Autorenfilm trifft Horror: Du hast es versprochen

Clarissa, Hanna und ihre Tochter Lea auf dem Weg zum Ferienhaus. Foto: © Falcom Media

Hanna (Mina Tander) arbeitet als Oberärztin in einem Krankenhaus. Als eines nachts eine Patientin nach einem Selbstmordversuch in der Notaufnahme eingeliefert wird, erkennt sie in ihr ihre Freundin Clarissa (Laura de Boer) aus Kindertagen wieder. Gemeinsam mit ihren Eltern haben sie vor 25 Jahren glückliche Ferien auf einer kleinen Insel verbracht und waren dort unzertrennlich. Doch dann brach der Kontakt plötzlich ab.

Spontan beschließen die beiden Frauen die Insel nochmals gemeinsam mit Hannas siebenjähriger Tochter Lea (Lina Köhlert) zu besuchen und dort ein paar Tage auszuspannen. Und natürlich wohnen sie in demselben Haus wie schon vor 25 Jahren. Die drei verstehen sich prächtig und ein entspannter Freundinnenurlaub beginnt.

Bald erfährt Hanna, dass es noch ein drittes Mädchen gegeben hat, das damals ihre beste Freundin gewesen sein soll. Doch Hanna kann sich an nichts erinnern. Erste Erinnerungen erscheinen ihr in ihren Träumen und machen ihr Angst. Denn einige der damaligen Ereignisse hat Hanna verdrängt. Und nun beginnt die Aufarbeitung. Nun muss Hanna die Wahrheit herausfinden. Eine wichtige Rolle scheint auch die Fischhändlerin Gabriela (Katharina Thalbach) zu spielen, die sie sofort als wiedererkennt. Immer mehr Erinnerungsfetzen kommen hoch und bald kann Hanna nicht mehr zwischen Realität und Erinnerung, zwischen Wahn und Wirklichkeit unterscheiden. Wer sind die Personen, die Sie umgeben, wirklich und wie kann sie ihre Tochter schützen? Der Film entwickelt sich immer mehr zum Gruselfilm, zum Horror-Thriller…

»Du hast es versprochen« – derzeit zu sehen auf dem 9. Festival des Deutschen Films in Ludwigshafen – ist der Debütfilm der Autorin und Regisseurin Alex Schmidt. Gekonnt vermischt Sie in diesem Thriller die Realität mit traumhaften und fantastischen Elementen, die in den Bildern von Kameramann Wedigo von Schulzendorff besonders gut zum Ausdruck kommen, und gestaltet so eine irreale Stimmung, die märchenhaften Horror mit psychologischem Nervenkitzel verbindet.

Mit »Du hast es versprochen« ist Alex Schmidt zusammen mit ihrem Co-Autor Valentin Mereutza ein exzellenter Autorenfilm gelungen, der souverän mit allen Klischees des Genres Horrorfilm spielt und sie mit psychologischen Elementen vermischt.

Der Film wurde auf dem Fantasporto-Festival in Portugal mit dem »Drehbuchpreis« ausgezeichnet und erhielt auf dem Nocturna-Festival in Madrid eine Auszeichnung für die beste Kamera.

Auf dem Festival des Deutschen Films in Ludwigshafen ist der Film »Du hast es versprochen« in der Reihe »Lichtblicke« zu sehen. Sämtliche Informationen zum Festival gibt es beim Festival des deutschen Films.