2. Literaturcamp in Heidelberg 2017 #litcamp17

Der Session-Plan Tag 1 #Litcamp17. Foto: © Claudia Schmid, Kriminetz

Die Erwartungen waren hoch. Würde das 2. Literaturcamp halten, was das erste geboten hatte? Die erste „Unkonferenz“ im Jahr 2016 zum Thema Literatur hatte immerhin eine Menge Euphorie hinterlassen, die das überaus gelungene Miteinander ausgelöst hatte. Am Samstag, dem 24. Juni 2017 wurden gleich nach der Vorstellungsrunde so viele Sessions angeboten, dass die Qual der Wahl ziemlich groß war. Die Themen waren breit gestreut, nicht alle hatten auf Anhieb erkennbar mit Literatur zu tun. Aber es besteht ja absolute Wahlfreiheit bezüglich Vortrag, Diskussionsrunde, Workshop oder wie auch immer die Session ausgestaltet ist, und die TeilnehmerInnen stimmen gemeinsam darüber ab, was dann tatsächlich stattfinden wird. Themen waren etwa, um einige wenige aus der unglaublichen Vielzahl und Vielfalt aufzulisten: Über den kreativen Prozess, das Schreiben von Serien, Marketing, das Gewinnen von Testlesern, Bloggen, digitale Medien …

Respektvolles Miteinander

Je nach Wahl der Sessions, die besucht wurden, erlebte man sein ganz eigenes Literaturcamp, das sich von den Erfahrungen der anderen unterschied. In den Pausen traf man sich in den Fluren, unten in der großen Halle oder auch draußen beim aufblasbaren Einhorn oder am Swimmingpool, an dem eine Session mit gekühlten Füßen gehalten wurde. Eines war jedoch allen gemein: Alle interessieren sich für Literatur, schreiben, bloggen oder lesen gerne. Das war der große gemeinsame Nenner. Der Umgang miteinander war heiter, höflich und von Respekt getragen. Es war ein großes Freunde-Treffen, mit viel Hallo, weil etliche bereits im letzten Jahr dabei waren. Das Miteinander funktionierte wieder bestens auf Augenhöhe.

Wohin führt der Weg?

Wieder hatte niemand eine Kristallkugel dabei, die uns zeigt, wo der weitere Weg hinführt. Noch mehr weg von Verlagen, hin zum Self-Publishing? Wie erreicht man die Leser und Leserinnen? Fragen, die weiterhin drängen und die in der Luft hingen über all den Literaturbegeisterten, die sich durch nichts davon abhalten lassen, ihre Obsession zu leben. Die Kreativität war regelrecht zu spüren. Es war auch ein geschützter Raum des Austausches mit Gleichgesinnten, wo den Gedanken und Überlegungen freier Lauf gelassen werden konnte.

#Litcamp18

Neben den Sessions kam das Zwischenmenschliche nicht zu kurz: Bestehende Kontakte wurden vertieft, neue Freundschaften geknüpft. Ich freue mich bereits jetzt auf das 3. Literaturcamp 2018. Natürlich in Heidelberg, in der Unesco City of Literature! Das Dezernat 16 ist so wunderbar geeignet für die Gestaltung der Unkonferenz. Selbstverständlich wieder mit einem Literarischen Vorabendspaziergang für die TeilnehmerInnen. Der genaue Termin im Juni 2018 wird demnächst bekannt gegeben.

Sessions zum Nachhören

Die Sessions in der großen Halle wurden gestreamt und im Anschluss an das #Litcamp17 bei Youtube hochgeladen. So auch die Session des Autors, der als Martin Krist Thriller veröffentlicht und eine Session mit dem Thema „Wie mutig sind Verlage noch?“ über Änderungen in der Verlagsbranche anbot.

Zur Fotostrecke von Valentin Bachem auf flickr

Alles zum Literaturcamp Heidelberg

Thriller-Autor Martin Krist zum Thema: Wie mutig sind Verlage noch?


Das 2. Literaturcamp 2017 in Heidelberg. Foto: © Claudia Schmid, Kriminetz
Bei hochsommerlichen Temperaturen fanden einige der Sessions beim #Litcamp17 im Freien statt. Foto: © Claudia Schmid, Kriminetz
Am Vorabend des Literaturcamps Heidelberg gab es wieder einen Literarischen Spaziergang durch Heidelbergs Altstadt. Auf den Spuren der Reformation mit Claudia Schmids "Feuerschreibern". Foto: © Carmen Vicari
Müde, aber glücklich, im Dezernat 16! Foto: © Claudia Schmid, Kriminetz