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Der Mann im Park

Roman
Buch
Broschiert, 560 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3453268385

ISBN-13: 

9783453268388

Erscheinungsdatum: 

12.08.2013

Preis: 

16,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 2.300.063
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3453268385

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein herausragendes Debüt - fesselnd, originell und stilistisch brillant Die achtjährige Ingrid wird ermordet aufgefunden. Kommissar John Stierna verspricht der verzweifelten Mutter, den Mörder zu finden. Jahre später hat Stierna dem Kriminaldienst den Rücken gekehrt. Doch der Mord an der kleinen Ingrid hat sich in sein Gedächtnis gefräst. Als ihn ein Journalist kontaktiert, der über den Fall schreiben will, entflammt Stiernas Spürsinn erneut. Was ist damals wirklich passiert? Stockholm 1928: Auf einer verlassenen Werft wird die achtjährige Ingrid Bengtsson grausam zugerichtet aufgefunden. Der Fall sorgt für Aufsehen, und der junge Kommissar John Stierna wird mit den Ermittlungen betraut. Es beginnt die Jagd nach einem Mörder, der so gut wie keine Spuren hinterlassen hat. Doch Stierna ist sich seiner Sache sicher, und er verspricht der verzweifelten Mutter des Mädchens, den Mörder ihrer Tochter zu finden. Gotland 1953: John Stierna hat dem Kriminaldienst den Rücken gekehrt. Den Mord an der kleinen Ingrid hat er jedoch niemals vergessen, und als er von einem Journalisten kontaktiert wird, der an einem Artikel über spektakuläre Mordfälle arbeitet, beginnt Stierna sich erneut mit dem Fall zu beschäftigen. Doch die Zeit drängt, in wenigen Tagen verjährt der Mord an dem Mädchen, und der Täter könnte für immer entkommen.

Kriminetz-Rezensionen

Eher ein Krimi als ein Thriller

Kommissar John Stierna bekommt den wohl schwersten Fall seiner Polizistenlaufbahn zu bearbeiten: Die achtjährige Ingrid wird ermordet in einer verlassenen Bootswerft aufgefunden. Es gibt so gut wie keine Spuren oder Hinweise, doch trotzdem hat Stierna der Mutter des Mädchens versprochen, den Täter zu fassen damit er für das bestraft wird, was er ihrer Tochter angetan hat.

Seitdem ist nun ein Vierteljahrhundert vergangen und Stierna ist bereits im Ruhestand. Aber dieser eine Fall hat ihn nie in Ruhe gelassen. Und nun kontaktiert ihn auch noch ein Journalist der genau über diesen Fall eine Reportage schreiben will. Stierna willigt ein, dem Reporter Frage und Antwort zu geben und lässt alles nochmal Revue passieren.

Dies ist der Debütroman des Autors Pontus Ljunghill aus Schweden.

Eigentlich lese ich nur Regionalkrimis, aber der Klappentext dieses Thrillers hat mich angesprochen und so habe ich das Buch gelesen.

Den Beginn fand ich etwas verwirrend und auch recht düster, deshalb habe ich auch etwas gebraucht, bis ich mich in die Geschichte eingefunden hatte.

Es gibt mehr oder weniger zwei Handlungsstränge, da man zwischen den Jahren 1928 und 1953 wechselt. Da dies aber zu Beginn des Kapitels angezeigt war, waren diese Wechsel für mich als Leser gut einzuordnen.

Wieso dieses Buch allerdings als Thriller ausgegeben ist, weiß ich nicht. Denn die Thriller, die ich bisher gelesen habe, waren immer blutrünstig - was bei diesem Roman nicht wirklich der Fall war. Für mich war es eher ein Krimi. Viellicht liegt es auch daran, dass ich bis jetzt noch keine Skandinavischen Kriminalromane gelesen habe. Nicht dass mir das Buch so nicht gefallen hat, im Gegenteil mir war es so sogar noch lieber.

Es waren alle handelnden Personen in diesem Roman sehr gut beschrieben und man konnte sich so diese auch alle sehr gut beim Lesen vorstellen. Die Handlungsorte waren auch sehr gut beschrieben. Zwar kenne ich Stockholm nicht, aber man konnte sich die Stadt doch recht gut vorstellen.

