Cover von: Provenzalische Intrige
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Provenzalische Intrige

Der dritte Fall für Pierre Durand
Buch
Broschiert, 320 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3764505559

ISBN-13: 

9783764505554

Erscheinungsdatum: 

24.05.2016

Preis: 

14,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 895.738
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3764505559

Beschreibung von Bücher.de: 

Es ist Frühling in der Provence. Das Luberon-Tal ist in ein weiß-rosa Blütenmeer getaucht, und in den Destillerien rund um Sainte-Valérie herrscht Hochbetrieb. Inmitten dieser Idylle wird Paulette Simonet, Inhaberin der Kosmetikfirma Mer des Fleurs, tot und mit verbrühtem Gesicht in ihrer Seiferei aufgefunden. Unfall oder Mord? Feinde gab es reichlich. Die Verfechterin nachhaltiger Produkte hatte sich nicht nur mit den traditionellen Marseiller Seifenfabrikanten angelegt, sondern auch mit einer Supermarktkette, die billige Plagiate ihres Sortiments auf den Markt brachte.

Ein Fall für Pierre Durand, der sich gerade für die Position als Commissaire in Cavaillon beworben hat. Seine Ermittlungen führen ihn quer durch Südfrankreich - und in die Tiefen eines Rosenkriegs zwischen der Ermordeten und ihrem Exmann ...

Kriminetz-Rezensionen

Wer hat die Seifensiederin auf dem Gewissen?

Inhalt:
Es ist Frühling in Saint-Valérie und Pierre Durand ist mit seiner Stellung als Dorfpolizist unzufrieden. Was ihm noch vor einiger Zeit als erstrebenswert erschien - Ruhe und Abgeschiedenheit, empfindet er zusehend als Last. Er verfügt weder über ausreichende Befugnisse noch über eine entsprechende Ausrüstung. Auch die Finanzen sind durch die Renovierung des Hauses ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Also bewirbt er sich um den Posten eines Commissaires in Cavallion. Allerdings ist er nicht der einzige Kandidat.

Just zu diesem Zeitpunkt wird Paulette Simonet in den Kessel mit heißer und flüssiger Seife gestoßen. Da der Tatort in seinen Zuständigkeitsbereich fällt, wird er, obwohl die Bewerbungskommission den Mitbewerber bevorzugt, so recht und schlecht in die Ermittlungen eingebunden.

Spielen die Vorgesetzten ein ähnlich falsches Spiel wie die Konkurrenten der toten Seifensiederin? Pierre Durand verlässt sich wieder auf sein Bauchgefühl und seine persönlichen Kontakte, um den Fall zu lösen.

Erzählstil/Spannung/Charaktere:
Wie wir es von Sophie Bonnet gewöhnt sind, nimmt uns die Autorin mit in die Provence, um verschiedene alte und neue Charaktere zu treffen.Die Menschen sind spröde, verschlossen und trotzdem auch dem Tratsch und Klatsch nicht abgeneigt.

Auch Charlotte spielt wieder eine nicht unbedeutende Rolle. Schön und authentisch sind die Zweifel die Pierre an sich und seiner Umwelt hegt, dargestellt. Er ist kein Wunderwuzzi, sondern ein liebenswerter Charakter, der manchmal Umwege gehen muss, um den geraden Weg zu finden.

Wir erfahren eine Menge über die manuelle Seifenherstellung in der Provence. Hier treffen Tradition auf Moderne und nicht besonders wohlriechende Seife (aber echt) auf frisch duftende Cremeseifen aufeinander. Diese Informationen werden luftig und locker in die Geschehnisse eingewoben, so dass niemals der Eindruck einer Belehrung entsteht. Schön gemacht - das gefällt mir.

Schmutzige Geschäfte, ausgerechnet mit Seife…

Das Buch startet mit dem Mord an Paulette Simonet, Seifensiederin und glühende Verteidigerin ihres alten, ehrwürdigen Handwerks. Ihr gehört Mer des Fleurs, eine der wenigen übrig gebliebenen Firmen, die noch nach altem Brauch Seife sieden. Ein Naturprodukt, das unter seinem Namen Savon de Marseille weltberühmt ist, aber wegen fehlender Namensrechte überall zusammengerührt werden kann. Um etwas daran zu ändern hat Paulette sich mit einer Menge mächtiger und skrupelloser Menschen angelegt.

Konkurrenzkampf
Pierre Durand hat also eine Menge zu tun, um Licht in das Dunkel dieses Falles zu bringen. Aber nebenbei muss er sich auch noch mit diversen anderen Dingen herumärgern. Da wäre die neue Kollegin, Madame le Commissaire Alienor Benoit von der Police Nationale – ehrgeizig, zielstrebig und so gar nicht sympathisch. Außerdem gibt es da noch seinen direkten Konkurrenten bei der Stelle in Cavaillon, Robert Lechat. Dazu sind da noch ein paar kauzige Dorfbewohner, die »ihren« policier nicht so einfach ziehen lassen wollen.

Intuition
Aber weder von Konkurrenzkämpfen noch von privaten Unannehmlichkeiten lässt Pierre sich beeindrucken. Er folgt wie immer seiner Intuition, dröselt verworrene Verhältnisse und Intrigen auf, legt mal wieder einen kleinen Teil des politischen Morasts trocken und entlarvt am Ende natürlich auch den Mörder. Sophie Bonnet blieb auch in diesem Buch ihrem Konzept treu und ich muss gestehen, ich mag dieses Konzept. Ein bisschen was Privates, einen Mord, der ein wenig am Rand der Politik kratzt und eine Spur Regionales ergeben eben mal wieder ein spannendes Buch :-)

Wissenswertes
Besonders beeindruckt hat mich mal wieder, wie gründlich Sophie Bonnet recherchiert hat. Vieles in Provenzalische Intrige dreht sich um Natur- und Umweltschutz, ökologische Produkte, nachhaltige Produktion derselben, den Schutz typischer regionaler Produkte, Arbeitsbedingungen, Ausbeutung – um nur einiges zu nennen :-) Ich liebe es, so viele Informationen zu bekommen, es hat mich auch angeregt einiges selber nochmal im Netz zu recherchieren, aber diese Informationsfülle lässt den eigentlich Krimiplot immer mal wieder in den Hintergrund treten, was schade ist. Andererseits möchte ich aber auch nicht auf die vielen interessanten Informationen verzichten …

Mein Fazit
Provenzalische Intrige ist eigentlich ein wirklich spannender Krimi, aber er ist auch noch so viel mehr. Manchmal ist das Verhältnis zwischen Krimiplot und Information nicht ganz ausgewogen, aber ich liebe die Reihe trotzdem – oder gerade deswegen :-)