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Der Profiler

Ein Spezialist für ungeklärte Morde berichtet
Buch
Taschenbuch, 304 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3453603591

ISBN-13: 

9783453603592

Erscheinungsdatum: 

15.06.2015

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 90.438
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3453603591

Beschreibung von Bücher.de: 

Wie viele Mörder sind noch unter uns?

Wer hat die junge Frau vor 20 Jahren bestialisch ermordet? Ein Fremder, ein verschmähter Liebhaber, oder war es gar ein Familiendrama? War es die Russenmafia, die den Häftling in seiner Zelle gefoltert und schwer verletzt hat, oder ging es um Streitigkeiten im Drogenmilieu?

Es gibt eine erschreckend hohe Dunkelziffer an ungeklärten Todesfällen. Er geht ihnen auf den Grund: Axel Petermann war Mordkommissar und Leiter der »Operativen Fallanalyse« in Bremen. Mit den Methoden des Profiling kommt er den Mördern auf die Spur. Seine Fallgeschichten sind abgründiger und spannender als ein Krimi - sie sind beängstigend wahr.

Kriminetz-Rezensionen

Zu viele unnötige Details

Von 4 ungeklärten Morden erzählt Axel Petermann in seinem Buch „Der Profiler“. Der Profiler erklärt seine Methoden um Mördern auf die Spur zu kommen. Jahrelang war er tätig als Mordkommissar und Leiter der „Operativen Fallanalyse“ in Bremen.

Ich hatte mir von dem Buch mehr versprochen. In dem Buch werden 4 ungeklärte Fälle von Axel Petermann, der sich im Ruhestand befindet, neu aufgerollt. Denn die Hinterbliebenen haben nie mit den Fällen abgeschlossen.

Durch die ersten zwei Erzählungen musste ich mich ganz schön durchkämpfen. In den Erzählsträngen gab es viele Nebensequenzen, umständliche Erläuterungen und aus meiner Sicht manches Unwichtige. Unwichtiges z.B. in der ersten Erzählung „Das Grauen auf dem Dachboden“: Hier wurde unter anderem ausführlich berichtet, warum Männer Frauen töten oder umgekehrt. Die vielen detailreichen und abschweifenden Ausführungen fand ich ermüdend. Die Spannung blieb auf der Strecke.

Die beiden letzteren Kapitel fand ich dagegen schon interessanter. Hier hatte ich das Gefühl, dass der Autor schneller zum Kern der Sache kam und sich nicht im Detail verlor.

Axel Petermann versetzt sich in die Lage der Täter und versucht, die Morde aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und muss auch mal etwas ausprobieren. Zum Beispiel hat Herr Petermann in dem Fall „Torso“ mehrere Selbstversuche zum Geschmack der Schlaftabletten in verschiedenen Getränken gemacht um die Frage aufzuklären: „Hatte Elke Frey das Schlafmittel selbst eingenommen oder wurde es ihr heimlich in eine Flüssigkeit oder in die Nahrung gemischt?“ Seite 217. Um die Fragen zu klären „Wie stressig muss das (das Verstümmeln der Leiche) für den Mörder gewesen sein? Wie hart die körperliche Anstrengung“ besucht der Autor einen Schlachthof, um selber einen Tierkadaver auseinander zu nehmen.

Abschließend kann ich sagen, für mich war das Buch zu langatmig.

Spannend, fesselnd und informativ!

»Der Profiler – Ein Spezialist für ungeklärte Morde berichtet« von Axel Petermann ist am 15. Juni 2015 im Heyne-Verlag erschienen. Dieses Buch enthält wahre Fälle, die ich unheimlich interessant fand. Der Autor bot mir grobe, aber dennoch gute und teilweise erschreckende/spannende Einblicke in die Köpfe von Tätern, aber auch die Arbeit eines Profilers wurde mir nähergebracht. Er beschreibt seine Arbeit als Profiler und als damaliger Leiter der Mordkommission Bremen und stellvertretender Leiter im Kommissariats für Gewaltverbrechen, als das Bild eines Profilers noch nicht bekannt war. Da Axel Petermann auch über seine anfänglichen Ermittlungen schreibt, wurde mir sehr deutlich, wie fortgeschritten die heutige Kriminalistik arbeitet. Da Ermittler damals ohne große Technik ermitteln mussten, zeigte mir die mühsame und schwierige Spurensuche.

