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Der zweite Reiter

Der erste Fall für August Emmerich. Kriminalroman
Buch
Gebundene Ausgabe, 384 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3809026751

ISBN-13: 

9783809026754

Erscheinungsdatum: 

27.03.2017

Preis: 

19,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 322.323
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3809026751

Beschreibung von Bücher.de: 

Er ist dem Grauen der Schlachtfelder entkommen, doch in den dunklen Gassen Wiens holt ihn das Böse ein ...

Wien, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs: Der Glanz der ehemaligen Weltmetropole ist Vergangenheit, die Stadt versinkt in Hunger und Elend. Polizeiagent August Emmerich, den ein Granatsplitter zum Invaliden gemacht hat, entdeckt die Leiche eines angeblichen Selbstmörders. Als erfahrener Ermittler traut er der Sache nicht über den Weg. Da er keine Beweise vorlegen kann und sein Vorgesetzter nicht an einen Mord glaubt, stellen er und sein junger Assistent selbst Nachforschungen an. Eine packende Jagd durch ein düsteres, von Nachkriegswehen geplagtes Wien beginnt, und bald schwebt Emmerich selbst in tödlicher Gefahr...

Kriminetz-Rezensionen

Wien, 1919, der Krieg geht weiter

Inhalt:

Rayonsinspektor August Emmerich ist zusammen mit Ferdinand Winter, seinem jungen Assistenten, auf den Spuren einer Schleichhändlerbande, als sie in einem Waldstück eine männliche Leiche finden.

Obwohl es zuerst auf einen Suizid hindeutet, ist Emmerichs Spürsinn geweckt. Als in kurzen Abständen zwei weitere Todesopfer folgen, nehmen die beiden die Ermittlungen auf. Dies geschieht sehr zum Missfallen seines Chefs, der immer wieder an die eigentliche Aufgabe erinnert.

Als Emmerich, aufgrund privater Probleme, nach einer durchzechten Nacht, im Krankenhaus aufwacht, spitzt sich die Lage zu. Seine Kleider, sein Dienstausweis und seine Dienstwaffe wurden entwendet und er selbst befindet sich in Lebensgefahr ...


Meine Meinung:

Die Autorin hat mit der Figur des August Emmerich einen Kommissar mit Ecken und Kanten, sowie einem etwas eigenwilligen Ermittlungsstil vorgestellt. Er verfügt über einen guten Spürsinn und ein großes Herz. Wurde sein Assistent Ferdinand Winter zu Beginn von ihm als Ballast empfunden, so entwickelt er sich im weiteren Verlauf zu einem wahren Freund.

Sowohl der Protagonist, wie auch die Nebenfiguren wurden sehr gut beschrieben, großes Kopfkino. Die düstere Atmosphäre der Stadt Wien, kurz nach dem Krieg, wurde ebenfalls deutlich dargestellt.

Trotz des ernsten Themas gab es immer wieder ein paar witzige Einschübe, was mir sehr gut gefiel. Der Spannungsbogen war durchgehend hoch und zum Schluss gab es eine Überraschung.

Ich gebe eine Leseempfehlung ab und freue mich schon sehr auf eine Fortsetzung.

Fesselnder historischer Kriminalroman!!!

Schauplatz dieses historischen Krimis ist Wien im Jahre 1919. August Emmerich arbeitet für die Wiener Polizei und soll einen Ring ausheben, der in der großen Not der Stadt mit Lebensmitteln Wuchergeschäfte betreibt. Sein eigentlicher Wunsch ist die Abteilung für "Leib und Leben", was aber nur wenigen Bediensteten vergönnt ist. Bei der Verfolgung eines Verdächtigen stößt August Emmerich mit seinem ihm zu Seite gestellten Assistenten Winter auf eine Leiche. Alles deutet auf einen Selbstmord hin, nur Polizeiagent Emmerich vermutet ein Verbrechen. Er wird zwar von seinem Vorgesetzten ermahnt, sich um seine eigentlichen Aufgaben zu kümmern, aber er möchte diese Gelegenheit auch nutzen, einen Eindruck in seiner Wunschabteilung zu hinterlassen. Er wird dabei von seinem Kollegen Winter unterstützt, was die beiden allerdings selbst in höchste Gefahr bringt ...

Der Autorin Alex Beer ist es mit ihrem sehr bildreichen und lebendigen Schreibstil gelungen, mich in die damalige Zeit zu entführen. Sie schafft es, der Geschichte die Atmosphäre der damaligen Nachkriegszeit mit aller Not und Hoffnungslosigkeit zu verleihen. Die beiden Hauptprotagonisten Emmerich und Winter werden in dieser Kulisse sehr interessant und authentisch charakterisiert. Es macht Spaß, den beiden bei ihren Recherchen über die Schulter zu schauen und mit ihnen zu hoffen und zu bangen. Die Spannung wird direkt zu Beginn mit dem Auffinden der Leiche aufgebaut und durch neue Wendungen und den Schilderungen dieser dramatischen Zeit ständig auf hohem Niveau gehalten. Die gut durchdachte Story kann dann auch mit dem aus meiner Sicht überraschendem Finale überzeugen und rundet diesen äußerst gelungenen Kriminalroman ab. Die historischen Hintergründe der Nachkriegszeit des ersten Weltkriegs wirken auf mich sehr gut recherchiert und die Tatsache, dass, wie im Anhang erläutert, viele der beschriebenen Örtlichkeiten wirklich existiert haben, gibt dem Buch eine zusätzliche Authentizität und macht die Handlung noch ein wenig eindrucksvoller. Es bleibt zu hoffen, noch mehr von den beiden Ermittlern zu lesen.