Man hat aber auch sehr viel über die Lebensart der Schweden oder eher der Stockholmer gelernt, gut über die Alkoholläden weiß man einiges und auch das der Alkohol rationiert war, war bekannt nur eben nicht so im Detail.

Von der Stockholmer Ehe hatte ich dagegen noch nie etwas gehört und ich war wirklich erstaunt, wie locker das damals gesehen wurde - wenn man da an Deutschland denkt wie lange dies hier gedauert hat bis dies als normal angesehen wurde. Auch wenn es dort nur unter den Arbeitern verbreitet war.

Alles in allem hat mir der Krimi wirklich sehr gut gefallen und wer Krimis oder eben Thriller mag, der wird dieses Buch mögen. Ich jedenfalls kann es nur empfehlen.

Ein toller Kriminalroman aus Schweden

Der vorliegende Kriminalroman spielt auf zwei Zeitebenen. Zuerst erfährt der Leser, daß in Stockholm 1928 auf einer Werft die 8-jährige Ingrid Bengtsson tot aufgefunden wurde. John Stierna von der Stockholmer Polizei ermittelt und verspricht der Mutter, dass er den Täter finden wird. Die Polizei ist dem Täter auch einige Male sehr nahe, aber er schafft es immer wieder, einen Tick schneller zu sein. Sein Vorteil: Er ist vom Aussehen her so durchschnittlich, dass er quasi unsichtbar ist und von Zeugen nur schemenhaft beschrieben werden kann.

Der zweite Strang spielt in Visby 1953. Hier hat sich John Stierna in seinem Vorruhestand in ein Hotel zurückgezogen. Er konnte damals den Mord an Ingrid nicht aufklären, was ihm immer noch nachhängt und nicht zur Ruhe kommen lässt. Als der Journalist Grönwall mit ihm Kontakt aufnimmt, weil er an einer Artikelserie über spektakuläre Mordfälle schreibt, vertieft sich Stierna wieder in die Unterlagen. Er steht vor allem unter großem Zeitdruck, da der Mord in Kürze verjährt.

Die Auflösung fand ich persönlich dann doch überraschend und sehr gut.

Von Anfang an herrscht eine düstere, typisch nordische Stimmung. John Stierna ist meist depressiv dargestellt. Er lebt alleine, ist einsam, durch eine Schussverletzung humpelt er und es lässt ihm keine Ruhe, dass er der Mutter die Aufklärung des Mordes versprochen hat und dies bis heute nicht gehalten hat. Die einzige Anerkennung bekommt er im Moment durch die Hotelgäste, die gerne seinem Klavierspiel zuhören.

Die Geschichte wird ruhig erzählt. Wer einen temporeichen und blutigen Krimi erwartet, wird ihn hier nicht finden. M. E. hat der Autor sehr gründlich recherchiert, um dem Leser die 20er bzw. 50er Jahre, die Lebensumstände in Schweden, die Wohnverhältnisse, den Umgang mit Alkohol und auch die Ermittlungsmethoden authentisch zu beschreiben. Einerseits konnten damals schon Fingerabdrücke und Faserspuren zu den Ermittlungen herangezogen und ausgewertet werden, aber andererseits wurde z. B. ein Künstler engagiert, um ein Phantombild zu zeichnen oder es sollte die Handschrift eines Einkaufszettels mit den abgegebenen Steuererklärungen verglichen werden.

Für mich ein sehr beeindruckendes Buch, das man nicht schnell als Urlaubslektüre weglesen kann. Der Autor hat einen angenehmen Schreibstil und ich würde gerne ein weiteres Buch aus seiner Feder lesen.

Von mir eine Leseempfehlung für alle Liebhaber nordischer Krimis!

Genialer Erstlingskrimi

Inhalt
Stockholm - September 1928. Auf der Werft wird die achtjährige Ingrid Bengtsson erschlagen aufgefunden.
Dieser Mordfall sorgt für Schlagzeilen, ist doch ein Kind brutal aus dem Leben gerissen worden. John Stierna, ein aufstrebender Jungkommissar, wird mit den Ermittlungen beauftragt. Es wird in alle Richtungen ermittelt, die Spuren werden aufgenommen und die Zeugenbefragung beginnt rasch. Maria Bengtsson, die Mutter, fragt Stierna „Kriegt ihr ihn?“ worauf Stierna mit „Ich verspreche Ihnen, wir werden ihn fassen“ antwortet. John Stierna hat sich dem Fall verschrieben, er möchte ihn lösen.
Kurz vor der Verjährung des Mordes befasst sich John nochmals mit allen Fakten, was hat er übersehen?

