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Die Salbenmacherin und der Bettelknabe

Der zweite Fall für die Salbenmacherin Olivera. Historischer Roman
Buch
Gebundene Ausgabe, 406 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3839219108

ISBN-13: 

9783839219102

Auflage: 

1 (03.08.2016)

Preis: 

14,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 920.473
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3839219108
Kurzbeschreibung Amazon: 

Der elfjährige Waisenjunge Jona ist ein Bettler. Ein Bettler und ein Dieb. Als er im Februar 1409 in Nürnberg ankommt, ist sein Leben kaum mehr einen Pfifferling wert. Es ist eiskalt, und er ist nur noch Haut und Knochen. Jona kann sein Glück kaum fassen, als ihm ein reicher Städter etwas zu essen und ein Lager für die Nacht anbietet. Allerdings fordert dieser dafür eine, wie er sagt, harmlose Gegenleistung. Jona willigt ein. Und gerät damit in einen Strudel aus Täuschung und Gewalt, in den schon bald auch die Salbenmacherin Olivera hineingezogen wird, die den Bettelknaben halb totgeschlagen in ihrem Hinterhof findet …

Kriminetz-Rezensionen

Ein neuer Apothecarius für Nürnberg

Der Betteljunge Jona ist auf der Flucht. Im Winter 1409 kommt er nach Nürnberg, aber auch hier ist er nicht willkommen. Mit seinem neuen Freund Caspar kommt er in die Fänge einer düsteren, gewalttätigen Gruppe für die sie Gefälligkeiten tun sollen. Jona flieht und wird auf seiner Flucht halb tot geschlagen. Mit letzter Not kommt er bei Olivera unter, die ihn gesund pflegt. Olivera und Götz versuchen, sich mit den Kindern eine neue Existenz in Nürnberg aufzubauen.

Jona kann Caspar nicht vergessen und plant ständig, ihn zu befreien. Olivera traut ihren Augen nicht, als sie eines Tages meint, ihren bösartigen Mann Laurenz zu sehen. Ihr Geliebter Götz macht sich gleich auf die Suche, kann ihn aber nirgends finden.

Eines Nachts brennt das Haus von Götz und Olivera. In letzter Sekunde können alle das Haus verlassen. Aber Jona und Olivera sind verschwunden. Warum? Und wo sind sie?

Ich war schnell in der Geschichte drin, da ich schon den ersten Teil kannte. Um den Plot von „Die Salbenmacherin und der Bettelknabe“ zu verstehen, muss man allerdings nicht den Vorgängerband „Die Salbenmacherin“ gelesen haben. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und macht die Geschichte schnell vor dem inneren Auge lebendig.

Gleich der Start der Geschichte war interessant, denn die Autorin Silvia Stolzenburg schilderte eine mittelalterliche Abtreibung. Wahnsinn, welches Wissen die Frauen damals schon hatten, allerdings auch harte Methoden. Diese mittelalterlichen, robusten Methoden erfahren die Leser auch bei den Schilderungen der Folter. Glaubten die Menschen damals wirklich, ein unter Folter gegebenes Geständnis wäre wahr?

Bei den Foltermethoden der Stadt Nürnberg im Mittelalter und auch bei den Heilkräutern scheint die Autorin ausführlich recherchiert zu haben, denn ich als Leser konnte mich schnell in die beschwerliche Zeit damals hineinversetzen. Es war total spannend zu lesen, wie viel Wissen und Aberglaube es zur damaligen Zeit gegeben hat. Auch die Charaktere gefielen mir gut. Die Hauptprotagonisten Olivera, Götz, Jona und Laurenz stehen im Vordergrund. Diese konnte ich mir gut vorstellen. Gefallen hat mir, dass Nebenrollen wie die Wachmänner, die Kinder von Götz oder das Personal kurz und bündig erwähnt werden und nicht durch lange Detailbeschreibungen beschrieben werden. So konnte ich mich als Leser auf das Wichtigste konzentrieren.

Den 3. Band mit Olivera möchte ich mir nicht entgehen lassen, denn die Bücher von Silvia Stolzenburg sind spannend, romantisch und gut recherchiert.

