Letzter Saibling
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Der Gasperlmaier hat schon viel erlebt - aber so etwas Furchtbares ist ihm noch nie untergekommen: Leichenteile im malerischen Toplitzsee. Das Verbrechen hat offenbar mit dem jährlichen Fischessen des Altausseer Skiclubs zu tun. Doch als grausamen Killer kann Gasperlmaier sich keinen seiner Skiclub-Freunde vorstellen. Mit dem liebenswürdigen Inspektor hat Herbert Dutzler die Herzen der Krimi-Fans erobert: Spannung, umwerfende Komik und originelle Figuren im gemütlichen Ausseerland.
Letzter Saibling
Man will gar nicht so ganz genau wissen, woran der letzte Saibling geknabbert hat. Denn im Toplizsee wird ein männlicher Haxen gefunden, von dem die Schillingzeitung gleich fantasiert, er habe einem Nazi gehört. „A big mistery“ vermutet auch die restliche Pressemeute und fällt gleich wieder her über die Gerüchte, da könne womöglich doch Gold aus Adolfs Zeiten im Toplizsee liegen. Herbert Dutzler erzählt in einem ganz eigenen Duktus, gespickt mit dialektalen Ausdrücken, deren Bedeutung sich aus dem Kontext erschließen, wie etwa, dass einer „das Auslangen“ findet. Der Haxen des Mordopfers steckt in einem Stiefel, und Gasperlmaier braucht fast einen Schnaps, den er sich später noch des Öfteren gönnen wird, wie auch die begehrlichen Blicke in die Vorderfronten der Kolleginnen, wobei er selbst jedoch nicht erfreut ist, dass seine Ehefrau demnächst zwei ganze Tage in der Woche in Salzburg zu verbringen gedenkt. Böses schwant ihn da bezüglich der Zukunft seiner Ehe. Da passiert ein weiterer „schiacher Tod“, der Getöteten fehlt doch glatt der ganze Kopf.
Die Schwester des ersten Opfers scheint direkt einer nachmittäglichen Prekariatsfernsehserie entsprungen zu sein, dementsprechend geht sie dem Gasperlmaier gleich mal an die Gurgel. Und der hat es momentan eh nicht so leicht, vor lauter Weiberwirtschaft. Sein Vorgesetzter liegt nämlich im Krankenhaus, so dass nur noch die weiblichen Kollegen bleiben nebst Frau Doktor im nicht ganz weißen Kostüm. Und zuhause hat er neben seiner Frau Christine auch noch die Mutter auszuhalten, die sich gerne Endlosmonologen hingibt und es nicht so gerne sieht, wenn der Sohn, der um den Hintern herum schon leicht luftig wird, sich am Feierabend ein Bier gönnt. Und zum Ende hin bringt sich der Gasperlmaier dann noch so richtig in Gefahr, aber schon ganz schön sauber. Denn so ganz idyllisch ist es dann doch nicht in Altaussee.
Herbert Dutzler schreibt unterhaltsam, stimmig und mit viel Flair. Man sieht das Gelesene förmlich als Heimatfilm vor sich, mit dem Gasperlmaier, der in seiner Freizeit so gerne in seine Hirschlederne schlupft und sein Bierglas lupft.