Fazit
Es wird oft gesagt, dass jeder Kriminalpolizist einen Fall hat, der ihn nicht mehr loslässt bzw. der nicht geklärt werden kann. So ist es auch bei John Stierna, er möchte sein Versprechen einlösen und dem Mörder von Ingrid seiner gerechten Strafe zuführen. Stierna riskiert viel dafür, er ist nur noch für den Fall da.
Pontus Ljunghill gelingt es gekonnt, Szenenwechsel einzubauen, schließlich spielt der Roman in der Zeit der Ermordung 1928 und dann knapp 25 Jahre später – 1953 – als Stierna bereits nicht mehr bei der Polizei ist. Neben diesen Wechseln und verschieden Blickwinkel auf die Ermittlungen baut Pontus Ljunghill genial die Gedanken des Mörders ein. So hat man als Leser immer einen Vorsprung zumindest dahingehend, was den Mörder angetrieben hat. Der Mörder hatte es nie gut in seinem Leben und dann trifft er im Park auf die lebensfrohe Ingrid. Irgendwann reift in ihm der Tötungsgedanke und nach und nach erfährt man als Leser sein Vorgehen. Parallel hat man immer die Ermittlungen.

Gelungen finde ich auch die Lebensbeschreibung der schwedischen Bevölkerung nach dem 1. Weltkrieg und dann im weiteren Verlauf. Auch die gesellschaftlichen Unterschiede werden sehr gut dargestellt. Als Leser bewegt man sich in einer Zeit, in welcher mit einsetzender Dunkelheit noch Laternenanzünder unterwegs waren. In heutigen Zeiten unvorstellbar, doch irgendwie auch nostalgisch, romantisch.

Die Aufmachung des Buches ist sehr gelungen, denn dem Leser wird eine Stadtkarte von Stockholm geboten, zwar etwas klein, aber doch zur Orientierung nutzbar. Die Kapitel sind gut gekennzeichnet, vor allem auch zwischen den Jahren 1928 und 1953 von Vorteil.

Mit diesem Erstlingswerk gelingt Pontus Ljunghill sofort ein facettenreicher Krimi, den ich fast verschlungen habe, es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Eine eindeutige Leseempfehlung.
Herzlichen Dank dem Team von Kriminetz.de und dem Heyne-Verlag für das Leseexemplar.

Mann mit Hut im Park

An der Schwelle zu seinem Ruhestand wird der schwedische Kommissar Stierna zu Beginn der fünfziger Jahre erneut mit einem Fall konfrontiert, den er vor beinahe fünfundzwanzig Jahren nicht zum Abschluss bringen konnte. Und nun, wenige Tage, bevor die Verjährungsfrist für den Mord an der damals achtjährigen Ingrid beginnt, kontaktiert ihn ein Journalist mit Fragen zu dem Fall.

In Rückblenden wird aus der Zeit der Mordermittlung im Stockholm der späten Zwanziger Jahre berichtet, die Leser erhalten Einblick in die Ermittlungsarbeit der Stockholmer Polizei. Irgendwie scheint der Kommissar zum Gejagten seiner Selbst zu werden, der unbedingt den Mörder ermitteln will. So, wie er es der Mutter des Mordopfers nach der Beisetzung versprach. Er kommt dem Täter zwar nahe, aber kurz vor Ende seines Berufslebens hat er ihn immer noch nicht gefasst.

Der Kriminalroman ist spannend und gut geschrieben, man erhält Einblicke in die Hauptfiguren. Der Schreibstil passt sehr gut zum Charakter des Kommissars. Ich hätte mir beim Lesen mehr Informationen über die politische Situation in Schweden zu einer Zeit gewünscht, als in anderen europäischen Ländern braune Hände nach der Macht fingerten, eine tiefer gehende Schilderung der allgemeinen Lage im Land.

Dem Autor gelingt ein überraschendes Ende eines Krimis mit ganz eigener „Handschrift“, der wohltuend aus der Masse heraus fällt.