Insgesamt handelt es sich bei "Der zweite Reiter" um einen fesselnden und wirklich beeindruckenden Kriminalroman mit einem spannenden historischen Hintergrund. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Düstere Zeiten

Hunger und Not sind in Wien kurz nach dem Ersten Weltkrieg überall gegenwärtig. Der Schleichhandel blüht und Polizeiagent August Emmerich soll diesen Leuten, allen voran Kolja, ihr Handwerk legen. Aber dann wird ein Toter gefunden und Emmerich ist im Gegensatz zu seinen Kollegen nicht davon überzeugt, dass es sich um Selbstmord handelt. Er macht sich mit seinem Assistenten Winter an die Ermittlungen und bald schon gibt es weitere Tote. Die Sache lässt Emmerich keine Ruhe und er gerät selbst in Gefahr.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Die Autorin schafft es, die düstere Atmosphäre im damaligen Wien gut und sehr authentisch darzustellen. Es gibt wenige Menschen, die weiterhin im Luxus leben, den meisten fehlt das Nötigste zum Leben. Gute Zeiten für Schwarzhändler, welche die Gunst der Stunde nutzen und ihre Waren zu Wucherpreisen an den Mann bringen.

August Emmerich ist ein Kriegsinvalide, aber er versucht mit allen Mitteln, seine Behinderung zu verstecken, denn er möchte nicht in den Innendienst abgeschoben werden. Am liebsten würde er in der Abteilung Leib und Leben arbeiten, aber dafür müsste er erst einmal Erfolge vorweisen können. Da er aber seine Ermittlertätigkeiten im Fall Kolja vernachlässigt, sieht es mit den Aufstiegschancen nicht gut aus. Emmerich hat ganz bestimmte Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit und die vertritt er auch nach außen. Er geht sehr pragmatisch bei seinen Ermittlungen vor. Wenn man was erfahren will, dann muss man auch unangenehme Wege gehen. Damit hat Winter, der aus einer ganz anderen Gesellschaftsschicht stammt, anfangs so seine Probleme. Emmerich hält zunächst nicht viel von dem Frischling Winter, aber unter Emmerichs Anleitung entwickelt der sich zu einem sehr fähigen Assistenten, der seinen Vorgesetzen bereitwillig unterstützt. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Emmerich durch seine Eigenmächtigkeiten Ärger mit seinem Vorgesetzen Sander bekommt. Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe von Charakteren, die individuell und sehr authentisch gestaltet sind.

Zum Verlauf der Geschichte will ich nichts weiter verraten, aber es ist vom Anfang bis zum Ende spannend. Zum Schluss gibt es dann überraschende Wendungen, die ich so wirklich nicht erwartet habe.
Ich bin begeistert von diesem historischen Krimi.

Ein ganz starker Kriminalroman

Schauplatz Wien 1919: Nach dem verlorenen Krieg kämpft die Bevölkerung ums Überleben. Der Rayonsinspektor August Emmerich stößt auf eine Leiche und kann an Suizid nicht recht glauben. Eigentlich hat er andere Aufgaben, die er lieber zurückstellt, um sich dieser Sache anzunehmen. Ihm wird ein Assistent zur Seite gestellt, den er erst im Laufe der Ermittlungen zu schätzen weiß, vor allem als sie beide in höchste Lebensgefahr geraten.

Alex Beer ist das Pseudonym der Autorin Daniela Larcher – das habe ich erst im Nachhinein erfahren. Von ihr habe ich schon etliche Regiokrimis gelesen.

Der Schreibstil ist von der ersten Seite an spannend, man fühlt sich in die Zeit und in die Geschichte mitgenommen und ich habe das Buch an zwei Nachmittagen verschlungen. Beer/Larcher hat intensiv recherchiert und beschreibt deshalb diese Nachkriegszeit in Wien sehr bildhaft und authentisch, so dass man die Menschen deutlich vor Augen hat. Ebenso anschaulich schildert sie die schwierigen Lebensverhältnisse, die Armut und den Kampf ums Überleben der Wiener Bevölkerung. August Emmerich war mir von Beginn an sympathisch. Ein Kriegsversehrter, der seine Verwundung und die Schmerzen lieber verschweigt, als an den Schreibtisch verbannt zu werden. Er will ermitteln und Täter zur Strecke bringen, sein großes Ziel ist die Abteilung „Leib und Leben“. Auch seine Lebensverhältnisse, seine ungeklärte Herkunft und die ständigen Übernachtungsprobleme wurden realistisch, manchmal mit einem Augenzwinkern, beschrieben. Seinen Assistenten und dessen Engagement habe ich auch ausgesprochen gerne verfolgt.

Der Täter selbst war zum Schluss dann doch eine Überraschung. Außer dem ganz fiesen Cliffhanger am Ende blieben noch einige Fragen ungeklärt, aber auf die geht die Autorin bestimmt im nächsten Band „Die rote Frau“ ein.

Ich bin von dem Krimi begeistert, fühlte mich bestens unterhalten und deshalb von mir eine eindeutige Leseempfehlung!