Die Salbenmacherin und der Bettelknabe

Schon das Äußere dieses Buches lässt darauf schließen, dass es sich hier um einen historischen Roman handelt. Es zeigt die Salbenmacherin in der Kleidung der damaligem Zeit. Die Farben sind in angenehmen Rot.

Nürnberg im Februar 1409. Es herrscht ein strenger Winter mit großer Kälte. Olivera ist mit ihrem Lebegefährten Götz nach Nürnberg gekommen. Dort will sie sich ein neues Leben aufbauen. Olivera mischt weiterhin ihre verschiedenen Salben und verkauft sie. Götz hofft, bald seine Apotheke eröffnen zu können.

Jona ist ein Betteljunge und ist aus Bamberg nach Nürnberg geflohen. In Nürnberg ist aber Betteln ohne Marke verboten. Er wird erwischt und muss bei dem Erbauen der Stadtmauer helfen. Es ist harte Arbeit und Jungen bekommen nur sehr wenig zu Essen. Da entschließt er sich, von dort zu fliehen und nimmt Casper mit. Die beiden werden auf der Straße von einem Herrn angesprochen. Sie sollen für ihn eine leichte Arbeit verrichten und bekommen dafür Unterkunft und Verpflegung. Aber das Gegenteil ist der Fall. Sie kommen in die Fänge einer Sekte.

Olivera wird von einer reichen Patrizierin um Hilfe gebeten. Sie ahnt nicht, welche Folgen das für sie haben wird. Hier wird - ohne etwas zu beschönigen - das harte Leben in dieser Zeit beschrieben. Krankheit, Hunger, Folterungen und die Lebensweise werden uns nahe gebracht. Auch die verschiedenen Kräuter, aus denen Arzneien zubereitet werden, werden dargestellt. Ein Buch, das uns in sehr interessanter Weise das Mittelalter erleben lässt.

Die Abenteuer der Salbenmacherin gehen weiter...

Ein fesselnder und spannender Roman mit dem historischen Hintergrund des Mittelalters.

Die Salbenmacherin Olivera lebt mit ihrem Götz glücklich zusammen und die beiden warten auf die Ernennung zum Apotheker, um die Zukunft sorgenfreier gestalten zu können. Zur gleichen Zeit flieht der Betteljunge Jona mit seinem Freund Casper aus den Fängen des Bettelmeisters, der ihnen schwerste körperliche Arbeit auferlegt hatte. Auf ihrer Flucht begegnen sie einem Unbekannten, der Ihnen Unterkunft und Verpflegung für leichte Botengänge verspricht. Sie folgen ihm und landen in einer ungewissen Gefangenschaft. Jona gelingt aber die Flucht. Er wird dabei schwer verletzt, kann sich aber zu dem Haus von Olivera und Götz retten, was die Schicksale miteinander verbindet und alle Beteiligten in eine gefährliche Zukunft führt...

Silvia Stolzenburg konnte mich bisher schon mit ihren tollen Kriminalromanen um die Ermittlerin Anna Benz begeistern. Sehr gespannt war ich nun, wie sie einen historischen Roman umsetzen wird und wurde zu keiner Zeit enttäuscht. Ihr lebendiger und bildreicher Schreibstil hat mich schnell ins Mittelalter versetzt und mich an die Geschichte um die Salbenmacherin gefesselt. Der Charakter der Hauptprotagonistin Olivera ist sehr gut beschrieben und sie konnte bei mir direkt Sympathiepunkte gewinnen. Die unterschiedlichen Erzählstränge sind jeweils spannend und temporeich geschrieben und Silvia Stolzenburg gelingt es direkt von Beginn an, einen Spannungsbogen aufzubauen, den sie über das gesamte Buch aufrechterhält. Auch das Leben in der damaligen Zeit wird sehr gut beschrieben und wirkt sehr gut recherchiert. Auch die Vermischung von wahren Begebenheiten und Fiktion durch die Verwendung von realen Personen geben dem Buch eine hohe Authentizität.

Insgesamt handelt es sich bei "Die Salbenmacherin und der Betteljunge" um einen spannenden Ausflug in das Mittelalter, der mich bestens unterhalten hat, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit 5 von 5 Sternen bewerte.