Cover von: Verrat am Kaiser-Wilhelm-Kanal
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Verrat am Kaiser-Wilhelm-Kanal

Der dritte Fall für Kriminalinspektor Hauke Sötje. Historischer Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 288 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3740802960

ISBN-13: 

9783740802967

Erscheinungsdatum: 

15.03.2018

Preis: 

11,90 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 254.095
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3740802960

Beschreibung von Bücher.de: 

Das historische Kiel im Zentrum der Weltpolitik.

Kiel, 1896: Während die geheimen deutsch-russischen Bündnisverhandlungen zwischen Kaiser und Zar in vollem Gange sind, gerät Kommissar Hauke Sötje zwischen die Fronten der Geheimdienste. Er soll einen Verräter beschützen und erkennt zu spät, dass er in eine Falle geraten ist. Erst der mysteriöse Tod eines Dienstmädchens, das im Kaiser-Wilhelm-Kanal treibt, bringt Hauke der Wahrheit näher - einer Wahrheit, für die er bereit ist, sein Leben aufs Spiel zu setzen.

Kriminetz-Rezensionen

Der Verrat lauert im Verborgenen

"Wenn irgendwo zwischen zwei Mächten ein noch so harmlos aussehender Pakt geschlossen wird, muss man sich sofort fragen, wer hier umgebracht werden soll." (Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck)

Kiel 1896: An der Schleuse Holtenau wird im Kanal die Leiche einer jungen Frau gefunden. Auffällig ist das Fehlen eines Stück Stoffs an ihrem Rock und eine Duchee Spitze, die genau vier Ellen misst und um ihren Arm gewickelt war. Denn nach den Händen zu urteilen, war diese Frau lediglich ein Dienstmädchen gewesen. Woher also hatte sie diese teure Spitze? Hauke Sötje lässt sie obduzieren. Auch wenn alles nach einem Selbstmord aussieht, glaubt er, dass sie ermordet wurde. Doch Hauke wird sich um diesen Fall nicht weiter kümmern können, da ein alter Bekannter ihm einen Auftrag erteilt. Deshalb überträgt er ihn seinem Kollegen Bloch, damit dieser sich weiter umhört. Ausgerechnet Graf von Lahn bittet ihn um einen Gefallen, der Mann, welcher Max Sülau, den Mörder seiner Männer vom Schiff "Revange", damals laufen ließ. Jenen Mann soll Hauke nun beschützen, wenn eine russische Delegation mit Fürst Gregorijn demnächst im Schloss eintrifft. Haukes vergangene Geister kommen wieder in ihm hoch und so weiß er nicht, ob er diesen Auftrag wirklich ausführen soll. Doch damit er endlich mit dieser Vergangenheit abschließen und seine Verlobte Sophie ehelichen kann, geht er den Pakt mit dem Teufel ein. Auf der Suche nach der Wahrheit begibt sich nicht nur Hauke in Gefahr, auch für Sophie und seinen Kollegen Bloch wird es gefährlich.

Meine Meinung:
Anja Marschall hat sich mit diesem dritten Kriminalfall von Hauke Sötje wieder einmal selbst übertroffen. Mit viel Recherchearbeit hat die Autorin mich wieder einmal mitgenommen in die Historie Kiels. Schon allein durch ihren Schreibstil hat mich die Geschichte wieder in den Bann gezogen. Mit viel Liebe zum Detail verbindet sie Historie und Kriminalfall, so dass man als Leser gefesselt von Kapitel zu Kapitel blättert und nicht mehr aufhören kann. Da sind dann Details wie die alten Maße, Duchee Spitze, ein altes Telefon, aber auch das Benehmen der Frauen zu dieser Zeit hat sie wundervoll aufgegriffen. Wie schon beim Vorgängerband hatte ich auch diesmal das Gefühl, ich werde in diese Zeit katapultiert, das schaffen nur wenige Autoren. Die Charaktere waren alle absolut stimmig und nachvollziehbar, wobei mich Hauke Sötje und Sophie wieder am meisten begeistert haben. Da ich weiß, dass die Autorin sehr genau in ihren Recherchen ist, kann ich mir erst jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe, vorstellen, wie viel Arbeit das war. Allein schon die einzelnen Zeitungsausschnitte, die jedes der 47 Kapitel zieren, muss viel Arbeit gewesen sein. Wieder einmal umrahmt dieses Buch dazu noch ein gelungenes Cover, das einen mit in die damalige Zeit nimmt und das außerdem sehr gut zum Inhalt passt. Chapeau, wieder einmal kann ich die Autorin nur beglückwünschen zu so einem grandiosen Buch, das Leser aus Historik und Krimi gleichermaßen begeistern wird. Für mich ist es jetzt schon mein Bestseller des Jahres in Sachen Historie und daher gebe ich 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an jeden.

