Cover von: Der Nordseespuk
Amazon Preis: 13,00 €
Bücher.de Preis: 9,99 €

Der Nordseespuk

Der zweite Theodor-Storm-Krimi
Buch
Taschenbuch, 224 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3596034418

ISBN-13: 

9783596034413

Auflage: 

1 (25.05.2016)

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 166.223
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3596034418

Beschreibung von Bücher.de: 

Husum, Winter 1843: Nachts am Hafenbecken entdeckt Peter Söt, der Schreiber und Freund des jungen Anwalts Theodor Storm, eine Leiche im Schlick.

Der erste von mehreren Toten, die Husum in Angst versetzen. Alle Ermordeten hatten Kontakt zu einer Sekte, die vor über hundert Jahren auf der Insel Nordstrand einen Gottesstaat errichten wollte. Storm entdeckt, dass die Gemeinschaft im Verborgenen bis heute besteht. Nimmt sie jetzt späte Rache?

»Gekonnt erzählt und sprachlich überzeugend«

Culturmag.de über »Das Nordseegrab«

Kriminetz-Rezensionen

Historischer Regionalkrimi

Peter Söt ist auf dem Heimweg nach einer langen Nacht in der Kneipe, als er im Hafenbecken einen goldenen Kelch sieht. Schnell holt er eine Leiter um den Kelch zu bergen. Als er wieder kommt, ist der Kelch verschwunden und an dessen Stelle liegt eine Leiche.

Peter Söt erzählt alles Theodor Storm, bei dem er als Schreiber angestellt ist. Immer mehr gerät Söt in den Verdacht, mit dem Mord etwas zu tun zu haben. Storm und seine Cousine Constanze versuchen mit Söt herauszufinden, was in der Nacht passierte. Sie kommen einer geheimen Sekte auf die Spur, die in und um Husum agiert. Ihre Anhänger vertrauen der Lehre Jungfrau Antoinette und sind sich wohl uneinig über das Erbe der Insel Nordstrand.

Während Theodor Storm, Söt und Constanze ermitteln, passieren weitere Morde.

Das Trio Constanze, Theodor Storm und Söt gefiel mir ganz gut. Theodor und Constanze glauben an Peter Söts Unschuld und wollen diese Beweisen. Durch seine zurückhaltende Art und sein belesenes Wissen, wirkt Theodor Storm leicht herablassend. Er hat das Glück, dass er gar nicht viel ermitteln muss, sondern dass Anhänger aus der Sekte auf ihn zukommen und auch so manches andere zufällig vor seinen Füßen passiert, wie z. B. ein weiterer Mord. Der Ich-Erzähler in dieser Geschichte ist Söt. Peter Söt wirkt jung und ist der Handlanger von Storm, was er sagt, das tut er.

Gut gefallen hat mir an seiner Figur, dass er das Trinken immer mehr sein lässt. Anfangs wohl aus Angst wieder über eine Leiche zu stolpern, später aus Überzeugung.

Der Krimi spielt in Husum im Jahre 1843. Die historischen Gesichtspunkte fand ich interessant und gut umgesetzt, auch der Regionalteil Husum und Umgebung ist gelungen. Gut konnte ich mich in die Zeit damals und in die Region hineinversetzen.

Was mir an dem Krimi von Tilman Spreckelsen allerdings gefehlt hat, war die düstere Spannung und die Geister. Da den 3 Hauptprotagonisten die Lösungen und Ideen nur so zufielen, war da für mich kein Spannungsaufbau. Mit Geistern war wahrscheinlich die Geschichte der Jungfrau Antoinette gemeint und ihre Anhänger. Ich fand die leider nicht sehr geisterhaft oder gruselig. Die Geschichte von Antoinette ist ein Nebenstrang in der Hauptgeschichte. Für mich blieb unklar, was Antoinettes Lebensweg mit dem Fall um Peter Söt zu tun hatte. Die einzige Verbindung, die ich sah, waren ihre Anhänger und der Streit um die Insel Nordstand. Irgendwie hatte ich da mehr erwartet.

Fazit: ein historischer Regionalkrimi, dem es an Spannung fehlt.

Die norddeutschen Holmes und Watson sind zurück!

Meine Eindrücke zum Buch:
Das Cover lässt Dunkles erahnen. Vielleicht etwas übertrieben, aber durchaus stimmungsvoll.

Tilman Spreckelsen hat hier wieder einen netten Detektiv-Krimi im Stil von Sherlock Holmes geschrieben. Auch wenn Peter Söt hier der eigentliche Hauptcharakter ist und Theodor Storm eher blass daherkommt (wie schon in Band 1), macht der Krimi von Anfang an neugierig. Die Einschübe über die Geschichte der Antoinette de Bourignon waren für mich besonders interessant geschrieben und haben sich gut in die eigentliche Story hineingefunden.

Mit den Figuren hatte ich lange Zeit meine Probleme. Theodor Storm zu blass, Peter Söt unsympathisch, Constanze eher ein nettes Anhängsel von Storm, Anna, Katharina und Lena nerviges Beiwerk. Aber dann entwickelten sich viele der Charaktere weiter und sogar der unsympathische Söt, hat mich am Ende doch noch für sich gewinnen können.

Der rote Faden zieht sich gekonnt durch das Buch, die einzelnen Stränge lösen sich zum Schluss alle nach und nach, sodass kein loser Faden zurückbleibt.

So ganz nebenbei erfährt man mehr über die Spaltung der Insel Nordstrand während der großen Flut im 17. Jh. Solche kleinen Nebeninfos mag ich persönlich sehr gerne. Das zeigt mir, dass der Autor sich mit der Geschichte des Handlungsorts auseinandergesetzt hat.

Fazit:
Auch wenn es hier und da kleine Längen gibt und der eigentliche Haupt-Protagonist eher blass daherkommt, macht dieser historische Krimi wirklich Freude. Er ist spannend und man erfährt mehr über die damaligen Bewohner von Husum und Nordstrand. Außerdem lernt man in diesem 2. Band Peter Söt, den heimlichen Hauptcharakter der Reihe, etwas besser kennen. Mir hat das Buch nette Lesestunden bereitet und ich kann es jedem Leser von historischen (Cosy-)Krimis durchaus empfehlen!

Bewertung: 4 von 5 Sternen