In diesem Buch wurden vier unglaubliche Kriminalfälle veröffentlicht, die zwar leider nicht alle aufgeklärt werden konnten, jedoch setzen diese Veröffentlichungen eine deutliche Erinnerung an den Täter/die Täterin, falls er/sie noch leben sollte. Es wird sachlich und neutral geschildert, man merkt sofort die jahrelange Erfahrung aus der Welt des Grauens, in der der Autor lebt.

Es sind traurige, reale und brutale Kurzgeschichten von (teilweise namenlosen) Mördern, die berühren und einfach unglaublich erscheinen.

Besonders der erste hier beschriebene Kriminalfall hat den Leidensweg einer Familie geschildert, der mich sehr berührt hat. 1995 wurde die 19-jährige Heike Rimbach grausam auf einem Dachboden in Lüttgenrode umgebracht. Der Täter ist bis heute unbekannt, aber ihre Eltern geben die Hoffnung auf Gerechtigkeit nicht auf. Die Trauer, die die Familie heutzutage noch auffrisst und was dieses Schicksal mit ihnen angestellt hat, hat mir wirklich Gänsehaut beschert.

Oder aber auch eine Ermittlung in der Justizvollzugsanstalt Bremen und das Geheimnis der Zelle 26 fand ich unglaublich. Hier hatte Axel Petermann ausgiebig ermittelt und einen Folterskandal aufgedeckt. Was seine Ermittlungen hinter den vier Meter hohen Mauern ergeben haben, damit habe ich anfangs überhaupt nicht mit gerechnet. Diese Geschichte hat mir gezeigt, wie vielseitig seine Ermittlungen sind und dass er nicht nur an Fällen mit Leichen arbeitet. Aber auch bei den restlichen Kriminalfällen musste ich mehrmals mit dem Kopf schütteln. Das Böse, was in den Köpfen der Täter vorging, wurde trotzdem nicht respektlos rübergebracht.

Wie der Autor mit besonderen Methoden und außergewöhnlichen Sichtweisen der operativen Fallanalyse hilft, Verbrechen aufzuklären, die andere als unlösbar betrachten, fand ich interessant und faszinierend zugleich. Als Profiler ist er ein Spezialist für ungeklärte Morde und ein Grübler/Querdenker unter den Ermittlern. Da seine Ansätze, die er ebenfalls gut erklärt beschrieben hat, oft ungewöhnlich und nahezu verrückt sind, war und ist er heute noch bei seinen Kollegen der Mordkommission nicht immer beliebt. Deshalb berichtet er in diesem Buch über spektakuläre Fälle, die größtenteils nur durch die unkonventionellen Methoden des Profilings gelöst werden konnten.

Der Gesamtinhalt ist nicht nur eine Abhandlung über die kriminalistische Arbeit bei Tötungsdelikten und die Erstellung von Täterprofilen. Detailliert wurde mir aufgezeigt, wie der Profiler im Zusammenspiel von Fakten und Beweisen, von Theorien und Studien, von Aussagen und Expertenmeinungen eine Ermittlungsstrategie entwirft. Außerdem erklärt er, was man alles aus Spuren eines Tatorts lesen kann und wie am Ende ein Täterprofil entsteht. Auch schlüpft er in die Rolle des Mörders, um das Verbrechen mit seinen eigenen Augen sehen zu können.

Nach jedem gelesenen Fall habe ich mir die Zeit genommen, mich im Internet, falls vorhanden, nach weiteren Informationen zu erkundigen, da mich diese wahren Begebenheiten natürlich auch sehr neugierig gemacht haben. Die hier geschilderten Fälle haben alle eins gemeinsam: Man vergisst sie danach mit Sicherheit nicht mehr. Denn der Blick auf das Böse offenbart, dass es jeden zu jederzeit treffen kann. Ich finde diese True-Crime-Geschichten deshalb spannender als einen fiktiven Krimi. Von mir eine klare Leseempfehlung für alle, die in die wahre Welt der Abgründe schauen möchte.