Ich bin begeistert!

1896: Im Kaiser-Wilhelm-Kanal wird eine Tote gefunden. Hauke Sötje, der zufällig bei der Bergung zugegen war, glaubt nicht an Selbstmord, für ihn deutet vieles auf eine Gewalttat hin. Doch zunächst muss die Identität der Frau geklärt werden, bei der es sich wahrscheinlich um ein Dienstmädchen handelt, die aber etwas sehr Wertvolles bei sich trägt. Während Hauke versucht den Fall zu lösen, wird er mit seiner Vergangenheit konfrontiert und erhält die Chance, endlich zu erfahren, warum sein Schiff untergehen musste.

Es gibt Romane, da ist man vom Fleck weg begeistert. Mir ging es so bei diesem. Schon den Prolog fand ich sehr gelungen, im Weiteren konnte ich den Roman kaum aus der Hand legen: Er ist interessant, gut recherchiert, spannend, mit Humor und viel Lokal- und Zeitkolorit, und wartet zudem mit überzeugenden Charakteren auf.

Besonders Hauke gefällt mir gut, der ehemalige Kapitän, der durch den Untergang seines Schiffes ein Trauma erlitten hat und sich nicht mehr an die Umstände, die dazu führten, erinnern kann. Mittlerweile Kommissar bei der erst vor kurzem gegründeten Kriminalpolizei, ist er bestrebt, zu nachweisbaren Erkenntnissen zu kommen, weswegen er auch in seiner Freizeit experimentiert, z.B. mit der neuartigen Fingerabdrucktechnik. Hauke ist mir direkt sympathisch gewesen.

Haukes Verlobte Sophie gefällt mir ebenfalls sehr gut. Sie lässt sich nicht so schnell unterkriegen und geht ihren Weg. Natürlich hat dieser innerhalb der damaligen Gesellschaft seine Grenzen, sie versucht aber ihr Bestes und hat sicher mit Hauke einen guten Partner dafür. Auch andere Charaktere sind der Autorin gut gelungen, Haukes Vorgesetzter, seine Zimmerwirtin, Regierungsbeamte, Adel usw., sie wirken nicht nur authentisch, sondern man kann sie sich auch bildlich vorstellen.

Die Autorin erzählt insgesamt sehr bildhaft, man merkt auch, wie gut sie recherchiert hat. Ich hatte ständig das Gefühl, mit Hauke durch Kiel zu laufen und mit ihm verschiedene Örtlichkeiten zu besuchen. Ein besonderes Bonbon sind die kapiteleinleitenden Originalzitate von 1896 aus verschiedenen Zeitungen, die manchmal überraschend gut zum Inhalt des einzelnen Kapitels passen. Außerdem erfährt der Leser auf diese Weise einiges Interessante aus diesem Jahr. Der Fall/die Fälle haben mir gut gefallen und sind logisch und passend gelöst, passen zudem ebenfalls gut in die Zeit.

Wie es sich für historische Romane gehört, gibt es auch hier Zusatzinhalte: Karten des Kaiser-Wilhelm-Kanals und im Anhang sehr lesenswerte Anmerkungen der Autorin. Insgesamt erhält man mit diesem Roman ein gelungenes Rundum-Paket. „Verrat am Kaiser-Wilhelm-Kanal“ ist zwar bereits der dritte Band um Hauke Sötje, man kann ihn aber gut lesen, ohne die Vorgängerbände zu kennen. Ich kenne sie bislang auch nicht, werde sie aber auf jeden Fall noch lesen. Ein vierter Band ist glücklicherweise schon in der Planung, sodass man auf viele weitere hoffen kann.

