Cover von: Mord in Babelsberg
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Mord in Babelsberg

Der vierte Fall für Leo Wechsler. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 320 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3423214864

ISBN-13: 

9783423214865

Erscheinungsdatum: 

01.02.2014

Preis: 

9,95 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 175.527
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3423214864

Beschreibung von Bücher.de: 

Berlin 1926. Im Hof einer eleganten Wohnanlage in Kreuzberg wird die Leiche einer Frau entdeckt, die mit einer Scherbe aus rotem Glas erstochen wurde. Kommissar Leo Wechsler muss am Tatort erkennen, dass es sich bei der Toten um seine ehemalige Geliebte Marlen Dornow handelt, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Er erzählt niemandem von seiner Verbindung zu der Toten, auch nicht seiner Frau Clara, sondern stürzt sich verbissen in die Ermittlungen. Wie sich herausstellt, hatte Marlen sich von wohlhabenden Männern aushalten lassen, zuletzt von einem Politiker, der ein enger Mitarbeiter des Außenministers Gustav Stresemann ist. Kurze Zeit später gibt es einen zweiten Toten: Viktor König, der gefeierte Filmregisseur, wurde ebenfalls mit einer roten Glasscherbe erstochen

Kriminetz-Rezensionen

Leo Wechsler ermittelt wieder

Susanne Goga – Mord in Babelsberg

Inhalt:

Berlin im Jahre 1926. Es wird eine junge Frau in einer eleganten Wohngegend tot aufgefunden. Erstochen mit einer roten Scherbe. Niemand hat den Täter gesehen. Kommissar Leo Wechsler hat kaum mit den Ermittlungen begonnen, als schon die nächste Leiche gefunden wird und erneut ist eine rote Scherbe die Tatwaffe. Doch stehen beide Opfer in Verbindung?

Fazit:

Bisher habe ich den Autorennamen Susanne Goga mehr mit historischen Romanen in Verbindung gebracht, aber bisher noch keinen Roman von ihr gelesen. Doch mit diesem Krimi habe ich gemerkt, dass ich da etwas verpasst habe.
Ich bin sofort ins Geschehen gekommen und Leo Wechsler war mir sofort sympathisch, ich konnte ihn mir richtig vorstellen, wie er ermittelt und wie er die Todesumstände wahrnimmt und erste Rückschlüsse zieht.
Mord in Babelsberg ist schon der vierte Fall von Leo Wechsler, aber es ist kein Problem, ich habe mich gut zurechtgefunden, man erfährt als Leser viel von seinem „früheren“ Leben.

Gelungen finde ich auch, wie Leos Familie mit in die Geschichte einbezogen wird. Clara, seine 2. Frau, hält ihm den Rücken frei und kümmert sich um seine Kinder Georg und Marie. Es ist eine sehr harmonische, liebevolle Familie. Man erfährt viel von Clara, auch, dass sie in einer Leihbücherei arbeitet und was sie beschäftigt, das macht alle zusammen viel lebhafter.

Leo Wechsler ist sehr angesehen und steht auch kurz vor einer Beförderung. Er schreckt auch nicht davor zurück, als bei den Ermittlungen herauskommt, dass die tote junge Frau Beziehungen zu höhergestellten Persönlichkeiten hatte: Er kuscht nicht vor Politikern in der Regierung Stresemanns.

Ein sehr gut recherchiertes Buch, einerseits politisch und anderseits wird auch deutlich, wie sich Deutschland langsam nach dem 1. Weltkrieg und den Repressalien der Versailler Verträge erholt und es Stück für Stück den Menschen besser geht. Sicherlich noch nicht überall, denn es werden auch die Problemviertel mit der armen Bevölkerung dargestellt bzw. dem Leser nahegebracht.
Man bewegt sich mit Leo und seinen Kollegen durch Berlin und kann die Friedrichstraße und das Brandenburger Tor förmlich sehen.

Im Nachgang zum Buch ist mir noch die gelungene Covergestaltung aufgefallen, ich habe mir auch die Vorgängerromane angeschaut. Dem Leser begegnet ein historisches Cover, in schwarz-weiß gehalten und die Mäntel/Jacken der Frauen sind immer farbig gehalten. Hier wird sehr viel Wert auf Details gelegt.

Eine eindeutige Leseempfehlung.

Mein Dank gilt dem Team von Kriminetz.de und dem dtv-Verlag für das Leseexemplar

Wieder sehr fesselnd

Berlin, 1926: Seit dem letzten Band sind etwa drei Jahre vergangen, Leo Wechsler hat seine Freundin Clara geheiratet, und sowohl sein privates als auch sein berufliches Leben verläuft erfreulich. Der neueste Fall allerdings trifft ihn schwer, denn die Tote ist seine ehemalige Geliebte, die er seit Jahren nicht gesehen hat. Und sie wird nicht das einzige Mordopfer bleiben.

Dies ist bereits der vierte Band der Reihe und liest sich wieder sehr gut. Mir gefällt, dass neben den aufzuklärenden Fällen auch hier wieder das Privatleben der Ermittler, nicht nur Leos, Raum einnimmt und weitergeführt wird. So taucht man tiefer ein in die Geschichte und nicht nur der Fall berührt.

Dieser ist nicht einfach aufzuklären, die beiden Morde hängen augenscheinlich zusammen, doch es scheint keine Verbindung zwischen den Toten zu geben, geschweige denn ein Motiv. Ich selbst konnte mir auch meine Gedanken machen und habe auch manches durchschauen können. Es macht mir immer großen Spaß, wenn ich meine eigenen grauen Zellen einsetzen kann und der Lösung zumindest nahekomme.

Wer die Vorgängerbände kennt, weiß bereits einiges über Leos Privatleben und wird erfreut feststellen, welche positiven Entwicklungen es gab, auch wenn nicht alles eitel Sonnenschein ist. Apropos Sonnenschein: Auch Jakob Sonnenschein ist natürlich wieder mit an Bord, ebenso Leos Freund und Kollege Robert Walther, und auch bei beider Privatleben tut sich etwas. Leos Gegenspieler aus den Vorgängerbänden ist dieses Mal nicht dabei, ich habe ihn nicht vermisst.

Auch in diesem Band werden historische Ereignisse einbezogen, so z.B. das neue Ermittlungsfahrzeug, das »Mordauto«, das Ernst Gennat eingeführt hat, der im Übrigen wegen eines realen historischen Kriminalfalls nach Breslau gereist ist. Insgesamt ist der historische Bezug aber weniger als z.B. im Vorgängerband.

Auch Band 4 der Reihe hat mich wieder gefesselt und gut unterhalten, ich vergebe gerne eine Leseempfehlung für die ganze Reihe.