Cover von: Seelenangst
Amazon Preis: 8,11 €
Bücher.de Preis: 9,99 €

Seelenangst

Der zweite Fall für Clara Vidalis. Thriller
Buch
Taschenbuch, 448 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3404168445

ISBN-13: 

9783404168446

Auflage: 

1 (16.08.2013)

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 237.633
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3404168445

Beschreibung von Bücher.de: 

Er wird dich töten. Deinen Leib. Und deine Seele. Denn sein Motiv geht über den Tod hinaus ...

Clara Vidalis, Expertin für Pathopsychologie am LKA Berlin, hat gerade die Folgen ihrer Hetzjagd auf den Serienkiller »Der Namenlose« verkraftet, als die Hauptstadt von einer neuen, noch perfideren Mordserie erschüttert wird. Ein Mann, der sich »Der Drache« nennt, ist von einer grausamen Mission erfüllt: Er tötet Menschen, die nur nach außen hin eine vorbildliche gesellschaftliche Funktion ausüben. Und mit seinem satanistischen Hintergrund, seiner absoluten Besessenheit weist er Clara den Weg nach Rom: zum Chef-Exorzisten des Vatikans -

Kriminetz-Rezensionen

Mein Name ist Legion

Clara Vidalis, Expertin für Pathopsychologie am LKA Berlin wird zu einem Mord gerufen. Der stadtbekannte Franco Gayo wurde in seinem Büro auf grausame Weise mit einem Schwert hingerichtet. Und nicht nur er, sondern auch seine unmittelbar Vertrauten wurden ermordet. Obwohl die Morde unterschiedlich sind, scheinen sie zusammen zu hängen.
Am Tatort wird ein Bibelzitat entdeckt „Mein Name ist Legion. Tausende gibt es von mir.“, dies scheint ein Hinweise auf satanistische Tätigkeit zu sein.
Was haben diese Bibelzitate mit der Wohltätigkeitsarbeit von Gayo zu tun? Auf einem Stick tauchen Dokumente auf, die Gayos weiße Weste stark besudeln. Der Täter scheint es auf Menschen abgesehen zu haben, die nur nach außen eine vorbildliche gesellschaftliche Funktion ausüben. Wer wird das nächste Opfer sein?
Clara Vidalis reist nach Rom um mit dem Chef-Exorzisten des Vatikans zu sprechen.
Der Autor beschreibt detailgenau die Morde. Dabei wird dies nicht blutlüsternd beschrieben, sondern sachlich als Tatsachen dieses Thrillers. Und so sollte ein guter Thriller meiner Meinung nach auch sein: schockierend, aber doch authentisch.
Allerdings wird über viele Passagen detailgetreu andere Morde beschrieben, um sie mit dem Mord an Gayo zu vergleichen. Das hat mich teilweise verwirrt und ich fragte mich das ein oder andere Mal, welcher Mord ist das gerade und warum wird er beschrieben. Diese Mord- bzw. Tätervergleiche zogen sich für mich etwas in die Länge.
Die Erzählperspektive wechselt ohne Vorankündigung (Überschrift mit Ort und Datumsangabe fehlen z. B.), aber nicht mitten im Kapitel. Mal wird aus der Sicht der ermittelnden LKA-Beamtin erzählt, mal aus Sicht des Opfers oder des Geistlichen Tomasso.
Komisch war, dass mir in dem Buch die Namen so vertraut waren: Vidalis – meine Grundschullehrerin hieß Vitalis, Freese, so heißt eine Kollegin von mir und die Namen Winterfeld oder Tomasso klangen auch wie irgendwo schon mal gehört. Das machte die Geschichte irgendwie etwas lebendiger und brachte sie mir näher.
Der Leser erfährt viel über Satanskult, Konditionierung und Exorzismus. Das war unglaublich faszinierend zu lesen wozu Menschen in der Lage sind.
Das Ende des Buches war irgendwie klischeehaft. Es gab für mich keinen AHA-Effekt, der die Spannung noch mal steigerte, sondern eher ein enttäuschtes „war ja klar“.
Ich hatte mir mehr erhofft, von „Seelenangst“.

Düster, dunkel, schaurig, ein echter Etzold!

„Da sagte Johannes zu ihm: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.“ (Bibel; Mk 9, 38-9)

Darauf haben Fans der Protagonistin Clara Vidalis aus dem Thriller ›Final Cut‹ gewartet! Mit ›Seeelenangst‹ legt Veit Etzold nun endlich den zweiten düsteren Thriller rund um die Expertin für Pathopsychologie am LKA Berlin vor. Diesmal bekommt Clara Vidalis es mit einer noch perfideren Mordserie zu tun und einem Mann, der sich ›der Drache‹ nennt.
Dieser hat eine grausame Mission: Menschen, die nur nach außen hin eine vorbildliche gesellschaftliche Funktion ausüben sind sein Ziel. Sie werden von ihm übelst zugerichtet und ermordet.

