Der Nuttenmörder
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Tatort Berlin: Sie ist schön, nackt und tot, aufs Straßenpflaster geworfen wie Müll. Als Swetlanas Leiche gefunden wird, beginnt Kommissar Ratt zu ermitteln. Aber dieser Mord bringt Berlins abgezocktesten Bullen an seine Grenzen: Aus beruflichem Ehrgeiz wird Besessenheit. Nachts verliert sich Ratt in der Erinnerung an das Gesicht der Toten, tags bricht er alle Regeln, um ihren Mörder zu stellen. Im Morast von Prostitution und Gewalt macht Ratt unerbittlich Jagd auf den Mörder – um sich an dem Mann zu rächen, der ihm die Frau seiner Träume genommen hat.
Wer steckt hinter dem Ganzen ?
Ratt ist ein Ermittler mit unkonventionellen Methoden, die manchmal haarscharf an der Legalität vorbeischrammen. Er trinkt und ist sexbesessen, aber er hat auch eine selten hohe Aufklärungsrate. Außerdem hat er eine äußerst rege Fantasie und verliebt sich in eine Tote.
Das steigert ihn zu Höchstleistungen in einem Fall, in welchem es darum geht, dass anscheinend ein Profikiller nach und nach Nutten ermordet, mit einer Garrotte, einem sehr ungewöhnlichen Mordwerkzeug.
Aber wer steckt hinter dem Ganzen? Ein Konkurrent, der dem schönen Guido seine Mädels ausspannen will? Oder ein Gast, der fürchtet, entlarvt zu werden? Gibt es überhaupt einen Auftraggeber?
Ratt und sein Team ermitteln mit Hochdruck. Wobei Ratt sich von seiner Besessenheit im Hinblick auf die Tote, der schönen Vera, leiten lässt. Aber auch von seiner Intuition. Dann geschehen weitere Morde an Prostituierten, Kolleginnen von Vera, die im gleichen Etablissement arbeiteten, und Ratt gerät ein wenig außer Kontrolle.
Der Autor überrascht mit Wortschöpfungen, die mich des Öfteren zum Schmunzeln brachten und einer klaren, manchmal etwas derben schnörkellosen Sprache, die sich sehr flott und flüssig lesen lässt. Die kurzen Kapitel tun ein Übriges dazu und sind nicht überfrachtet, dennoch kann man sich, durch kleine pointierte Anmerkungen, die Protagonisten sehr gut vorstellen und ist mit dabei. Sensible und subtil beschriebene Sexszenen lassen einen nicht denken, dass der Roman sich hauptsächlich im horizontalen Gewerbe abspielt. Wobei natürlich auch die eine oder andere härtere Szene mit heftig derber Sprache sich ab und an mal einschleicht und richtig dreckig ist, was aber genau diesen kaputten, aber etwas durchgeknallten Kommissar ausmacht, der nicht Mainstream ist und seine eigene Strafprozessordnung verfolgt.
Man kann nicht aufhören zu lesen, einfach weil man wissen möchte, wie diese Geschichte sich auflösen wird, und die Überraschung am Ende ist perfekt.
Mein Fazit: Richtig spannend, zwar hardboiled, aber richtig gut.
Klare Leseempfehlung von mir.