Cover von: Trügerische Nähe
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Trügerische Nähe

Kriminalroman
Buch
Broschiert, 352 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3570585506

ISBN-13: 

9783570585504

Erscheinungsdatum: 

14.09.2015

Preis: 

14,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.488.715
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3570585506

Beschreibung von Bücher.de: 

In einem Dorf vor den Toren Berlins erfüllen sich zwei Paare Mitte vierzig ihren Traum: Sie ziehen auf einen stilvoll renovierten Hof und freuen sich auf ein beschauliches, naturnahes Landleben. Die beiden Männer kennen sich aus Studienzeiten, auch ihre Partnerinnen Marlis und Nora verstehen sich gut. Als ganz unerwartet Livia, Marlis' attraktive Tochter aus erster Ehe, auftaucht, setzt sie eine gefährliche Dynamik in Gang. Die junge Frau wirkt verzweifelt, scheint in etwas verstrickt, über das sie nicht sprechen möchte. Alle sorgen sich um sie. Doch Livia verfolgt ihre ganz eigenen abgründigen Interessen und spielt die Bewohner gnadenlos gegeneinander aus. In kürzester Zeit verwandelt sich der idyllische Hof in einen beklemmenden Ort: Eifersucht, Neid und Verdächtigungen vergiften alle Beziehungen und enden in erbitterter Feindschaft. Dann wird auf einer Waldlichtung eine Leiche gefunden. Und allen ist klar, dass der Täter nur einer von ihnen sein kann ...

Kriminetz-Rezensionen

Zu viel Nähe kann tödlich sein

Susanne Kliem ist keine unbekannte Autorin. Sie hat bereits zahlreiche Kurzgeschichten und zwei Romane veröffentlicht. Nach dem ersten Thriller „Die Beschützerin“ der bei Carls Book erschienen ist, gibt es ab heute einen neuen Krimi aus der Feder der Autorin, der ebenfalls wieder bei Carl's Book erschienen ist.

Die Aufmachung des Buches ist wie beim letzten grandios. Eine hochwertige Klappen-Broschur aus griffigem Papier erwartete den Leser. Das Cover düster und gruselig in dunklen Farben gehalten. Man sieht einen Teil eines Holzhauses, das nahe am See steht. Sehr gelungen, besonders wenn man das Buch bereits gelesen hat. Hier ist wirklich ein Cover geglückt, das dem Roman gerecht wird.

Schon der Prolog entführt uns an einen gruseligen Ort mitten im Wald. Hier ist etwas geschehen, es wird nur angedeutet, man fühlt die Tragödie, hat aber keine Ahnung, warum man in den Wald geführt wird. Bis zum letzten Absatz ...

Im Mittelpunkt stehen zwei befreundete Ehepaare aus Berlin, die sich ihren vermeintlichen Traum erfüllen und einen alten Hof am Land erwerben und gemeinsam renovieren. Die Männer kennen sich seit dem Studium, zu viert hat man sich bereits oft und ausgiebig getroffen. Alle vier verstehen sich gut. Nach dem Einzug im beschaulichen Dorf bleibt jedoch nichts mehr wie es war. Livia, Marlis Tochter aus erster Ehe, taucht unerwartet am Hof auf und bringt die Idylle gefährlich ins Wanken. Alte Wunden brechen auf, Neid, Eifersucht und vergangenes Unrecht wird wieder Thema. Und bald wird klar, dass der Hof nur eine Flucht vor der Realität darstellt, die bei beiden Paaren alles andere als noch intakt ist. Die Situation eskaliert. Und einer spielt schon die ganze Zeit falsch. Ist es Livia?

Mit „Trügerischer Nähe“ hat sich Susanne Kliem selbst übertroffen. Der vorliegende Roman ist ein abgründiges Psychodrama, das an Spannung kaum zu überbieten ist. Die Autorin zeigt auf, dass ein packender Roman auch mit wenig Personen und Schauplätzen, kaum Blut und Grausamkeiten unter die Haut gehen kann. Wie Yasmin Rezas „Der Gott des Gemetzels“ sind es die Figuren und deren Beziehungen zueinander, die den Leser fesseln. Und beinahe ganz ohne Leiche auskommt (Die wird erst im letzten Zehntel des Buches gefunden).

