Man wird gleich in die Geschichte hineinkatapultiert. Eileen Matthews vermisst ihren Ehemann und den Vater ihrer vier Kinder. Er war Geschäftsmann und sammelte Spenden für die Baptistengemeinde, in der er sehr aktiv war. Als es an der Haustüre klingelt, ist es statt Alan ein Päckchen, in welchem sich sein herausgerissenes Herz befindet. Alle Spuren führen in ein Hurenhaus. Es kommen erste Zweifel an der Glaubwürdigkeit auf, als bei der Obduktion seiner Leiche diverse Geschlechtskrankheiten festgestellt werden. Doch was wollte der angeblich so brave Familienvater in diesem Etablissement?

Detective Inspector Helen Grace und ihre Kollegin Charlie sind gerade wieder zurück im Dienst und vom letzten Fall noch traumatisiert. Sie und Tony Bridges übernehmen die Ermittlungen. Auffällig, aber für mich eher unrealistisch, ist der Frauenanteil in der Behörde - vor allem in Führungspositionen.

In kurzen Abständen findet man noch mehrere Leichen und man spricht schon von einem Serientäter. In diesem Zusammenhang taucht immer wieder eine Internetseite für einen Escortservice auf. Liegt hier die Lösung?

Die komplexe Handlung löst sich am Ende schlüssig auf, wobei der aufmerksame Leser schon früh einen Hinweis auf den Täter erhält.

Ich kannte den ersten Fall nicht und daher hat es mich anfangs gestört, dass immer wieder auf den alten Fall Bezug genommen wurde. Nach einiger Zeit habe ich dies einfach ignoriert und konnte gut damit leben. Aber für interessierte Leser – es ist besser in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

In dem vorliegenden Fall geht es um Familiengeheimnisse, Machtausübung und Prostitution, alles Komponenten, wie sie in etlichen Thrillern vorkommen. Der Schreibstil ist flüssig und packend zu lesen. Der Spannungsbogen wurde von Anfang bis zum Ende hoch gehalten. Schade fand ich, dass durch die Zahl der agierenden Figuren die Charakterisierung nicht sehr in die Tiefe ging. Einzig auf Helen und Charlie, ihr Verhältnis zueinander, ihre privaten Sorgen und ihr Trauma wurde näher eingegangen. Positiv hingegen war für mich, dass es die endgültige Klarheit wirklich erst auf den letzten Seiten gab und der Epilog die Geschichte positiv abgerundet hat.

Für mich ein Pageturner und den nächsten Band werde ich bestimmt lesen, denn ich bin neugierig, wie sich das Ermittlungsteam weiter entwickelt. Hier hat ein Drehbuchautor ein Buch verfasst und ich könnte mir gut eine Verfilmung der Story vorstellen. Von mir eine Leseempfehlung!