Kellerkind
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Er sagt, er kann sich an nichts erinnern. Doch an seinen Händen klebt Blut ...
Die erfolgreiche Anwältin Rose Benninghoff liegt mit durchschnittener Kehle in ihrer Designerwohnung. Im Keller des Hauses kauert der vierzehnjährige Oliver Baptiste, sein Körper mit Blutergüssen übersät, seine Hände blutverschmiert. Er kann sich an nichts erinnern. In einem klirrend kalten Jahrhundertwinter nimmt der Münchner Hauptkommissar Waechter mit seinem Team die Jagd nach dem Mörder auf. Doch bald verschwimmen die Grenzen zwischen Tätern und Opfern immer mehr, und die Ermittler stoßen auf ein altes Verbrechen, das nie gesühnt wurde, und das seine Schatten bis in die Gegenwart wirft ...
Solider Krimi
Dieses alte Haus inmitten des Grüns hat schon etwas bedrückendes und man kann sich sehr gut vorstellen, dass dieses Haus eine sehr interessante Geschichte zu erzählen hat. Etwa auch die Geschichte eines Kellerkinds?
Zum Inhalt:
Der Münchner Hauptkommissar Waechter und sein Kollege Hannes Brandl. werden zu einem ganz besonderen Fall gerufen. Im Keller einer toten Rechtsanwältin wird ein Junge gefunden. Seine Hände sind blutverschmiert und sein Körper mit Blutergüssen übersät. Jedoch spricht der Junge nicht über das Erlebte. Hat er etwas mit der toten Anwältin zu tun? Warum hat er einen französischen Pass?
Im Laufe der Ermittlungen stoßen Waechter und Brandl immer wieder an Ungereimtheiten. Was hat der Vater mit der Geschichte zu tun?
Meine Meinung:
Die Autorin, Nicole Neubauer, hat mit ihrem Krimidebut einen sehr interessanten Kommissar geschaffen. Ein Ermittler, Waechter, der eine ganz besondere Macke hat:: er ist sehr unordentlich. Da türmen sich die Zeitungen im Flur, die Aktenberge auf dem Schreibtisch. Aber all das macht ihn sympathisch. Er ist kein übereifriger Kommissar, sondern ein ganz normaler Mensch, der auch mal fünfe grade sein lässt.
Die Story selbst hat mir sehr gut gefallen. Jedoch wusste ich, als langjährige Krimileserin von Anfang an, wer der Täter war und konnte mir auch das Motiv denken. Unter diesen Gesichtspunkten zogen sich die über 400 Seiten doch gelegentlich sehr. Ab und an gab es auch gewisse Längen oder Hänger, an denen ich mir überlegt hatte, ein paar Seiten zu überspringen. Jedoch hat die Neugier gesiegt, so dass ich dann doch nicht überblättert habe.
Auffällig ist auch, dass jede Kapitelüberschrift mit Schnee bzw. den Schneearten zu tun hat. z.B. Firnschnee, Büßerschnee oder Pappschnee.
Die Protagonisten hätten meiner Meinung nach, etwas detaillierter dargestellt werden dürfen. Wobei auf Äußerlichkeiten allgemein keinen Wert gelegt wurde. Aber klar, im Fokus steht ja auch die Geschichte.
Fazit:
Ein solider, interessanter Krimi, der noch etwas Luft nach oben bietet.
Solider Erstling
Nachdem ich die Autorin anläßlich der Criminale bei einer Lesung zum Fränkischen S(ch)auerbraten (Krimikurzgeschichten) erlebt habe, wollte ich natürlich unbedingt ihren ersten Krimi lesen.
In ihrem Debütroman geht es um den Tod der Anwältin Rose Benninghoff. Weil Blut durch die Decke tropfte, wurde der Mord überhaupt entdeckt. Im Keller fand man den Sohn ihres Ex-Lebensgefährte mit blutverschmierten Händen.
Auffallend ist, daß Rose sehr zurückgezogen in ihrer Designerwohnung gelebt und ihre Stelle gekündigt hat ohne irgendeine Person in ihre Zukunftspläne einzuweihen. Bei den Ermittlungen können deshalb auch nicht viele Personen in ihrem Umfeldes befragt werden. Es gibt nur ihren Ex-Lebensgefährten mit Sohn Oliver, ihre Nachbarin Judith und den alten Herrn Paulssen im Seniorenheim, der ausschließich Rosen malt.
Das Ermittlerteam besteht vor allem aus Hauptkommissar Waechter, seinem Kollegen Hannes und der Kollegin Elli. Diese Figuren bestreiten quasi den ganzen Krimi und sie werden alle sehr genau und menschlich beschrieben. Jeder hat seine Eigenheiten, Ecken und Kanten. Aber eigentlich geht es um mehr als nur die Lösung des Falles. Jede Person hat eine Vergangenheit und damit ein Geheimnis, das bringt die entscheidende Spannung in die Geschichte. Bei vielem ist mir die Gänsehaut aufgestanden - aber Details sollte jeder selbst lesen.
Ganz klar, meine Favoritin war Elli und ich hoffe, daß sie in einem weiteren Fall unbedingt mit dabei ist.
Das Cover ist für einen Krimi passend - gruslig. Allerdings hat es sich für mich nicht ganz erschlossen, denn die Designerwohnung der Toten kann man sich in diesem Haus in der Einsamkeit schlecht vorstellen.