Cover von: Niedertracht
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Niedertracht

Der dritte Fall für Hubertus Jennerwein. Alpenkrimi
Buch
Taschenbuch, 512 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3596512670

ISBN-13: 

9783596512676

Auflage: 

1 (09.10.2012)

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 837.279
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3596512670

Beschreibung von Bücher.de: 

Hier trägt das Böse Tracht: Der dritte Alpenkrimi mit Kommissar Jennerwein.

In der Gipfelwand hoch über einem idyllischen alpenländischen Kurort findet die Bergwacht eine Leiche. Wie kam der Mann ohne Kletterausrüstung überhaupt dort hin? Kommissar Jennerwein ermittelt mit seinem Team zwischen Höhenangst und Almrausch, während sich die Einheimischen in düsteren Vorhersagen über weitere Opfer ergehen. Was hat derweil die merkwürdige Mückenplage in Gipfelnähe zu bedeuten, warum besitzt ein grantiger Imker auf einmal viel Geld, und wieso hilft ein Mafioso, ein Kind aus Bergnot zu retten? Jennerwein hat einen steilen Weg vor sich Nach den Bestsellererfolgen Föhnlage und Hochsaison der dritte Alpenkrimi von Jörg Maurer

Kriminetz-Rezensionen

In den Alpen trägt das Böse Tracht

In einer Gipfelwand wird eine mumifizierte Leiche gefunden. Der Mann ist offensichtlich verhungert und verdurstet. Aber wie kam er dort hin? Seine Ausrüstung ist alles andere als brauchbar und nichts deutet darauf hin, wie der Mann dorthin gelangt sein könnte. Noch während Kommissar Jennerwein die Identität des Mannes versucht zu ermitteln, taucht der nächste Tote in einer Gipfelwand auf.

Kommissar Jennerwein ahnt, dass er es mit einem Serientäter zu tun hat und stellt die Klärung der Identität in den Hintergrund. Immerhin zeigt ihm der Täter deutlich, dass es hier um einen Wettlauf gegen die Zeit geht.

Zeitgleich tauchen in der Region dutzende von kleinen Mücken an den seltsamsten Plätzen auf. Keiner kann sich erklären, was es mit den Tierchen auf sich hat, aber der grantelige Imker vom Ort verhält sich ebenfalls merkwürdig.

Das dritte Buch um Kommissar Jennerwein fängt recht merkwürdig an. Im ersten Handlungsstrang begegnet dem Leser eine mumifizierte Leiche, deren Identität unbekannt ist. Auch der Grund, wieso sie in einer Gipfelwand ohne geeignete Ausrüstung gefunden wird, wirft viele Fragen auf. Während Kommissar Jennerwein anfängt zu ermitteln, taucht bereits die nächste Leiche in einer Gipfelwand auf.

Im zweiten Handlungsstrang lernt der Leser den ortsansässigen Imker kennen, der sich prinzipiell mit allen Behörden anlegt und der sich sehr gut mit Bienen und anderen fliegenden Tierchen auskennt. Dieses Wissen will sich die Mafia zu nutzen machen und bereitet einen teuflischen Plan vor.
Beide Handlungsstränge verlaufen die meiste Zeit voneinander getrennt, bis es dann doch einmal notwendig wird, dass sie sich bewusst kreuzen.

Die Protagonisten sind den Lesern schon größtenteils aus den anderen Büchern von Jörg Maurer bekannt, so dass es ein Wiedersehen gibt. Aber auch die neu hinzugekommenen Personen werden gut herausgearbeitet und ein eigener Charakter verliehen. Bald schon findet man sich in dem kleinen Ort zurecht und glaubt die überschaubare Dorfgemeinschaft persönlich zu kennen.

Der Schreibstil des Autors ist gewohnt flüssig, leicht sarkastisch und authentisch. Er versetzt den Leser regelrecht in das kleine Dorf in der Nähe der Partnachklamm und fordert den Leser unterschwellig auf, zusammen mit dem Kommissar zu ermitteln.

Manche kleinere Szenen bremsen den Lesefluss etwas aus, ergänzen aber die Geschichte und sind daher nicht überflüssig, sondern eine entspannende Pause.

Das Buch lässt sich auch sehr gut lesen, sollte man die vorangegangenen Bücher noch nicht kennen. Was dennoch wichtig ist in Bezug auf die Protagonisten, wird angerissen und der Leser versteht dadurch die Handlungsweise der Person.

Durch den Perspektivenwechsel, ist der Leser immer bestens informiert. Er fiebert mit und möchte auch selbst den Täter schnappen, jedoch ist das für ihn, wie für Kommissar Jennerwein zunächst nicht so ganz einfach.

