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Bücher.de Preis: 20,00 €

Der Tote im fremden Mantel

Der dritte Fall für Pieter Posthumus
Buch
Gebundene Ausgabe, 288 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3455406262

ISBN-13: 

9783455406269

Erscheinungsdatum: 

17.02.2017

Preis: 

20,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.233.076
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3455406262

Beschreibung von Bücher.de: 

Pieter Posthumus liebt Amsterdam und will an keinem anderen Ort der Welt leben - und das, obwohl die große Wirtschaftskonferenz mit ihren Horden von Delegierten und zahlreichen Gegendemonstrationen gerade nichts als Unruhe verbreitet. Immerhin geht im »Büro der einsamen Toten« alles seinen gewohnten Gang. Bis zu dem Tag, an dem Posthumus den Tod eines Junkies untersucht, der einen viel zu vornehmen Kamelhaarmantel trägt ...

Bald gibt es noch einen Toten: einen Teilnehmer der Konferenz - und anscheinend hängen die beiden Todesfälle miteinander zusammen. Haben die Taten einen ideologischen Hintergrund? Oder gibt es doch ein persönliches Motiv? Die Ermittlungen führen Posthumus zurück in seine eigene Vergangenheit als Student mit radikalen politischen Überzeugungen. Tiefer und tiefer gerät er hinein in ein Netz aus politischen Intrigen und dunklen Familiengeheimnissen.

Kriminetz-Rezensionen

Pieter Posthumus und die einsamen Toten

Pieter Posthumus vom städtischen Amsterdamer „Büro der einsamen Toten“ nimmt seine Aufgabe sehr ernst. Ob Obdachlose, Junkies oder vereinsamte Alte, er versucht, Angehörige zu finden, den Nachlass zu regeln und vor allem den Toten eine würdevolle Bestattung zu geben. Schon öfters ist er bei seinen „Klienten“ auf Ungereimtheiten gestoßen und das lässt ihn dann nicht ruhen, bis er das Geheimnis gelüftet hat.

So auch bei Frans Kemp. Er hat sich eine Überdosis verpasst, doch woher hatte er das ganze Geld? Dazu einen edlen Kaschmirmantel von Armani, in dessen Seitentasche noch eine Visitenkarte steckt, wenigstens sind damit die Beerdigungskosten gedeckt, denkt PP, doch schon bald interessiert sich die Polizei für den Mantel. Es findet eine große internationale Umwelttagung statt, begleitet von Demos und Ausschreitungen diverser Gruppierungen. Ein Tagungsteilnehmer wird halb tot unter einer Brücke gefunden, ihm gehörte der Mantel. Haben die beiden etwas miteinander zu tun?

Das Amsterdamer Viertel De Wallen, nicht ganz bürgerlich, aber auch noch nicht zum Rotlichtbezirk gehörend, ist der Lebensumkreis von Pieter. Dort in der Nähe hat er seine Wohnung und sein Stammlokal, der Dolle Hond, der seiner Freundin Anna gehört. Dort steckt er seine Fühler aus und hat bald Indizien, die ihn auch zurück in seine Vergangenheit als Aktivist und Hausbesetzer führen.

Die Amsterdam-Krimis vom Autorenduo Britta Bolt sind ruhig und abgeklärt. Auch dieses Buch kommt ganz ohne Action und reißerische Szenen aus, ihre Spannung beziehen aus einer genauen Kenntnis der menschlichen Natur und ihrer Abgründe. Dazu kommt die Atmosphäre der Stadt, die so lebendig beschrieben ist, dass ich als Leser mich wie selbstverständlich durch die Straßen und Grachten bewege. Pieter ist ein Ermittler eher wider Willen, ihn treibt sein Gerechtigkeitssinn an und damit wird er zu einer sympathischen, toll charakterisierten Hauptfigur. Alle Protagonisten des Buches – manche kennt man schon aus den Vorgängerbüchern – sind so lebensnah gezeichnet. Die Handlung ist realistisch und politisch aktuell, Umweltschutz in den Händen von Konzernen oder großen Lobbyverbänden ist eine zweischneidige Sache, der Kampf dagegen kann, wie engagiert auch immer, leicht ins Gegenteil verkehren.

Das Finale ist überraschend temporeich und ich habe den neuen Fall von Pieter Posthumus wieder sehr gern gelesen, wobei allerdings keine Kenntnis der Vorgängerbände nötig ist, um sich schnell im Kosmos des Ermittlers zurechtzufinden.