Eines der Opfer, Franco Goya, der Inhaber einer großen Charity-Institution wird in seinem Büro an den Parkettboden genagelt aufgefunden. Eine Schwertspitze ragt aus seinem Mund. Die Waffe wurde ihm rektal eingeführt.

Für Clara Vidalis beginnt eine atemlose Jagd nach einem Mörder, der längst nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Die Suche führt die Ermittler jenseits der abgründigsten Vorstellungen, in die Welt der Satanisten und in den Vatikan zu den mächtigsten Gegenspielern Satans: Priester, die nach wie vor Exorzismen ausführen...

›Seelenangst‹ ist ein Thriller, wie er düsterer und gruseliger nicht mehr sein kann. Waren in ›Final Cut‹ noch Gefahren der Neuzeit, wie Facebook und Casting Shows das Thema, und ein Verbrechen im Mittelpunkt, das explizit durch unsere Gegenwart enstehen konnte, spielt Veit Etzold in seinem neuen Thriller mit den Urängsten der Menschheit. Denn Teufel und Dämonen wurden schon immer gefürchtet. Sie sind keine Erfindung der westlichen zivilisierten Welt, sondern in in jeder Kultur, ob alt oder neu zu finden, in jedem Teil der Welt, auf allen Kontinenten. Selbst Urvölker wenden Rituale an, um Dämonen zu vertreiben, beziehungsweise milde zu stimmen. Weiters kennt man in jeder Kultur seit Anbeginn der Zeit Fälle von Besessenheit.

Veit Etzold ist ein harter, gruseliger Thriller gelungen, der dem Vorgänger um nichts nachsteht. Zartbesaitete Gemüter seien gewarnt! Etzold lässt nichts aus: Mord, Folter, Kindesmissbrauch, Selbstverstümmelung, Koditionierung und Exorzismus lehren dem Leser das Fürchten.
Genau recherchiert und bestens umgesetzt, wird daraus ein packend und überaus authentisch erzählter Roman, der einen von der ersten bis zur letzten Seite in seinem Bann hält. Atemlos hetzt man, genauso wie die Ermittler, durch das Buch, ohne Aussicht auf Erholung. Stattdessen wird man immer tiefer in den Sumpf des Bösen gezogen, geschickt abgelenkt durch falsche Fährten, bis zum furiosen Finale mit zusätzlichem Gänsehautfaktor, nachdem man dennoch keinen Schlaf finden wird. Dafür sorgt unter anderem auch der zutiefst verstörende Epilog.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert: ›Der Engel und das Schwert‹, ›Die Frau und der Drache‹ und ›Das ewige Feuer‹. Jedem Teil ist ein Zitat vorangestellt, das zum Inhalt des Teils passt. Die kurzen und knackigen Kapitel lesen sich flüssig, dafür sorgt auch Etzolds meisterhafter und ausgefeilter Erzählstil.

Veit Etzold verwendet mehrere Perspektiven und Erzählstränge, eine Innenschau des Täters und eine Rückschau seiner persönlichen Geschichte, die interessant und beklemmend sind. Man erfährt die Hintergründe, die zu den grausamen Taten geführt haben und dringt in die Psyche, in die Gedanken- und Gefühlswelt des Mörders ein. Wie schon in ›Final Cut‹ hat der Autor den Täter perfekt in Szene gesetzt.

Clara Vidalis ist dagegen beinahe eine Lichterscheinung, mit ihrer sympathischen Art und verletzlichen Seele. Eine Identifikationsfigur der besonderen Art, die man nicht mehr missen möchte und von der man hoffentlich bald wieder lesen wird.

Fazit: Spannende Lektüre für Leser/innen, die gerne Hard Case Krimis, (Psycho)Thriller und Horrorgeschichten lesen. Fans von Cody Mcfadyen und Mo Hayder werden Veit Etzold lieben. Er ist der Beweis, dass auch deutsche Autoren gute Thriller schreiben. Sichern Sie sich ein Exemplar. Es beschwert Ihnen mit Sicherheit einen unterhaltsamen und gruseligen Abend. Die Geschichte hallt noch lange nach und sorgt für Diskussionsstoff.

Vielen Dank an das Kriminetz für diese spannende Lektüre!!