Jefferson Winters will in einem kleinen Schnellrestaurant eine Kleinigkeit essen, als er von einer fremden Frau angesprochen wird. Vor seinen Augen ermordet sie den Koch und verschwindet spurlos. Der einzige Hinweis ist eine 6 Jahre alte Zeitung, die die Frau am Tatort zurück lässt. In der Zeitung wird von dem Mord an den Eheleuten Reeds berichtet. Nachdem Winter die Kommissarin Mendoza überzeugt hat, fahren sie gemeinsam nach Hartwood, um der geheimnisvollen Frau auf die Spur zu kommen. Von der örtlichen Polizei erhalten sie keine große Unterstützung, schließlich ist der Fall seit 6 Jahren abgeschlossen. Der Täter konnte damals ermittelt werden, allerdings hängte er sich vor seiner Verhaftung auf. Warum machte die Frau Winter auf sich aufmerksam? Wieso inszenierte sie den Mord am Koch für Winter?

In den Schreibstil musste ich erst mal reinkommen. Der wirkte auf mich anfangs kühl, abgehakt und unpersönlich. Aber nach einigen Kapiteln gab sich das und die Geschichte lies sich gut lesen.

Der Hauptprotagonist Winter kann sich in Psychopathen hineinversetzten, da sein Vater selber ein hingerichteter Psychopath war. Außerdem ist Winter als privater Profiler hochintelligent, hat ein fotografisches Gedächtnis und eine schnelle Auffassungsgabe.

An seiner Seite ermittelt Sergeant Mendoza, die Winter vertraut, aber missmutig immer mal wieder seine Kompetenz in Frage stellt. Trotzdem ermittelt sie an seiner Seite. Gemeinsam jagen sie die mysteriöse Frau, die die beiden wie Puppen manipuliert und besonders mit Winter ihre Spielchen treibt. Bis sich das Blatt wendet.

Der Leser wusste schnell, wer die gejagte Frau ist, allerdings blieb ihr Motiv und die Hintergründe ziemlich im Dunkeln. Hoch interessant fand ich die Ermittlungen auf dem Anwesen der Familie Price und die Schlussfolgerungen im unterirdischen Bunker. Diese Szenen hätten noch ausführlicher und genauer sein können. Für mich blieben hier noch Hintergründe zum Leben der Familie Price offen. Selbst am Ende des Buches hatte ich das Gefühl, dass noch vieles ungeklärt blieb.

„Prey“ von James Carol wird als Thriller betitelt, allerdings war für einen Thriller die gesamte Spannung zu gering. Schade.

Abschließend lässt sich für mich sagen sagen: Die Ermittlungen und Schlussfolgerungen aus der Sicht von Jefferson Winter waren sehr interessant, aber es fehlte mir an Spannung und einem logischen Schluss, in dem alle offenen Fragen geklärt werden.