellt. Schon erschreckend wie wenig sich Lyckes Umfeld für sie interessiert hat. Außer dem Kindermädchen war sie allen immer nur im Weg.

Bis zum Ende war ich im Unklaren über das Motiv und wer für Lyckes Verschwinden verantwortlich ist. Die Auflösung fand ich letztendlich gut gelungen.

Ein unterhaltsamer, aber seichter Psychothriller.

Scheidungskinder

Glücksmädchen von Mikaela Bley

Ellen Tamm fühlt sich mitschuldig am Tod ihrer Zwillingsschwester, als diese mit 8 Jahren starb, seither ist sie traumatisiert. Immer wieder konfrontiert sie sich als Kriminalreporterin mit Fällen von Kindesmissbrauch, Entführung und Verschwinden von Kindern sowie Tötungsdelikten. Aus Sensationslust ihres Vorgesetzten wird sie diesmal auf die Vermisstenmeldung der 8jährigen Lycke angesetzt, die angeblich beim Tennisunterricht verschwand. Ellen blickt unerwartet in das Alltagsleben eines verzweifelten Scheidungskindes, das von den Elternteilen nur herumgestoßen wird. Ist Lycke überhaupt erwünscht? Bei der Befragung verwickeln sich alle in Widersprüche. Wollen sie wirklich, dass Lycke gefunden wird, lebendig, oder fühlen sie sich nicht endlich von einer Last befreit? Wo ist Lycke?

Dieser Psychothriller geht mir sehr zu Herzen, er erschüttert mich und verstört mich nachhaltig. Scheidungskinder sind immer die Leidtragenden, wenn Eltern Fehler machen und Kinder sie ausbaden müssen. Heute ist das fast Alltagsgeschichte.

Durch Ellens Hartnäckigkeit, Gewalttaten aufzuklären verstört sie auch oftmals ihre Mitarbeiter, aber ihr Verhalten hat mir sehr imponiert. Die Charakterzüge der Eltern sowie Mitverantwortlichen sind sehr überzeugend dargestellt.

Die ganze Trostlosigkeit in der Geschichte spiegelt der Einband perfekt wieder. Ein kleines Mädchen einsam und verloren.

Diesen Psychothriller werde ich noch öfter lesen, er hat mich aufgewühlt und dennoch auch nachdenklich gestimmt.

Mikaela Bley ist Schwedin und 1979 geboren. Ich gratuliere ihr zu diesem geglückten Debüt-Krimi, den ich nur wärmstens weiterempfehlen kann. Ich hoffe auf einen Neuen.

Ein journalistisches Dilemma und viel seelischer Ballast

Das Rätsel um das Verschwinden der achtjährigen Lycke soll aufgeklärt werden. Zwar arbeitet die Stockholmer Polizei daran, doch eine persönlich stark betroffene Fernsehjournalistin und ihr Team setzen ebenfalls alles daran, sie zu finden. Und die besten Sendequoten zu haben.

Das liest sich raffgieriger, als die Szenen sich im Buch darstellen, doch der journalistische Konflikt wird schon thematisiert. Das ist gut und wichtig, sind wir als Konsumenten doch medial beinahe täglich von ähnlich traurigen Geschichten umgeben. Wir müssen uns auch immer fragen, wieviel Voyeur in uns steckt und wie viel Sensationslust noch in Ordnung geht.

Auch wenn der Fall um Lycke letztendlich sehr tragisch ist, gerät er hier leider dennoch ein wenig in den Hintergrund. Die zwischenmenschlichen Probleme nehmen in diesem „Psychothriller“, der für mich eher ein Krimi ist, sehr viel Raum ein. Da sind die Probleme innerhalb der Familie des Mädchens, der Scheidungskrieg der Eltern, die aktuelle Situation der trauernden Eltern. Dies ist noch nachvollziehbar und für die Geschichte nicht ganz unwichtig.

Zusätzlichen seelischen Ballast liefern Ellen Tamm, besagte Journalistin, ihr Vorgesetzter Jimmy und diverse Arbeitskollegen. Auch der Sprecher der Polizei, Ove, mit dem Ellen scheinbar gut auskommt, ist nicht ganz koscher. Ein interessanter Kniff ist, dass die gesamte Geschichte immer die Frauen in den Vordergrund rückt. Nach ihnen sind die einzelnen Abschnitte benannt, ihre Sicht der Dinge wird thematisiert. Vielleicht ist das Buch auch deshalb an manchen Stellen für einen „Psychothriller“ ein bisschen sehr gefühlsduselig. (Und das sage ich als Frau.)

Alles in allem ein nett konstruierter Fall mit mehreren falschen Fährten, einer unbeirrbaren Hauptfigur und einem Ende, das man erahnen kann, aber nicht muss. Leider gibt es zu viele Nebengeräusche, bei denen „weniger ist mehr“ wohl besser gewesen wäre.