Cover von: Tiefe Schuld
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Tiefe Schuld

Der zweite Fall für Hauptkommissarin Toni Stieglitz. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 352 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3548288634

ISBN-13: 

9783548288635

Erscheinungsdatum: 

16.06.2017

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 902.715
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3548288634

Beschreibung von Bücher.de: 

Im Wald wird eine halb entkleidete Frauenleiche gefunden, deren Verletzungen auf jahrelange Misshandlungen hindeuten. Kommissarin Toni Stieglitz nimmt sich des Falles an ? mit bitterem Beigeschmack: Ihr eigener Exfreund war gewalttätig, böse Erinnerungen werden wach. Der Ehemann der Toten wird sofort ins Visier genommen. Doch verdächtigt Toni den Partner des Opfers bloß aufgrund ihrer eigenen Vergangenheit, und ist der Fall in Wahrheit viel komplizierter? Rechtsmediziner Dr. Mulder könnte Klarheit für Toni schaffen, sowohl beruflich als auch privat ?

Kriminetz-Rezensionen

ein absolut schlüssiger Krimi ohne lose Enden

Das Buch "Tiefe Schuld" ist mit einem auffälligen Cover versehen, das dazu auffordert, sich den Klappentext durchzulesen.

Es ist in einem flüssigen Stil geschrieben, der sich leicht lesen lässt und man taucht in die Figur der Toni Stieglitz ein und "lebt" diesen Krimi, all ihre aufgestaute Wut, ihre Ängste und Freuden mit.

Eine Frau wurde im Wald erschlagen. Aufgrund vielfacher früherer Verletzungen der Toten sucht Kriminalhauptkommissarin Toni Stieglitz den Täter innerhalb der Familie, und hier nimmt sie sich den Witwer Martin Krämer vor. Jedoch, dieser hat ein Alibi.

Toni, die in ihrer Vergangenheit selbst einen gewalttätigen Freund hatte, den sie viel zu spät angezeigt hat, ist sich ihrer Sache aber ziemlich sicher, zumal Herr Krämer auch schon einmal seinen Sohn misshandelt haben soll, wenn auch dieses Verfahren eingestellt wurde.

Während natürlich auch in andere Richtungen ermittelt wird, stellt Toni fest, dass die Tote die zweite Frau und nicht die Mutter von Martins Sohn ist. Mit Hilfe des Rechtsmediziners Doc Mulder und einer Kollegin aus einer anderen Abteilung der Kripo wagt Toni Schritte, auf andere Art der Lösung des Falles näherzukommen. Dabei erfahren sie, dass die tote Julia Jäger nicht nur einfach eine Frau war, die erschlagen wurde.

Ich kann mir diesen Roman sehr gut verfilmt vorstellen, z.B. mit der Kommissarin "Jenny Berlin (Aglaia Szyszkowitz)" anstelle der Toni Stieglitz.

Fesselnder Krimi

Geocaching: Was im heimischen Kinderzimmer noch total aufregend und spannend klang, ist nach wiederholtem umherirren im Wald, auf der Suche nach dem versteckten Schatz, für Fabian und Cem ziemlich nervtötend. Da sie beide aber unbedingt ein Erfolgserlebnis brauchen, trennen sie sich und jeder sucht auf seine Weise. Bis Cem einen markerschütternden Schrei von Fabian hört, panisch vor Angst macht er sich auf die Suche nach seinem Freund.

Unterdessen sitzt Kommissarin Toni Stieglitz bei ihren Eltern zum verkrampften Anstandsbesuch mit Kaffeekränzchen, als der von ihr sehnlichst herbeigewünschte Anruf aus dem Dezernat tatsächlich eintrifft. In einem Waldstück im Westen von München, in der Aubinger Lohe, wurde von zwei Jungs, die geocachen waren, die Leiche einer Frau gefunden. Toni muss mit Entsetzen feststellen, dass die Frau, anhand ihrer multiplen Blutergüsse und Brandnarben, Opfer schwerster Misshandlungen wurde. Eine Parallele zu ihrer Vergangenheit wird ihr schmerzlich bewusst. Hätte sie auch so enden können, wenn sie bei ihrem gewalttätigen Freund Mike geblieben wäre? Sehr zum Unmut ihres Vorgesetzten schießt sich Toni deshalb auch sofort auf den Ehemann der Toten ein. Doch sind die Dinge wirklich so, wie sie scheinen?

Ich war sehr überzeugt vom Debüt der Autorin und auch der Nachfolger konnte mich vollkommen überzeugen. Auf der einen Seite finde ich es immer sehr reizvoll, wenn eine Fachfrau (Fachmann) sich dem Schreiben widmet, weil ich dann das Gefühl bekomme, mehr Wahrheit als Fiktion zu lesen. Der Einstieg in diesen Fall ist ebenso spannend und fesselnd geschrieben. Allein wie die Jungs in dem doch etwas düster wirkendem Wald umherirren, verursacht schon eine ganz schöne Gänsehaut.

