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Die Kraft des Bösen

Der erste Fall für Commissario De Santis. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 340 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3328100504

ISBN-13: 

9783328100508

Erscheinungsdatum: 

12.12.2016

Preis: 

10,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 585.574
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3328100504

Beschreibung von Bücher.de: 

Franco De Santis ist Polizist von Beruf, Neapolitaner aus Überzeugung und Ex-Ehemann wider Willen. Jeden Sonntag fährt er in das Nobelviertel der Stadt, um seinen Schwiegereltern eine glückliche Ehe vorzuspielen. Doch an diesem schwülen Sommertag wird er in den Arbeiterstadtteil Bagnoli gerufen: Der Gemeindepfarrer hat sich erhängt. Franco kennt ihn seit der Kindheit und weiß, wenn er an eines glaubte, dann an das Leben. Gegen den Willen seines Vorgesetzten beginnt Franco zu ermitteln. Doch in einer Stadt, in der der Schein trügt und der Tod Alltag ist, ist die Suche nach der Wahrheit gefährlich ...

Kriminetz-Rezensionen

Ein Kommissar in einer recht schwierigen persönlichen Situation? Nichts Neues...

So geht es auch bei „Die Kraft des Bösen“ erst einmal mit den üblichen Klischees los. Reiche Schwiegereltern, die bei Laune gehalten werden müssen, pubertierende Kinder, die die Lage schamlos ausnutzen, und Kollegen, die liebend gerne auch mal fünfe grade sein lassen oder frag- und klaglos alles mitmachen, was der Chef so will. Erinnerte mich schon schwer an Donna Leons Brunetti und ich war ein bisschen versucht, das Buch erst mal wieder zur Seite zu legen. Aber selbst bei diesen Klischeezeichnungen war ich angenehm überrascht über den Schreibstil des Autors, also blieb ich dran.

Lebensnah bis ins Detail
Das war auch gut so, wie sich im Laufe des Buches herausgestellt hat :-) Fabio Paretta zeichnet ein sehr detailgenaues Bild von Neapel und seinen Bewohnern. Ob es um die malerischen, historischen Gebäude in den engen Gassen geht, ob es um das schon ewig währende Problem der Müllentsorgung geht, das fest in den Händen der Camorra liegt, oder um die leicht schlitzohrigen, aber durchaus liebenswerten Neapolitaner, die mit der Polizei bzw. den sbirri, den Bullen, nichts zu tun haben wollen – alles wird akribisch beleuchtet und lebensnah geschildert. Auch die nette Gewohnheit des caffè sospeso, die auch auf Wien („aufgeschobener“ Kaffee) und London (suspended Coffee) abgefärbt hat, wird liebevoll erwähnt.

Weniger nett
Aber auch weniger nette Dinge wie die ständigen Mauscheleien und den aufgeblasenen Bürokratieapparat – beides behindert auch nachhaltig die Arbeit von Commissario De Santis – kommen zur Sprache. Ebenso die allgegenwärtige und mächtige Kirche, die versucht, ihn in seiner Arbeit zu stoppen, was ihr allerdings nicht gelingt. Trotzdem steht der Krimiplot und sein merkwürdig verworrenes Ende nicht unbedingt im Vordergrund der Geschichte, sondern bildet eher das Gerüst für all die oben bereits erwähnten Milieustudien, die mich dann am Ende aber tatsächlich genug begeistert haben, um „Die Kraft des Bösen“ zu Ende zu lesen.

Mein Fazit:
„Die Kraft des Bösen“ ist vielleicht nicht unbedingt eine Empfehlung für Krimiliebhaber, aber auf jeden Fall eine klare Empfehlung für Neapel – oder Italienfans, die daran sicher genauso viel Freude haben werden wie ich.