Die Handlungen und Reaktionen der Personen sind nachvollziehbar, die Personen wirken authentisch, jeder hat so seine Ecken und Macken, welche der Autor dem jeweiligen Charakter zuschreibt.

Fazit:
Ein Alpenkrimi, der nicht nur durch seine komplexen Handlungsstränge, sondern auch durch seinen Wortwitz den Leser zum Lesen bzw. Mitraten animiert und ihm so einige schöne Lesestunden beschert.

Reihe:
1. Föhnlage
2. Hochsaison
3. Niedertracht
4. Oberwasser
5. Unterholz
6. Felsenfest
7. Der Tod greift nicht daneben

Erst kommt der Ärger, dann kommt der Jennerwein

Erst kommt der Ärger, dann kommt der Jennerwein.

In diesem dritten Band der Alpenkrimi-Reihe um den sympathischen Kult-Ermittler Hubertus Jennerwein stehen Leichenfunde an unzugänglichen Nischen in den Felswänden der Bergwelt im Mittelpunkt des Geschehens. Die Opfer scheinen sich auf vorerst unerklärlichen Wegen in eine ausweglose Situation gebracht zu haben und erleiden einen grausamen Tod durch Kachexie, eine Mischung aus Erfrieren, Verhungern und Verdursten. Einige Personen im bekannten bayrischen Kurort machen sich verdächtig. Bereits im Prolog begegnet der Leser einem Mann, der nach einem Streit mit seiner impulsiven und eifersüchtigen Freundin spurlos zu verschwinden scheint. Ein wortkarger und hoch verschuldeter homo alpinus namens Johnny Winterholler macht sich auf zu höchst eigenartigen Bergtouren und ein ortsbekannter Wanderer und Naturfreund, der auf den Namen „Putzi“ hört, scheint ebenfalls ein dunkles Geheimnis zu hüten. Der unzugängliche, grantige und abweisende Desperado Alois Schratzenstaller ficht seit Jahren diverse Streitigkeiten mit Behörden und Firmen aus und wie erklärt man sich zu alledem das plötzliche Wiederauftauchen des österreichischen Problemlösers und Wiener Vorstadt-Strietzis Karl Swoboda und zwei sizilianische Mafia-Handlangern, die sich auffallend für Insekten interessieren? Auch im beliebten Treffpunkt der Einheimischen, der Bäckerei des Johannes Krustmayer namens „Krusti“, geht es hoch her. Hier wird von seltsamen Beobachtungen gemunkelt und natürlich dürfen auch der unvermeidliche Gemeinderat Toni Haarigl sowie das Leichenbestatter-Ehepaar Ursel und Ignaz Grasegger auch in diesem Fall für eine kurze Zeit den Schauplatz der Handlung betreten.

Für Hubertus Jennerwein und Maria Schmalfuß wird es in diesem Fall ganz besonders brenzlig und der Rest des Jennerwein-Teams – Johann Ostler, Franz Hölleisen, Ludwig Stengele und Nicole Schwattke – haben alle Hände voll zu tun, der Identität des unbekannten Täters auf die Spur zu kommen. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, den sowohl der Mörder, als auch die Ermittler, zu gewinnen suchen.

Wie auch in den beiden ersten Bänden haben mir der einnehmende und lockeren Schreibstil mit der starken Einbindung des bayrischen Dialekts und der grandiosen Situationskomik ausgezeichnet gefallen. Die Charakterisierung der handelnden Figuren empfand ich als sehr gut gelungen und das Wiedersehen mit den aus dem Vorgängerkrimi bekannten Protagonisten sorgte in Kombination mit dem ausgeklügelten Kriminalfall für großes Lesevergnügen. Die faszinierenden Einblicke in die mikroskopische Welt der Mücken haben mich zunächst erstaunt und aufgrund der unfassbaren Fähigkeiten sogar ein klein wenig skeptisch zurückgelassen. Ob dies jedoch auf Tatsachen beruht oder aber zum Großteil der Phantasie des Autors geschuldet ist, darüber schreibt Herr Maurer mit einem kleinen Augenzwinkern auf der allerletzten Seite.

Nach „Föhnlage“ und „Hochsaison“ kann ich auch dem Band dieser Reihe namens „Niedertracht“ nur die Höchstwertung vergeben – es ist genau die Art Krimi, die mir unglaublich gut gefällt, mich sehr gut unterhält und für spannende und zugleich auch amüsante Momente sorgt. Ich liebe diese herrlichen Regionalkrimis des Autors Jörg Maurer und freue mich jetzt schon auf den vierten Band dieser Reihe!