„Endlich mal wieder ein gelungener Krimi“, habe ich mir nach der Lektüre gedacht, noch dazu ein historischer, die ich besonders gerne mag. Hier stimmt einfach alles, gute Recherche, Lokal- und Zeitkolorit, gelungene Charaktere und interessante Fälle. Ich vergebe sehr gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für alle, die historische (Kriminal)romane mögen.

Spannung und Intrigen aus dem historischen Kiel

*Inhalt*
Kiel 1896: Ein junges Mädchen wird tot aus dem Kaiser-Wilhelm-Kanal geborgen. Kleinschmidt, der Chef von Kommissar Hauke Sötje, will den Fall so schnell wie möglich abschließen und drängt auf Selbstmord. Doch Hauke glaubt nicht daran, zu viele Hinweise sprechen dagegen, dass das Mädchen von einer Brücke gesprungen ist. Mit Hilfe vom Schreiber Levi Bloch stellt er erste Ermittlungen an. Zur gleichen Zeit muss Hauke sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen und gerät dabei zwischen die Fronten zweier Geheimdienste.

*Meine Meinung*
Mit "Verrat am Kaiser-Wilhelm-Kanal" nimmt uns die Autorin Anja Marschall zum dritten Mal mit in die Vergangenheit. Ein spannender Fall wird mit gut recherchierte Fakten und einem sympathischen Hauptprotagonisten zusammengetan, und schon ist der Leser in der Geschichte gefangen und mag das Buch nicht mehr zur Seite legen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und fesselnd, sehr bildhaft und lebendig und auch humorvolle Passagen sind zu finden. Die Spannung ist von Anfang an präsent und durch diverse Wendungen, Überraschungen und Geheimnisse bleibt sie dies auch bis zum Finale. Beide Handlungsstränge für sich erzählen eine spannende Geschichte und ich als Leser frage mich immer wieder, ob sie denn auch zusammengehören. Das werde ich aber an dieser Stelle nicht verraten, lest lieber selbst das Buch.

Die liebevolle Aufmachung des Buches gefällt mir besonders gut, das düstere Cover mit der Levensauer Brücke zieht mich als Schleswig-Holsteiner magisch an. Im Inneren befinden sich eine alte Karte und Bilder von verschiedenen Brücken. Ich mag solche schönen Details, auf der Karte kann ich die verschiedenen Orte finden. Mein Wohnort befindet sich auch darauf.

Jedes Kapitel startet mit einer Besonderheit, einem Artikel aus der damaligen Zeit oder hilfreiche Tipps. Sie haben nicht immer unbedingt etwas mit dem Inhalt des Kapitels zu tun, aber sie vermitteln das Flair der damaligen Zeit.

Das Wiedersehen mit Hauke, Sophie und Fräulein Bender hat mir gut gefallen. Sie sind mir alle sehr ans Herz gewachsen, besonders der wortkarge Hauke, der auch mal ins Fettnäpfchen tritt. Er ist sehr wissbegierig und experimentiert (z.Zt. mit etwas, mit dem man Fingerabdrücke nehmen kann) sogar in seinem Zimmer. Sophie ist eine besonders starke Frau, die genau weiß, was sie will. Für die damalige Zeit ist sie ziemlich fortschrittlich. Aber auch die "neuen" Charaktere sind anschaulich beschrieben und integrieren sich gut in die Geschichte.

Die Beschreibung vom alten Kiel und der Landschaft rund um den Kaiser-Wilhelm-Kanal haben mir sehr gut gefallen. Ich kenne Kiel und sein Umland und ich liebe es, wenn Autoren mir meine Heimat aus ihren Augen zeigen.

*Fazit*
Ein rundum gelungener Krimi, gut recherchiert, spannende Geschichte und interessante Charaktere. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.