Das Buch ist in zwei Teile und vier Erzählperspektiven gegliedert. Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von Nora, Livia, Johannes und Boris. Alexander und Marlis werden nur durch die Augen der anderen greifbar. Der Aufbau ist sehr gelungen, die Geschichte entwickelt von Anfang an einen unbeschreiblichen Sog, der den Leser wie ein Strudel in den Abgrund zieht.

Der neue Roman ist noch packender, noch eindrücklicher und abgründiger als „Die Beschützerin“. Ein Geflecht aus Lügen, Eifersucht und Verrat wird nach und nach freigelegt und scharf seziert. Die persönlichen Verstrickungen sind authentisch und bildhaft beschrieben: Der Kampf der Ehepaare, um ihre Partnerschaft. Die Lolita, die versucht beide Männer zu verführen und zu brechen. Die Ehemänner, die ihr eigenes Spiel nicht mehr im Griff haben. Das alles führt den Leser auf eine gnadenlose Achterbahn der Gefühle mit einem fulminanten und unvorhersehbaren Show-Down.

Fazit: „Trügerische Nähe“ ist ein psychologischer Spannungsroman der Extraklasse, der zu hundert Prozent überzeugt, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Mit diesem furiosen Psychodrama ist Susanne Kliem wirklich in der Autorenmeisterklasse angelangt.

Ein absolutes Highlight am Krimi-Himmel!

Der Albtraum auf dem Lande

Zwei Paare wollen zukünftig von der Stadt raus aufs Land. Dafür haben sie einen Bauernhof liebevoll restauriert und genießen gerade ihre erste, harmonische Zeit. Als unerwartet die Tochter von Marlis zu Besuch kommt, fängt es unter der Oberfläche leicht zu brodeln an, dem Leser stellen sich langsam die Haare auf und man hat das Gefühl, daß es auf einen dramatischen Höhepunkt zusteuert.

Zuerst zu den einzelnen Figuren, von denen jeder immer wieder ein eigenes Kapitel für seinen Teil der Geschichte bekommt.

Da wäre zunächst das Ehepaar Nora und Alex, die sich gerade in einer Neuausrichtung ihrer Ehe befinden. Nora hatte einen Burnout wegen ihrer Galerie und hofft jetzt, sich auf dem Land ihrem Hobby, der Fotografie, widmen zu können. Alex ist Architekt und arbeitet nach wie vor in der Stadt, hatte in der Vergangenheit mehrere Affären, gelobte allerdings Besserung. Dann wäre da noch der pubertierende Sohn Lukas.

Das andere Paar besteht aus Johannes, der Alex zu diesem Projekt überredet hat. Auch er ist noch in der Stadt beruflich engagiert. Marlis hat den Part der Verschönerung und Dekoration des Hauses übernommen, analog diverser Landhauszeitschriften. Um alles perfekt zu machen, hat sie sich ein Pferd gekauft. Sexuell ist Johannes schon seit längerem nicht mehr an Marlis interessiert. Marlis’ Tochter Livia ist gerade aus der Schauspielschule geflogen, da sie zwar hübsch anzusehen ist, ihr aber jegliches Talent zur Schauspielerei fehlt. Diese Niederlage gesteht sie nicht ein, sondern behauptet, dass sie ein paar Tage Auszeit genommen hat.

Und genau mit ihr und ihrem unterschwellig vorhandenen Schauspieltalent beginnt die Dramatik der Story. Livia flirtet was das Zeug hält und versucht allen Männern den Kopf zu verdrehen. So kommt Unruhe in das Landleben, was bisher um des lieben Friedens willen unter den Teppich gekehrt wurde, bricht auf und die anfängliche Harmonie ist dahin. In allen Passagen merkt man, dass Livia das Geschehen vorwärts treibt und von ihr alles Böse ausgeht. Doch der dramatische Höhepunkt sieht ganz anders aus, doch das soll jeder selbst lesen.

Wie in ihrem ersten Buch hat mich die Autorin wieder voll überzeugt. Die Spannung und Dramatik war förmlich greifbar, nur keiner ahnte, wohin alles hinausläuft. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, die Figuren wurden sehr gut beschrieben und am Ende wurde alles schlüssig aufgeklärt.

Von mir eine klare Leseempfehlung!