Die Spannungsbögen sind ebenfalls gut gesetzt und der Leser wird immer wieder herausgefordert, weil die Autorin geschickte Wendungen einsetzt. Sehr gut ausgeleuchtet finde ich die verschiedensten Arten von körperlicher und seelischer Misshandlungen und dass man diese nicht auf den ersten Blick erkennt.

Das Dezernatsleben insbesondere das Interagieren mit den Kollegen stellt Manuela Obermeier für mich sehr authentisch dar. Die Kollegen arbeiten allesamt viel und lange, aber nicht ununterbrochen. Ein Aspekt, der mir in einigen Krimis immer negativ auffällt und unrealistisch ist, wenn man das Gefühl bekommt, der Protagonist arbeitet 48 Stunden pro Tag.

Auf der anderen Seite bin ich bei Krimiserien in der Regel immer am Privatleben der Protagonisten interessiert. Die Figur der Toni, die Strebsame, Erfolgreiche, charakterlich nicht ganz Umgängliche ist etwas Besonderes. Die Szene, in der sie ihren Eltern an den Kopf schleudert, dass ihr Mann sie misshandelt, empfinde ich als Leserin auch ein wenig als Befreiungsschlag, weil die Dinge endlich auf den Tisch sind und nicht ewig versteckt werden (und sich vielleicht auf folgende Bücher noch ewig hinziehen). Das gefällt mir auch am Schreibstil der Autorin: klar, flüssig ohne Schnörkel und trotzdem (oder gerade deshalb) spannend.

Ein Manko gibt es jedoch bei diesem Buch. Ich war, als ich es das erste Mal in der Hand hielt, irritiert, dass dieses Buch 399 Seiten haben soll, von der Dicke hätte ich es um 100 Seiten weniger geschätzt. Die Seiten sind wirklich extrem dünn, das Umblättern muss demzufolge sehr vorsichtig passieren damit keine Seite eventuell zu Schaden kommt. Das steht für mich in keinem Verhältnis zu dem Preis. Da wünsche ich mir vom Ullstein Verlag ein Umdenken in Sachen Kosteneffizienz.

Tonis Stieglitz Erinnerungen und Ängste

"Gewalt braucht kein Motiv, hat aber immer ein Ergebnis: Die Ausübung von Macht." (Nadine Pomes)

Zwei Jugendliche finden beim Geocachen im Wald die halbentkleidete Leiche von Julia Krämer. Auffällig an ihr sind die vielen Hämatome und Verletzungen, die auf längere Misshandlungen oder häusliche Gewalt hinweisen. Für Kriminalhauptkommissarin Toni Stieglitz, die selbst jahrelang diese Martyrium mit dem ehemaligen Freund mitgemacht hat, scheint alles klar, der Täter kann nur der Ehemann sein. Außerdem kommt noch dazu, dass er vor ein paar Jahren eine Anzeige wegen häuslicher Gewalt hatte. Doch so einfach ist es nicht, denn Martin Krämer hat ein Alibi für die Tatzeit, trotzdem lässt Toni der Verdacht gegen Krämer nicht los. Erneut entflammen auch bei ihr wieder alte Erinnerungen, die sie schon glaubte, bezwungen zu haben. Daran ändert sich auch nichts, als Rechtsmediziner Tom Mulder wieder in ihr Leben tritt, denn jetzt plagen sie Ängste, dass Mike von dieser Beziehung erfuhr und sie unterbinden würde. Doch Tom bringt Toni auch auf eine Spur, die den Fall in ein ganz neues Licht rückt.

Meine Meinung:
Nachdem mir der erste Krimi von Manuela Obermeier schon so gut gefallen hat, war es für mich klar, auch den nächsten zu lesen. Aus den Federn einer Polizeihauptkommissarin weiß sie sehr genau, wovon sie schreibt und das merkt man in vielen Szenen des Buches. Das eindrucksvolle rote Cover ist auffällig und sticht einem sofort ins Auge. Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig und ich war sofort wieder angetan von der KHK Toni Stieglitz. Ich mochte es von Anfang an, dass sie nicht so langweilig glatt war, sondern gerade ihre Erlebnisse in der Vergangenheit und wie sie in ihrer neu gewonnene Zukunft damit umgeht, haben mich fasziniert. Natürlich sollte man als Leser wissen, dass in diesem Krimi das Privatleben von Toni eine große Rolle einnimmt. Aber gerade dies, zusammen mit einem brisanten Fall, hat das Buch so interessant gemacht. Dazu benötigt es dann auch nicht mehrere Fälle und blutige Details, nein allein gute Ermittlungen und ein eigenes, spannendes Privatleben machen diesen Krimi sehr interessant. Ich mag diese toughe, eigenwillige, harte Ermittlerin, die auch ihre weiche Seite zeigen kann und in ihrem Leben und Beruf ihren Mann stehen muss. Denn genau das ist es doch, was auch oft in unser heutigen Realität der Fall ist. So freue mich auch schon auf weitere Folgen von Toni Stieglitz und vergebe 5 von 5 Sternen.

