Alles wird gut, Aichner liest in Lüneburg

(c) Lünebuch

Am 4.2.2017 war es soweit. Bernhard Aichner kam zum zweiten Mal nach Lüneburg. 2014 stellte er im Benediktinerinnenkloster Lüne seinen 1. Band "Totenfrau" vor.

Diesmal stellte er im Gesellschaftshaus der Psychiatrischen Klinik seinen letzten Band "Totenrausch" mit der Protagonistin Bestatterin Brünhilde Blum vor. Es ist der Abschluss der Totenfrau-Trilogie.

Brünhilde Blum ist mit ihren Kindern seit Monaten auf der Flucht. Ihre Kinder wollen sich nicht mehr verstecken, sondern ein normales Leben führen. Ihr Weg führt sie nach Hamburg. Dort bittet sie den Zuhälter Egon Schiele um neue Pässe für sich und ihre Kinder.

Sie verspricht ihm, dafür für ihn jemanden zu töten!

Damit die Zuhörer, die den 1. und 2. Band nicht gelesen haben, wissen worum es geht, fasste Bernhard Aichner die wichtigsten Fakten zusammen und beteuerte „Alles wird gut!“.

Nach seinem zweiten Band „Totenhaus“ bekam er einen Leserbrief einer über 90-jährigen Frau, die sich beschwerte, dass zu wenig Blut vergossen wurde, es wäre schließlich ein Thriller. Diesen Brief las der Autor seinem aufmerksamen Publikum vor und hatte ihn sich für den 3. Teil der Trilogie zu Herzen genommen.

Aber nicht nur den Leserbrief las er vor, sondern er erzählte auch von seinen früheren Vorbildern, wie z.B. Rocky oder Sascha Hehn. Diese Erinnerung an die Serie „das Traumschiff“ kann der Leser bei der Lektüre von „Interview mit einem Mörder“ feststellen, denn dieser Krimi spielt hauptsächlich auf einem Kreuzfahrtschiff.

Die Gäste des Abends erfuhren aber noch mehr aus dem Leben des Autors. In dem 2000-Seelen-Ort in Österreich, in dem Aichner aufgewachsen ist, war es wahrscheinlicher, Astronaut zu werden, statt Schriftsteller – wie es sein Wunsch schon als 15-jähriger war, daher wurde er erst mal Fotograf in Innsbruck.

Mittlerweile ist der erfolgreiche Schriftsteller für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert.

Eine Kostprobe seines jugendlichen Könnens las Aichner gleich zu Anfang des Abends vor, seinen Roman „Pamela“. Amüsant konnte das Publikum feststellen, dass eine positive Weiterentwicklung vom romantischen Romanschreiber zum Krimiautor stattgefunden hat.

Aber nicht nur das Schreiben liegt dem Autor, sondern auch das Singen. Man nennt Aichner auch „die Helene Fischer der Schriftsteller“. Weil alleine singen peinlich ist und weniger Spaß macht, übte Bernhard Aichner mit dem Publikum folgendes Lied ein „Adieu, lieber Egon“. Er sang dann den dazugehörigen Text „Ich bringe dich um heut Nacht. Und stech´ auf dich ein. Und dann zerteile ich dich. Und grab´ dich ein.“

Das Publikum amüsierte sich köstlich, als er darstellte, wie seine Kinder diesen Song vor anderen Familien zum Besten gaben. Seine 5 und 7 jährigen Kinder bat er darauf hin, nur noch zum Schlafengehen und nur noch zu dritt diesen Song zu singen.

Zum Abschluss versprach der Autor, dass er noch ein Stück aus Totenrausch vorlesen würde und „dann betrinken wir uns“. Dazu kam er allerdings nicht mehr, die Schlange zum Signieren war sehr lang und Bernhard Aichner musste weiter nach Wien zur Leseaufzeichnung für das Radio.

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