Ein spannender 2. Fall für Toni Stieglietz

Beim Geocaching finden zwei Jugendliche im Wald eine Frauenleiche. Ihr Körper ist mit Narben übersät und das spricht eindeutig für jahrelange Misshandlungen. Durch diese Tatsache fühlt sich Kommissarin Toni Stieglitz persönlich betroffen und sie nimmt den Ehemann von Julia Krämer ganz besonders intensiv ins Visier. Er ist in 2. Ehe mit Julia verheiratet. Sohn Sebastian aus seiner ersten Ehe lebt bei ihm, da die leibliche Mutter labil ist und viel Zeit im Krankenhaus verbringen musste. Derzeit werden die beiden Krämers von einer Nachbarin sehr intensiv bemuttert, vielleicht zu liebevoll für reine Nachbarschaft. Das Opfer Julia scheint viele Facetten gehabt zu haben und als Leser weiß man nicht, was hier Wahrheit oder Lüge ist, wer gut oder wer böse ist und was das eigentliche Mordmotiv gewesen sein könnte.

Die Trennung vom gewalttätigen Polizisten Mike hat Toni für sich noch nicht abgeschlossen bzw. kann sie auch nicht abschließen, denn er verfolgt sie bzw. lässt sie von anderen Personen beobachten. Ihre Polizeikollegen empfinden ihre Anzeige gegen Mike als Verrat und lassen sie das auch immer wieder spüren. Trotz der angespannten privaten Situation verliebt sich Toni endgültig in den verständnisvollen, smarten Rechtsmediziner Dr. Tom Mulder.

Die Auflösung des Falles war keine wirkliche Überraschung.

Den ersten Band „Verletzung“ hatte ich schon begeistert gelesen und war auf die Fortführung der Person Toni gespannt. Ihr Privatleben nimmt in diesem Krimi einen sehr großen Teil ein, der Fall und die Kollegen stehen dahinter zurück. Einerseits will ich Toni und ihr Verhalten verstehen, andererseits nervt sie mich mit ihrer Eigenmächtigkeit und ihren Alleingängen. Ich bin gespannt, wie die Autorin die Figur weiter entwickelt.

Das Cover finde ich gut getroffen. Die Auffindesituation der Leiche im Wald kann man gut nachvollziehen. Der Schreibstil ist flüssig und spannend zu lesen. Und wie im ersten Band merkt man, dass die Autorin das Metier Polizeiarbeit bestens kennt und deshalb sind ihre Schilderungen sehr lebensnah, lebendig und authentisch.

Ich bin bei einem weiteren Band auf alle Fälle dabei!

Ein sehr persönlicher Fall

Mit dem Fund haben zwei junge Geocacher wahrlich nicht gerechnet. Sie finden die Leiche einer jungen Frau, die eine Menge Verletzungen hat, die darauf hindeuten, dass sie viele Jahre lang gequält wurde. Zu den Ermittlern in diesem Fall gehört auch Kriminalhauptkommissarin Antonia Stieglitz. Sie ist besonders betroffen, denn auch sie wurde von ihrem Ex-Freund lange so behandelt, bis sie sich aus der Beziehung lösen konnte. Daher steht für Antonia sofort fest, dass nur der Mann der Toten der Täter sein kann. Aber ist Tonis Vorverurteilung wirklich gerechtfertigt?

Es gab bereits einen Vorgängerband mit der Kriminalhauptkommissarin Antonia „Toni“ Stieglitz und ich denke, dass man diesen besser vorher liest, um die Persönlichkeit von Toni besser zu verstehen.

Toni nimmt diesen Fall persönlich, denn sie kennt solche Verletzung aus eigener Erfahrung. Daher hängt sie sich voll rein und unternimmt gerne auch Alleingänge. Aber nur objektive und korrekte Ermittlungsarbeit kann sie in dem Fall weiterbringen, da ist es gut, dass sie ein Team um sich hat.

Ich mag die sympathische Kommissarin und kann mit ihr fühlen, denn ihr Ex lässt ihr immer noch keine Ruhe. Da ist es schwierig, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und vielleicht auch eine Zukunft zu haben, die sich positiv zeigt. Toni bricht jedenfalls nichts übers Knie.

Die Geschichte ist von Anfang an sehr spannend und der Spannungsbogen wird auch bis zum Schluss gehalten. Allerdings nimmt das Privatleben der Kommissarin und ihres neuen Freundes recht viel Raum ein.

Ein spannender und auch emotionaler Krimi.